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Kritik des Record-Date-Systems im deutschen Aktienrecht

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Jobst, S. (2024). Kritik des Record-Date-Systems im deutschen Aktienrecht. Zur Notwendigkeit einer effektiven Rückbindung des Legitimationsaktionärs an die Interessen des materiell-rechtlichen Aktieninhabers. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59038-4
Jobst, Stefan. Kritik des Record-Date-Systems im deutschen Aktienrecht: Zur Notwendigkeit einer effektiven Rückbindung des Legitimationsaktionärs an die Interessen des materiell-rechtlichen Aktieninhabers. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59038-4
Jobst, S (2024): Kritik des Record-Date-Systems im deutschen Aktienrecht: Zur Notwendigkeit einer effektiven Rückbindung des Legitimationsaktionärs an die Interessen des materiell-rechtlichen Aktieninhabers, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59038-4

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Kritik des Record-Date-Systems im deutschen Aktienrecht

Zur Notwendigkeit einer effektiven Rückbindung des Legitimationsaktionärs an die Interessen des materiell-rechtlichen Aktieninhabers

Jobst, Stefan

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 231

(2024)

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About The Author

Der Autor studierte von 2004 bis 2010 Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach dem Studium war er von 2010 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaften der Goethe-Universität, u.a. als Ansprechpartner des Universitätsrepetitoriums. Das Referendariat absolvierte er von 2015 bis 2017 am OLG Frankfurt am Main. Von 2018 bis 2019 war der Autor Rechtsanwalt in einer internationalen Wirtschaftskanzlei. Seit 2019 ist er Referent bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Referat für Unternehmensübernahmen. Seit 2017 unterrichtet der Autor als Dozent an der Frankfurt School of Finance and Management in Frankfurt am Main.

