Das staatskirchenrechtliche Regime Elsass-Lothringens in rechtsvergleichender Perspektive
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Das staatskirchenrechtliche Regime Elsass-Lothringens in rechtsvergleichender Perspektive
Le droit local des cultes en Alsace-Moselle
Staatskirchenrechtliche Abhandlungen, Vol. 60
(2022)
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About The Author
Anna Imhof studierte Rechtswissenschaften in Erlangen-Nürnberg, Rennes und Lausanne. Währenddessen war sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht von Prof. Dr. Max-Emanuel Geis tätig. Ihr Studium schloss sie 2014 mit der Ersten Juristischen Prüfung und dem Master Droit européen ab. Den Juristischen Vorbereitungsdienst am OLG München beendete sie 2016 mit der Zweiten Juristischen Prüfung. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Referentin am Centrum für Europäische Politik in Freiburg i. Br. 2020 trat sie als Richterin in den Justizdienst des Landes Baden-Württemberg. Ihre Promotion wurde vom Evangelischen Studienwerk gefördert.Abstract
In den französischen Departements Haut-Rhin, Bas-Rhin und Moselle, dem ehemaligen Reichsland Elsass-Lothringen, gilt seit über 200 Jahren ein staatskirchenrechtliches Sonderregime. Den Grundstein hierfür legte Napoleon Bonaparte mit dem Konkordat von 1801, das bis heute die zentrale Referenz des ›droit local des cultes‹ bildet. Die Arbeit entwickelt und diskutiert unter umfassender Auswertung der Quellenlage zum historischen Verfassungsgebungsprozess Ansätze zur Vereinbarkeit von Konkordatssystem sowie den verfassungsrechtlichen Grundsätzen der Laizität, der Unteilbarkeit der Republik sowie des Gleichheitsgrundsatzes. Zusätzlich werden europarechtliche Maßstäbe herangezogen und entsprechende Anforderungen an das lokale Staatskirchenrecht formuliert. Ein trilateraler Rechtsvergleich zwischen dem »innerfranzösischen«, elsass-lothringischen und deutschen Staatskirchenrecht akzentuiert die Besonderheiten der drei zentralen Marker des ›droit local des cultes‹: die Finanzierung von Religionsgemeinschaften, der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen und die theologischen Hochschuleinrichtungen.Die Arbeit wurde vom Chapitre de Saint-Thomas ausgezeichnet mit dem Prix Marc Otto 2022.»The Religious Legal System of Alsace-Lorraine in a Comparative Law Perspective«: The study collects, analyses and evaluates the droit local des cultes in the context of its historical development and its current existence, in confrontation with constitutional and European law standards and in the light of a trilateral legal comparison with common French and German state-church law. It shows that in Alsace-Lorraine, beyond theoretical foundations, religion is cultivated in the public interest in a very pragmatic and original way.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
Einleitung | 25 | ||
I. Themeneinführung | 25 | ||
II. Aufbau und Ziele der Arbeit | 30 | ||
Erster Teil: Historische und rechtliche Grundlagen des elsass-lothringischen Staatskirchenrechts | 34 | ||
§ 1 Die Nichtabschaffung des lokalen Staatskirchenrechts als Folge der wechselvollen Geschichte Elsass-Lothringens | 34 | ||
I. Staatskirchenrechtliche Besonderheiten Elsass-Lothringens im Ancien Régime | 35 | ||
II. Von der Französischen Revolution bis zum deutsch-französischen Krieg 1870 | 40 | ||
1. Die Französische Revolution und das Ende des gallikanischen Staatskirchentums | 41 | ||
a) Die Absorbierung der Religion durch die Nation | 42 | ||
