Harmonisches Leben
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Harmonisches Leben
Überlegung zur Verhältnisbestimmung von Glück und Moral im Anschluss an Immanuel Kant
Begriff und Konkretion, Vol. 10
(2023)
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Chul-Woo Lee (Dr. Phil.) lehrt an der Keimyung-Universität in Daegu, Südkorea, Philosophie (mit Schwerpunkt Ethik, Politische Philosophie und Religionsphilosophie). Er studierte dort Philosophie und Germanistik, und promovierte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen bei Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe.Abstract
Die Arbeit untersucht systematisch die ethische Verhältnisbestimmung von Glück und Moral im Anschluss an Kants autonomes Moralsystem. Hierbei thematisiert die Arbeit nicht die begründungs- und motivationstheoretische Bedeutung des Glücks für die Moral, sondern erweist den handlungstheoretisch-existentiellen Sinn der Moral für das Glück als gutes Leben. Die Untersuchung erhellt somit die aktuelle ethische Relevanz der kantischen autonomen Moral für das Glück als gutes Leben, welches das allerletzte Handlungsziel des menschlichen Daseins ist. Die These der Arbeit lautet, dass Kant im Unterschied zur Unvereinbarkeitsthese, Dissonanzthese und Koinzidenzthese des Verhältnisses von Glück und Moral eine dissonante Harmoniethese vertritt als plausibelste Antwort auf die fundamentalethische Grundfrage, ob und inwiefern die Moral zum Glück führen kann.»Harmonious Life. Reflection on Determining the Relationship between Happiness and Morality in Connection to Immanuel Kant«: The study investigates the ethical relationship between happiness and morality in Kant, and argues for the following claim: While rejecting an Incompatibility-Thesis, a Dissonance-Thesis and a Coincidence-Thesis Kant defends a dissonant Harmony-Thesis as the most plausible answer to the fundamental ethical question whether and to what extent morality can lead us to happiness. It thus updates the ethical relevance of Kant's autonomous morality for happiness as a good life.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 14 | ||
Zitierweise | 14 | ||
Abkürzungen der Werke Kants | 14 | ||
„Briefwechsel“ | 15 | ||
„Nachlass“ | 15 | ||
„Vorlesungsnachschriften“ | 15 | ||
Einleitung | 17 | ||
Kapitel 1: Kant über Glück und Moral: Glück kontra Moral? | 28 | ||
I. Überblick über die ethische Verhältnisbestimmung von Glück und Moral | 28 | ||
1. Der Glücksbegriff und vier Grundthesen: Unvereinbarkeits-, Dissonanz-, Harmonie- und Koinzidenzthese | 28 | ||
a) Einleitung | 28 | ||
b) Zum Glücksbegriff in der Frage „Ob und inwiefern kann die Moral zum Glück führen?“ | 29 | ||
c) Die möglichen Grundauffassungen der ethischen Verhältnisbestimmung von Glück und Moral als Antwort auf die Frage „Ob und inwiefern kann die Moral zum Glück führen?“ | 38 | ||
2. Die kantische dissonante Harmoniethese als ethische Aufgabe im aktuellen Forschungsstand zur Frage des guten Lebens | 46 | ||
a) Einleitung | 46 | ||
b) Zum aktuellen Forschungsstand zur Frage des guten Lebens | 46 | ||
c) Aristoteles über die Frage „Wie soll man leben?“ | 48 | ||
d) Kants Frage „Was soll ich tun?“ und ihr Bezug auf das gute Leben | 51 | ||
e) Aristoteles' und Kants Antworten im aktuellen Forschungsstand zur Frage des guten Lebens | 55 | ||
II. Dissonantes Harmoniemodell: Ein ursprünglich kantisches Modell? | 56 | ||
1. Kants Glücksverständnis | 57 | ||
a) Einleitung | 57 | ||
b) Zur „Glückseligkeit“ als menschliches Glück bei Kant | 58 | ||
c) Das moralische Interesse und sein Bezug auf die „Glückseligkeit“ | 60 | ||
d) Das höchste Gut als Kants umfassendes Glücksverständnis | 63 | ||
2. Dissonantes Harmoniemodell in Kants Kritik am Eudaimonismus | 67 | ||
a) Einleitung | 67 | ||
b) Zum Eudaimonismus-Verständnis bei Kant | 68 | ||
c) Kants Kritik am moraltheoretischen Eudaimonismus | 70 | ||