b) Die Trennung von Staat und Kirche | 47 | ||
2. Die Errichtung des Konkordatssystems von der napoleonischen Zeit bis zum Zweiten Kaiserreich | 49 | ||
a) Napoleons Konsulat und das Erste Kaiserreich | 49 | ||
aa) Das Regime für den katholischen Kult | 52 | ||
bb) Das Regime für die protestantischen Kulte | 55 | ||
cc) Das Regime für den israelitischen Kult | 56 | ||
dd) Die höheren Bildungseinrichtungen | 57 | ||
(1) Das protestantische Seminar und die evangelisch-theologische Fakultät | 59 | ||
(2) Die katholischen Seminare | 61 | ||
b) Die Restauration 1814 | 62 | ||
c) Die Julimonarchie 1830 | 66 | ||
d) Die Zweite Republik 1848 | 68 | ||
e) Das Zweite Kaiserreich 1852 | 72 | ||
III. Spuren der deutschen Besatzungszeit von 1871 bis 1918 | 74 | ||
1. Allgemeine verfassungsrechtliche Entwicklung Elsass-Lothringens | 77 | ||
2. Das Konkordatssystem im Reichsland | 79 | ||
3. Das Schulsystem und der Kulturkampf im Reichsland | 83 | ||
4. Die theologischen Fakultäten im Reichsland | 86 | ||
a) Die Abschaffung des protestantischen Seminars und Neuerrichtung der evangelisch-theologischen Fakultät | 87 | ||
b) Die Gründung der katholisch-theologischen Fakultät | 89 | ||
IV. Die Rückintegration Elsass-Lothringens nach Frankreich von 1918 bis 1940 | 91 | ||
1. Die Beibehaltung des Konkordatssystems | 94 | ||
2. Die Aufrechterhaltung der bildungspolitischen Besonderheiten | 99 | ||
a) Das Schulwesen | 99 | ||
b) Die theologischen Fakultäten | 101 | ||
aa) Die Anpassung der evangelisch-theologischen Fakultät | 103 | ||
bb) Die Neuverhandlung der katholisch-theologischen Fakultät | 105 | ||
V. Elsass-Lothringen unter nationalsozialistischer Herrschaft bis 1944 | 106 | ||
1. Die Abschaffung des Konkordatssystems | 107 | ||
2. Die Abschaffung des konfessionellen Schulsystems | 109 | ||
3. Die Abschaffung der theologischen Fakultäten | 110 | ||
VI. Die Beibehaltung des lokalen Staatskirchenrechts unter den Verfassungen der Vierten und Fünften Republik | 112 | ||
1. Die einfachrechtliche Situation nach dem Zweiten Weltkrieg | 113 | ||
2. Erfolglose Neuverhandlung des französischen Staatskirchenrechts zwischen 1952 und 1957 | 115 | ||
3. Die Verfassungen und das vorkriegsrechtliche lokale Staatskirchenrecht | 117 | ||
a) Die Verfassung der Vierten Republik von 1946 | 118 | ||
aa) Erste Assemblée nationale constituante (ANC) vom 21. Oktober 1945 | 118 | ||
bb) Zweite Assemblée nationale constituante (ANC) vom 2. Juni 1946 | 122 | ||
b) Die Verfassung der Fünften Republik von 1958 | 125 | ||
VII. Die jüngsten Entwicklungen des lokalen Staatskirchenrechts | 128 | ||
1. Verfestigung des lokalen Staatskirchenrechts vom Provisorium zur Dauerlösung | 128 | ||
2. Reformen: Abschaffung oder Erneuerung veralteter Regelungen | 130 | ||
§ 2 Die wichtigsten Komponenten des elsass-lothringischen Staatskirchenrechts | 132 | ||
I. Die Organisation der anerkannten Religionsgemeinschaften | 133 | ||
1. Der öffentlich-rechtliche Status der anerkannten Kulte | 133 | ||
a) Die staatliche Geschäftsstelle für die Kulte | 133 | ||
b) Die öffentlich-rechtlichen Kulteinrichtungen | 134 | ||
c) Die Verwaltungsakte der Kulteinrichtungen | 136 | ||
2. Die Geistlichen als Amtsträger des öffentlichen Rechts | 138 | ||
a) Arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Besonderheiten | 140 | ||
b) Staatliche Mitwirkung bei der Ernennung und Absetzung der Geistlichen | 142 | ||
3. Der Status der Kultstätten und Pfarrhäuser | 146 | ||
4. Die Verwaltungsorgane und -bezirke des katholischen Kults | 149 | ||
a) Fabriken | 151 | ||