d) Kants Kritik am Eudaimonismus hinsichtlich der antiken Lehre vom höchsten Gut | 75 | ||
Kapitel 2: Kants Verhältnisbestimmung von Glück und Moral in seinem autonomen Moralsystem | 81 | ||
I. Eine kurze systematische Darstellung des Moralsystems in den „Vorlesungsschriften über Moralphilosophie“ Kants | 81 | ||
1. Zu den „Vorlesungsschriften über Moralphilosophie“ Kants | 82 | ||
2. Vom höchsten Gut zum Prinzip der Sittlichkeit | 85 | ||
a) Einleitung | 85 | ||
b) Das „alte Moralsystem“ als die Lehre vom höchsten Gut | 86 | ||
c) Epikur oder Zeno? – Wessen Konzept vom höchsten Gut ist plausibel? | 88 | ||
d) Die Alten oder das Christentum? Wo kann man das Ideal der reinen Sittlichkeit finden? | 91 | ||
e) Eine kurze Zusammenfassung | 94 | ||
3. Das Prinzip der Sittlichkeit: Dijudikation und Exekution | 95 | ||
a) Einleitung | 95 | ||
b) Das Prinzip der moralischen Dijudikation in den ethischen Vorlesungsschriften Kants | 97 | ||
aa) Der Grund der Moralität soll allgemeingültig sein | 97 | ||
bb) Vom materiellen Guten zum formalen Gesetz: Der Imperativ als die Suche nach dem Prinzip der Sittlichkeit aufgrund der formalen Regel | 99 | ||
cc) Das moralische Motiv des Willens: Die Suche nach der moralischen Bonität der Handlung | 101 | ||
c) Das Prinzip der moralischen Exekution in den Vorlesungsschriften Kants | 104 | ||
aa) Die Stellung und Funktion des moralischen Gefühls als moralische Exekutionsquelle und als Triebfeder der Handlungsausübung | 104 | ||
bb) Bedarf die moralische Handlungsausübung eines dritten Wesens? Gott als Triebfeder? | 107 | ||
d) Eine kurze Zusammenfassung | 113 | ||
4. Die ethischen Grundfragen im umfassenden autonomen Moralsystem Kants: Begründungs-, Motivations- und Sinnfrage der Moralität | 114 | ||
a) Einleitung | 114 | ||
b) Zum Status des höchsten Guts in der Ethik Kants | 115 | ||
c) Kants umfassendes Moralsystem in den ethischen Vorlesungsschriften und in den Druckschriften | 118 | ||
d) Die Stellung und Funktion der drei ethischen Grundfragen bezüglich der ethischen Verhältnisbestimmung von Glück und Moral | 122 | ||
aa) Die Stellung und Funktion der Begründungsfrage | 122 | ||
bb) Die Stellung und Funktion der Motivationsfrage | 123 | ||
cc) Die Stellung und Funktion der Sinnfrage | 124 | ||
II. Glück und Moral in der Begründungsfrage der Moralität | 126 | ||
1. Guter Wille und Glückseligkeit | 126 | ||
a) Einleitung | 126 | ||
b) Die ethische Deutung des guten Willens in Bezug auf das höchste Gut | 127 | ||
c) Der gute Wille als das an sich Gute und die Glückseligkeit | 130 | ||
aa) Überblick über die Absätze 1–3 des ersten Abschnittes der GMS | 130 | ||
bb) Die Interpretation des guten Willens im Rahmen des intentionalistischen Regelkonsequentialismus (Dieter Schönecker und Allen Wood) | 134 | ||
cc) Die Interpretation des guten Willens im Rahmen der werttheoretischen Teleologie (Anton Leist) | 136 | ||
dd) Lässt Kant durch die Begriffsbestimmung des guten Willens als des an sich Guten die Glückseligkeit als das außermoralische Gute moralisch ganz außer Acht lassen? | 138 | ||
d) Der gute Wille als das oberste Gut und die Glückseligkeit | 139 | ||
aa) Überblick über die Absätze 4–7 des ersten Abschnittes der GMS und die Problemlage des guten Willens als des obersten Guts | 139 | ||
bb) Stehen das an sich Gute und das oberste Gut im Widerspruch? | 141 | ||
cc) Die Interpretation des guten Willens im Rahmen des höchsten Guts (Maximilian Forschner) | 143 | ||
dd) Gibt es ein ethisches Bedingungsverhältnis zwischen dem guten Willen als dem obersten Gut und der Glückseligkeit? | 147 | ||
e) Eine kurze Zusammenfassung | 149 | ||
2. Glückseligkeit als Gegenstand der indirekten Pflicht | 150 | ||
a) Einleitung | 150 | ||
b) Überblick über die eigene Glückseligkeit als Gegenstand einer indirekten Pflicht bei Kant | 153 | ||
c) Die Interpretationen von Jens Timmermann und Anna Wehofsits | 159 | ||