b) Mensen | 152 | ||
c) Seminare | 152 | ||
d) Diözesen und ihre Teilbezirke | 154 | ||
e) Domkapitel | 155 | ||
5. Die Verwaltungsorgane und -bezirke der protestantischen Kulte | 155 | ||
a) Presbyterien | 156 | ||
b) Konsistorien | 156 | ||
c) Inspektionen | 157 | ||
d) Zentralgremien der beiden Kirchen | 158 | ||
e) Gemeinsame Einrichtungen der beiden protestantischen Kirchen | 159 | ||
f) Thomaskapitel | 162 | ||
6. Die Verwaltungsorgane und -bezirke des jüdischen Kults | 165 | ||
a) Konsistorien | 165 | ||
b) Rabbinerbezirke | 166 | ||
7. Das Prinzip der beschränkten Vermögensverwaltung | 166 | ||
II. Die Organisation der nichtanerkannten Religionsgemeinschaften | 168 | ||
1. Einheitliches Vereinigungsregime | 168 | ||
2. Vereinigungsgründung | 169 | ||
3. Volle Rechtsfähigkeit | 170 | ||
4. Staatliche Subventionen | 171 | ||
5. Privatrechtlicher Status der Geistlichen | 173 | ||
III. Die Kongregationen | 173 | ||
IV. Einzelfragen der Kultausübung | 175 | ||
1. Sonn- und Feiertagsschutz | 175 | ||
2. Kirchenglockenläuten | 176 | ||
3. Prozessionen und Zeremonien unter freiem Himmel | 177 | ||
4. Schächten | 178 | ||
5. Friedhöfe | 180 | ||
Zweiter Teil: Das elsass-lothringische Staatskirchenrecht am Maßstab der französischen Verfassung und des europäischen Rechts | 184 | ||
§ 3 Das elsass-lothringische Staatskirchenrecht und die französische Verfassung | 184 | ||
I. Kein Verfassungsrang für das elsass-lothringische Staatskirchenrecht | 185 | ||
1. Keine ausdrückliche Festschreibung in der Verfassung | 186 | ||
a) Debatten in 2008 | 186 | ||
b) Debatten in 2011 | 189 | ||
c) Debatten seit 2018 | 190 | ||
2. Kein ungeschriebener Teil der Verfassung | 192 | ||
II. Prinzipielle Vereinbarkeit des elsass-lothringischen Staatskirchenrechts mit der Verfassung | 194 | ||
1. Das Prinzip der Laizität | 194 | ||
a) Soziokultureller Hintergrund | 195 | ||
b) Tatbestandslösung | 202 | ||
aa) Inhaltliche Definition: Inklusives Verständnis des Laizitätsprinzips | 202 | ||
(1) Positive staatliche Neutralität und Gleichbehandlungsgebot | 203 | ||
(2) Relative Trennung von Staat und Kirche | 206 | ||
(3) Anerkennung der Religions- und Gewissensfreiheit | 208 | ||
(4) Vorrangige Achtung der „règles communes“ | 210 | ||
bb) Rechtliche Qualifikation: Das Laizitätsprinzip als „Principe Fondamental Reconnu par les Lois de la République“ – PFRLR | 212 | ||
c) Rechtfertigungslösung | 215 | ||
aa) Inhaltliche Definition: Exklusives Verständnis des Laizitätsprinzips | 215 | ||
(1) QPC-Entscheidung des Conseil constitutionnel vom 21. Februar 2013: Teilidentifikation mit Art. 2 Abs. 1 TG 1905 | 216 | ||
(a) Prozessgeschichte | 217 | ||
(b) Zulässigkeit der QPC | 218 | ||
(c) Begründetheit der QPC | 219 | ||
(aa) Rechtsgrundlagen des lokalen Staatskirchenrechts | 219 | ||
(bb) Laizitätsdefinition | 220 | ||
(cc) Historisch-kontextbezogene Rechtfertigung | 225 | ||
(2) Teile der Lehre: Vollständige Identifikation mit Art. 2 Abs. 1 TG 1905 | 237 | ||
(a) Herleitung eines exklusiven Verständnisses | 238 | ||
(b) Das Prinzip der Nichtanerkennung | 239 | ||
(c) Das Besoldungs- und Subventionsverbot | 242 | ||
bb) Verschiedene Rechtfertigungsansätze für das lokale Staatskirchenrecht | 244 | ||
(1) Das lokale Recht als PFRLR | 245 | ||
(a) Voraussetzungen für die Ableitung des PFRLR | 247 | ||
(aa) Fundamentales Prinzip | 247 | ||
(bb) Vorkonstitutionelles Prinzip | 248 | ||
(cc) Gleichmäßige Rechtstradition | 248 | ||
(b) Abwägung oder Verdrängung? | 249 | ||
(aa) Gegenseitige Abwägung | 249 | ||