d) Die Verhältnisbestimmung der eigenen Glückseligkeit als instrumentell-potenzielles Gutes zur Tätigkeit des guten Willens als des obersten Guts | 165 | ||
aa) Stellung und Funktion der Glücksgüter bei Kant | 165 | ||
bb) Der Bereich der Pflichten: Ist die indirekte Pflicht keine Pflicht? | 170 | ||
e) Eine kurze Zusammenfassung | 173 | ||
III. Glück und Moral in der Motivationsfrage der Moralität | 174 | ||
1. Achtung für das Moralgesetz und Glückseligkeit | 174 | ||
a) Einleitung | 174 | ||
b) Die Achtung als Motivationsquelle und die Glückseligkeit | 176 | ||
aa) Begriffe der Achtung bei Kant und eine kurze Darstellung der Achtung in seinen frühen ethischen Schriften, Vorlesungsschriften und in der GMS | 177 | ||
bb) Die Interpretation der Achtung in Kants Auseinandersetzung mit der Selbstliebe | 183 | ||
cc) Die Interpretation der Achtung in der Verhältnisbestimmung des moralischen Gesetzes zum moralischen Gefühl | 190 | ||
dd) Die Achtung als moralische Triebfeder und die Glückseligkeit | 195 | ||
c) Die Achtung als Quelle der Glückswürdigkeit und die Glückseligkeit | 198 | ||
aa) Exkurs: Über Kants Satz „Die durch die Achtung fürs moralische Gesetz nothwendige Absicht aufs höchste Gut“ in Bezug auf die Verhältnisbestimmung des Handlungsmotivs zum Handlungsziel | 199 | ||
bb) Die Interpretation der Achtung im Rahmen des höchsten Guts anhand der Absätze 12–25 des Triebfeder-Kapitels in der KpV | 200 | ||
cc) Kann die Glückseligkeit durch die Achtung für das moralische Gesetz moralisch-qualitativ bewertet und bestimmt werden? | 207 | ||
d) Eine kurze Zusammenfassung | 208 | ||
2. Moralisches Gefühl und Glückseligkeit | 210 | ||
a) Einleitung | 210 | ||
b) Über den Bezug des moralischen Gefühls zum Glücksgefühl bei Kant | 212 | ||
c) Das Glücksgefühl: Glückseligkeit oder Selbstzufriedenheit? | 218 | ||
d) Die moralisch-qualitative Begriffsbestimmung der Glückseligkeit als Folge der Tätigkeit des guten Willens | 224 | ||
aa) Kann für Kant die empirische Glückseligkeit keine ethische Verhältnisbestimmung zur moralischen Quelle haben? | 224 | ||
bb) Die Glückseligkeit als Glücksgefühl, die durch das moralische Gefühl vermittelt wird | 228 | ||
e) Eine kurze Zusammenfassung | 230 | ||
IV. Glück und Moral in der Sinnfrage der Moralität | 231 | ||
1. Glückseligkeit und Moralität in der Lehre vom höchsten Gut als Dialektik der praktischen Vernunft | 231 | ||
a) Einleitung | 231 | ||
b) Exkurs: Zur handlungstheoretischen Deduktion des höchsten Guts bei Kant | 234 | ||
c) Der Begriff des höchsten Guts in Bezug auf das oberste Gut und das vollendete Gut | 237 | ||
aa) Moralität als oberstes Gut | 238 | ||
bb) Glückseligkeit im höchsten Gut | 244 | ||
d) Die Verhältnisbestimmung von Glück und Moral im höchsten Gut als philosophisch-inklusives Glückskonzept | 248 | ||
aa) Exkurs: Zur dominanten und inklusiven Interpretation des höchsten Guts bei Kant | 249 | ||
bb) Die Moralität als notwendige Bedingung für die Glückseligkeit | 252 | ||
e) Eine kurze Zusammenfassung | 256 | ||
2. Die Postulate als Voraussetzung des höchsten Guts und ihr Bezug zur Lebensorientierungsfrage | 257 | ||
a) Einleitung | 257 | ||
b) Über den Bezug des höchsten Guts zu den Postulaten bei Kant | 259 | ||
aa) Was heißt Postulat? Das Postulat als moralischer Glaube | 259 | ||
bb) Warum sind die Postulate hinsichtlich des höchsten Guts nötig? | 267 | ||
cc) Die ethische Implikation der Postulate bezüglich der autonomen Moral | 276 | ||
c) Das höchste Gut im Rahmen der Postulatenlehre und die Lebensorientierungsfrage | 287 | ||
aa) Kann für Kant das höchste Gut eine grundlegende Lebensmaxime sein? | 289 | ||
bb) Das höchste Gut als autonomes Glücksstreben: Glückseligkeit und Autonomie | 298 | ||
d) Zusammenfassung | 302 | ||
V. Ausblick: Harmonisches Leben. Glück und Moral bei Kant | 305 | ||
Literaturverzeichnis | 309 | ||
I. Werke Immanuel Kants | 309 | ||
II. Sonstige Literatur | 309 | ||
Personenverzeichnis | 319 | ||
Sachwortverzeichnis | 322 |