(bb) Automatische Verdrängung des Laizitätsprinzips | 252 | ||
(2) Das Prinzip der freien Kultausübung | 253 | ||
(3) Lex specialis derogat legi generali | 255 | ||
(4) „Convention à la Constitution“ | 257 | ||
(a) Begründung einer „Convention à la Constitution“ | 259 | ||
(b) Rechtsfolge einer „Convention à la Constitution“ | 263 | ||
2. Das Prinzip der Gleichheit | 266 | ||
a) Unitaristisches Ausgangsverständnis | 267 | ||
b) Das interne lokale Staatskirchenrecht | 271 | ||
aa) Unterschiede zwischen den anerkannten Religionsgemeinschaften | 273 | ||
bb) Unterschiede zwischen anerkannten und nichtanerkannten Religionsgemeinschaften | 275 | ||
(1) Steuerrechtliche Gleichbehandlung | 275 | ||
(2) Anerkennung weiterer Religionsgemeinschaften | 277 | ||
c) Lokales und innerfranzösisches Staatskirchenrecht | 279 | ||
aa) Neutralisation des Gleichheitsprinzips durch das PFRLR des lokalen Rechts | 280 | ||
bb) Anwendung der Kriterien für das Gleichheitsprinzip | 284 | ||
(1) Unterschiedliche Regeln für unterschiedliche Situationen | 285 | ||
(2) Öffentliches Interesse an der Ungleichbehandlung | 287 | ||
(3) Direkter Bezug zum Gesetzeszweck | 287 | ||
3. Das Prinzip der Unteilbarkeit der Republik | 287 | ||
a) Uniformistische Wurzeln des Unteilbarkeitsgrundsatzes | 288 | ||
b) Abgeleitete normative Kompetenz der Gebietskörperschaften | 292 | ||
aa) Pouvoir réglementaire der Gebietskörperschaften | 292 | ||
bb) Sonderkompetenzen mancher Gebietskörperschaften | 294 | ||
cc) Droit à l'experimentation der Gebietskörperschaften | 296 | ||
c) National festgelegtes Sonderrecht | 296 | ||
III. Keine judizierte Verfassungswidrigkeit des elsass-lothringischen Staatskirchenrechts | 299 | ||
1. Verschiedene Verfassungskontrollverfahren | 299 | ||
a) Inzidente Verfassungskontrolle | 299 | ||
b) Verfassungskontrolle a priori | 301 | ||
c) Verfassungskontrolle a posteriori | 302 | ||
2. Richterrechtliche Aktualisierung einzelner Aspekte | 303 | ||
IV. Unsicherheiten für die Fortentwicklung des lokalen Staatskirchenrechts | 306 | ||
1. Kein expliziter Abschaffungsauftrag an den Gesetzgeber | 306 | ||
2. Problematische Konservierung des lokalen Rechts | 307 | ||
3. Schwierige Zuständigkeitsabgrenzung zwischen Gesetz- und Verordnungsgeber | 313 | ||
§ 4 Das elsass-lothringische Staatskirchenrecht im europäischen Kontext | 320 | ||
I. Die Auswirkungen des EU-Rechts | 320 | ||
1. Keine direkte Kompetenz der EU: der Kirchenartikel des Art. 17 AEUV | 321 | ||
2. Die Charta der Europäischen Grundrechte im Licht der Europäischen Menschenrechtskonvention | 322 | ||
3. Der indirekte Einfluss des EU-Rechts | 323 | ||
II. Die Bedeutung der Religionsfreiheit der Europäischen Menschenrechtskonvention | 325 | ||
1. Bindungswirkung der Europäischen Menschenrechtskonvention | 326 | ||
2. Das Verhältnis zur verfassungsrechtlichen Religionsfreiheit | 327 | ||
3. Großer Spielraum der Vertragsstaaten für die Gestaltung ihrer staatskirchenrechtlichen Beziehungen mit den Religionsgemeinschaften | 330 | ||
4. Die inhaltliche Garantie des Art. 9 EMRK insbesondere in institutioneller Hinsicht | 334 | ||
5. Einzelne Elemente des lokalen Staatskirchenrechts auf dem Prüfstand | 338 | ||
a) Staatliche Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten | 338 | ||
b) Privilegien der anerkannten Religionsgemeinschaften | 342 | ||
c) Diskriminierung der nichtanerkannten bzw. innerfranzösischen Religionsgemeinschaften | 344 | ||
d) Religionsunterricht an öffentlichen Schulen | 346 | ||
3. Teil: Parallelen und Unterschiede zum innerfranzösischen und deutschen Staatskirchenrecht | 349 | ||
§ 5 Die Finanzierung von Religionsgemeinschaften | 349 | ||
I. Rechtslage in Innerfrankreich | 349 | ||
1. Allgemeines Subventionsverbot in Art. 2 Abs. 1 TG 1905 | 350 | ||
a) Kult- und Diözesenvereinigungen | 351 | ||
aa) Historische Genese der Kult- und Diözesenvereinigungen | 351 | ||
bb) Formelle Voraussetzungen für Kult- und Diözesenvereinigungen | 353 | ||
cc) Materielle Voraussetzungen für Kult- und Diözesenvereinigungen | 354 | ||
(1) Öffentliche Kultausübung mit einem übernatürlichen Bezugspunkt | 354 | ||
(2) Ausschließlich religiöser Zweck | 356 | ||
(3) „Ordre-public“-Vorbehalt | 359 | ||
b) Allgemeine Vereinigungen ohne kultuelle Aktivitäten | 359 | ||
c) Allgemeine Vereinigungen mit gemischten Aktivitäten | 360 | ||
2. Relativität des Subventionsverbots in Art. 2 Abs. 1 TG 1905 | 366 | ||
a) Einschränkungen durch den Gesetzgeber | 367 | ||
aa) Steuerrechtliche Erleichterungen für Kult- und Diözesenvereinigungen | 367 | ||
(1) Die Annahme von vermögensrechtlichen Zuwendungen | 367 | ||
(a) Behördliche Aufsicht | 368 | ||
(b) Eingeschränkte Transferierung von freiwilligen Zuwendungen | 370 | ||
(2) Steuerabsetzungen | 371 | ||
(3) Steuerbefreiungen | 373 | ||
bb) Finanzierung von Kultstätten | 376 | ||
(1) Die Erhaltung von Kultgebäuden | 376 | ||
(a) Kultgebäude im Eigentum des Staates | 377 | ||
(b) Kultgebäude im Eigentum der Kultvereinigungen | 381 | ||
(2) Der Neubau von Kultstätten | 382 | ||
(a) „Bail administratif emphytéotique“ | 382 | ||
(b) „Garanties d'emprunt“ | 384 | ||
(c) „Bâtiments mixtes“ | 384 | ||
cc) Anstaltsseelsorge | 386 | ||
b) Einschränkungen durch die Rechtsprechung | 388 | ||
II. Rechtslage in Elsass-Lothringen | 389 | ||
1. Staatliche Leistungen für die anerkannten Kulte | 390 | ||
a) Personalkosten | 390 | ||
b) Gebäudekosten | 393 | ||
c) Verwaltungskosten | 393 | ||
2. Kommunale Leistungen für die anerkannten Kulte | 394 | ||
a) Unmittelbare Belastung | 395 | ||
b) Subsidiäre Belastung | 397 | ||
aa) Voraussetzungen | 397 | ||
bb) Rechtsfolge | 398 | ||
cc) Verfahren | 400 | ||
c) Streitbeilegung | 402 | ||
3. Departementale Leistungen für die anerkannten Kulte | 402 | ||
III. Rechtslage in Deutschland | 403 | ||
1. Einnahmen aus der Kirchensteuer | 403 | ||
a) Kirchensteuergläubiger und Einziehungsverfahren | 404 | ||
b) Kirchensteuerschuldner | 405 | ||
c) Bemessungsgrundlage | 406 | ||
d) Rechts- und kirchenpolitische Diskussionen | 407 | ||
2. Die historischen Staatsleistungen und ihre Ablösung | 409 | ||
a) Die Entstehung der Staatsleistungen | 410 | ||
b) Der Inhalt der Staatsleistungen | 410 | ||
c) Die Ablösung der Staatsleistungen | 411 | ||
d) Die Begründung neuer Staatsleistungen | 413 | ||
3. Steuervorteile und -vergünstigungen | 414 | ||
4. Staatliche Finanzhilfe | 415 | ||
IV. Der Vergleich der Rechtslagen | 416 | ||
1. Organisationsform als entscheidende Weichenstellung für staatliche Förderung | 417 | ||
2. Mischfinanzierung der Religionsgemeinschaften mit variablem staatlichen Förderanteil | 419 | ||
3. Parallelen bei der öffentlichen Mindestfinanzierung | 421 | ||
§ 6 Der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen | 422 | ||
I. Rechtslage in Innerfrankreich | 424 | ||
1. Kein Religionsunterricht in der Grundschule | 425 | ||
2. Private „aumôneries scolaires“ an den Sekundarschulen | 426 | ||
a) Einrichtung von „aumôneries scolaires“ | 428 | ||
b) Privat finanziertes Lehrpersonal | 429 | ||
c) Keine inhaltlichen Vorgaben zum Religionsunterricht | 431 | ||
d) Keine muslimischen „aumôneries“ | 431 | ||
3. Behandlung religiöser Themen in den allgemeinen Fächern | 432 | ||
II. Rechtslage in Elsass-Lothringen | 433 | ||
1. Religionsunterricht als Teil des offiziellen Stundenplans | 434 | ||
2. Freiwillige An- und Abmeldung vom Religionsunterricht | 437 | ||
3. Staatlich finanziertes Lehrpersonal | 438 | ||
4. Bekenntnisoffene Ausrichtung des Religionsunterrichts | 440 | ||
5. Pilotprojekt EDII-Unterricht („Education au Dialogue Interreligieux et Interculturel“) | 444 | ||
III. Rechtslage in Deutschland | 447 | ||
1. Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach | 447 | ||
2. Befreiungsmöglichkeit vom Religionsunterricht | 448 | ||
3. Staatlich finanziertes Lehrpersonal | 448 | ||
4. Bekenntnisorientierter Religionsunterricht | 449 | ||
5. Die Unterrichtung in islamischer Religionslehre | 452 | ||
IV. Der Vergleich der Rechtslagen | 455 | ||
1. Minimalkonsens zur Integration des „fait religieux“ | 455 | ||
2. Unterschiedliche „Veranstalter“ des Religionsunterrichts | 457 | ||
3. Variable Reichweite der staatlichen Implikation | 457 | ||
4. Inhaltliche Verschiedenheit des Religionsunterrichtes | 459 | ||
5. Prinzipielle Offenheit für islamischen Religionsunterricht | 460 | ||
§ 7 Die theologischen Hochschuleinrichtungen | 461 | ||
I. Rechtslage in Innerfrankreich | 461 | ||
1. Privat organisierte konfessionelle Hochschulen | 462 | ||
2. Staatliche Rahmenkontrolle | 463 | ||
3. Staatliche Subventionen | 464 | ||
4. Teilweise staatlich anerkannte Abschlüsse | 464 | ||
5. Umstrittene private Einrichtungen für islamische Theologie | 466 | ||
II. Rechtslage in Elsass-Lothringen | 469 | ||
1. Theologische Bildungseinrichtungen an staatlichen Universitäten | 469 | ||
a) Die evangelisch-theologische Fakultät in Straßburg | 470 | ||
aa) Rechtliche Entkonfessionalisierung | 471 | ||
bb) Praktische Kooperation zwischen Fakultät und Kirche | 472 | ||
(1) Geteilte Ausbildungsverantwortung | 472 | ||
(2) Personelle Verbindungen | 473 | ||
b) Die katholisch-theologische Fakultät in Straßburg | 474 | ||
aa) Umfassende Mitwirkungsrechte der katholischen Kirche | 475 | ||
(1) Berufungswesen | 475 | ||
(2) Beanstandungsrecht | 476 | ||
bb) Ausbildung und Abschlüsse | 478 | ||
c) Das Departement für Theologie in Metz | 480 | ||
aa) Faktische Entkonfessionalisierung | 481 | ||
bb) Ausbildung und Abschlüsse | 483 | ||
2. Erfolglose Initiativen für islamische Theologie | 484 | ||
III. Rechtslage in Deutschland | 486 | ||
1. Theologische Fakultäten an staatlichen Universitäten als klassische „res mixtae“ | 487 | ||
a) Personalgelegenheiten | 487 | ||
b) Ausbildung und Prüfungen | 489 | ||
2. Universitäre Einrichtungen für islamische Theologie | 489 | ||
IV. Der Vergleich der Rechtslagen | 491 | ||
1. Unterschiedliches Ausgangsverständnis der staatlichen Kultur- und Wissenschaftsverantwortung | 492 | ||
2. Heterogene Organisationsstrukturen für die Theologie in der Wissenschafts- und Bildungslandschaft | 493 | ||
3. Staatliches Steuerungsbedürfnis der islamischen Theologie | 495 | ||
§ 8 Erkenntnisse aus dem Vergleich mit dem Staatskirchenrecht in Deutschland und Innerfrankreich | 498 | ||
I. Originelle Kombination staatskirchenrechtlicher Traditionen | 498 | ||
II. Zunehmender Ausbau des Selbstverwaltungsrechts der anerkannten Kulte | 501 | ||
III. Positive Religionspflege aus pragmatischen Gründen | 504 | ||
Fazit | 507 | ||
Résumé | 517 | ||
Literaturverzeichnis | 527 | ||
Sachwortverzeichnis | 550 |