Abstract

Die Arbeit geht der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen die mit dem in § 123 Abs. 4 AktG normierten Record-Date-System einhergehende Gefahr eines Auseinanderfallens von Totalverlustrisiko und Stimmrechtslegitimation mit ökonomischen Grundüberlegungen sowie übergeordneten Prinzipien des Gesellschaftsrechts vereinbar ist und ob die Ausgestaltung des Record-Date-Systems de lege lata diesen Anforderungen gerecht wird. Die Ausarbeitung zeigt, dass ein effektiver Mechanismus zur Rückbindung des Legitimationsaktionärs an die Interessen des Totalverlustträgers notwendig ist, aber vertragliche, gesellschaftsrechtliche und kapitalmarktrechtliche Schutzmechanismen de lege lata keinen effektiven Schutz des Totalverlustträgers bieten. Die Arbeit zeigt abschließend Reformvorschläge auf, um der Gefahr eines Auseinanderfallens von Totalverlustrisiko und Stimmrechtslegitimation zu begegnen.»Criticism of the Record Date System in German Stock Corporation Law. The Need for an Effective Reconnection between the Legal Owner of Voting Right and the Interests of the Beneficial Owner as Total Loss Carrier«: »Criticism of the Record Date System in German Stock Corporation Law. The Need for an Effective Reconnection between the Legal Owner of Voting Right and the Interests of the Beneficial Owner as Total Loss Carrier«: The record date system under stock corporation law bears the risk of a separation between the risk of total loss and voting rights. The thesis shows that, according to economic considerations and principles of company law, an effective mechanism is necessary to reconnect the legal owner of the voting right to the interests of the beneficial owner as total loss carrier, but de lege lata no effective mechanism exists.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 11
1. Teil: Einleitung 27
§ 1 Einführung in die Problematik 27
I. Fragestellung und Anliegen der Untersuchung 27
II. Relevanz der Fragestellung 31
1. Fälle in der Praxis 31
2. ESMA-Untersuchung zum Empty Voting 32
3. Empirische Untersuchung 34
a) Untersuchung von Christoffersen, Geczy, Musto und Reed 34
b) Untersuchung von Moser, B. van Ness und R. van Ness 35
c) Untersuchung von Aggarwal, Saffi und Sturgess 36
III. Geringe Hauptversammlungspräsenz bei deutschen börsennotierten Aktiengesellschaften 37
1. Datensammlung für die Auswertung 37
2. Durchführung der Auswertung 38
3. Ergebnis der Auswertung 39
4. Folgen der Auswertung 39
IV. Gang der Untersuchung 41
2. Teil: Das record-date-System in Deutschland und rechtsvergleichende Umschau 42
§ 2 Gesetzgebungsgeschichte in Deutschland 42
I. Gescheiterte Gesetzesinitiativen – das TransPuG und der Frankfurter Arbeitskreis 43
II. Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) 44
1. Anpassung der gesetzlichen Regelung an die geltende Praxis 45
a) Wertpapierrechtlicher Grundsatz des Aktienrechts 45
aa) Individuelle Ausgestaltung 46
bb) Ablauf und Wirkung der Hinterlegung 46
b) Erosion des wertpapierrechtlichen Grundsatzes durch die Entwicklungen des Kapitalmarktes 47
2. Vermeidung des Anscheins der Veräußerungssperre während des Hinterlegungszeitraums 49
III. Aktionärsrechterichtlinie und das Gesetz zu deren Umsetzung 50
1. Die Aktionärsrechterichtlinie 51
a) Ziel und Anwendungsbereich 51
b) Vorgaben 51
2. ARUG 52
IV. Aktienrechtsnovelle 2011 bis 2016 53
V. Zusammenfassung 54
§ 3 Status quo des record-date-Systems in Deutschland 55
I. Tatbestandliche Voraussetzungen 55
1. Disponibilität über das Legitimationsverfahren 55
a) Börsennotierte Aktiengesellschaften 55
b) Nicht börsennotierte Gesellschaften 58
2. Sachlicher Anwendungsbereich 60
a) Namensaktien 60
b) Teilweise ausgegebene Namensaktien 62
c) Teilweise Sammelverwahrung von Inhaberaktien 63
3. Anforderungen an den Berechtigungsnachweis (§ 123 Abs. 4 S. 1 AktG) 64
a) Inhalt des Berechtigungsnachweises 64
b) Ersteller des Berechtigungsnachweises 65
4. Nachweisstichtag 65
5. Zugang des Berechtigungsnachweises bei der Aktiengesellschaft (§ 123 Abs. 4 S. 2 bis 4 AktG) 68
6. Verlängerung der Frist zur Einberufung 70
a) Börsennotierte versus nicht börsennotierte Aktiengesellschaften 70
b) Verlängerung der Einberufungsfrist um die tatsächliche Anzahl der Tage der Nachweisfrist 71
7. Sonderfall des § 7 Abs. 1 S. 2 FMStBG 72
a) Nachweisstichtag 72
b) Zugangszeitpunkt des Berechtigungsnachweises 74
8. Übergangsregelung 78
II. Rechtsfolgen 78
1. Inhaltliche Reichweite der Legitimationswirkung 78
a) Anfechtungsrecht 79
b) Dividendenanspruch 79
2. Persönliche Reichweite der Legitimationswirkung 81
3. Legitimationswirkung des § 123 Abs. 4 S. 5 AktG 82
a) Das vertikale Verhältnis 82
b) Das horizontale Verhältnis 84
4. Folgen für die Rechtsposition des materiell-rechtlichen Aktieninhabers 84
III. Zusammenfassung 86
§ 4 Rechtsvergleichende Umschau 87
I. Vereinigte Staaten von Amerika 87
1. Sec. 213 DGCL 88
2. Das Record-Date-System in der Diskussion 90
a) Rechtssache Giant vs. Portland Cement Co. 90
aa) Entscheidungsgründe 91
bb) Würdigung der Entscheidung 92
cc) Aktuelle Rechtsansicht 94
b) Rechtssache Bunker vs. Gruntal 95
3. Record Date Capture als Sonderfall des Empty Voting 96
a) Keine Antizipation des Auseinanderfallens durch den Kapitalmarkt 96
b) Keine Wiederverknüpfung von Totalverlustrisiko und Stimmberechtigung 97
c) Kein Eingreifen des Verbotes der isolierten Übertragung von Gesellschafterrechten 97
II. Vereinigtes Königreich 98
1. Uncertificated Securities Regulations 2001 (USR [2001]) 99
a) Anwendungsbereich USR (2001) 99
b) Sec. 41 (1) USR (2001) 101
2. Sec. 360B (2) CA UK (2006) 102
a) Sec. 360B (2) CA UK (2006) 102
b) Anwendungsbereich der Sec. 360B (2) CA UK (2006) 103
3. Das Record-Date-System in der Diskussion 103
a) Rechtssache Musselwhite vs. C. H. Musselwhite and Son Ltd. 104
aa) Übertragung von Gesellschaftsanteilen 104
bb) Sachverhalt 105
cc) Entscheidungsgründe 107
dd) Würdigung der Entscheidung 107
b) Übertragbarkeit auf das Record-Date-System 108
aa) Auseinanderfallen von Legal und Beneficiary Ownership 108
bb) Rechte des Beneficiary Owner gegenüber dem Legal Owner 109
(1) Aktienkauf 109
(2) Wertpapierdarlehen 110
III. Zusammenfassung 112
3. Teil: Kritische Würdigung des Auseinanderfallens von materieller Rechtsinhaberschaft und formeller Legitimation 114
§ 5 Ökonomische Implikationen des Auseinanderfallens von Stimmberechtigung und Totalverlustrisiko 114
I. Property-Rights-Theorie 116
1. Stimmrecht und Totalverlustrisiko als Verfügungsrechte 117
2. Korrelation von Herrschaft und Verantwortung 118
3. Durchbrechung der Korrelation von Stimmrecht und Totalverlustrisiko durch das Record-Date-System 120
4. Notwendigkeit der Internalisierung von Externalitäten 121
a) Internalisierung von Externalitäten durch Eigentumssurrogate 122
b) Internalisierung von Externalitäten durch Schutzmechanismen 123
c) Notwendigkeit eines effektiven Schutzmechanismus 124
II. Zusammenfassung 125
§ 6 Grundsatz der Verbandssouveränität 126
I. Grundsatz der Verbandssouveränität und Record-Date-System 127
II. Inhaltliche Anforderungen an den Grundsatz der Verbandssouveränität 128
1. Kein grundsätzliches Verbot der Delegation von Entscheidungsbefugnissen 128
2. Zulässigkeit völliger Preisgabe der Selbstbestimmung 130
a) Völlige Preisgabe im Lichte dogmatischer und ökonomischer Grundüberlegungen 132
b) Völlige Preisgabe im Lichte verfassungsrechtlich geschützter Rechtspositionen 134
aa) Anwendbarkeit des Art. 9 Abs. 1 GG auf die Aktiengesellschaft 134
bb) Ausgestaltungsauftrag des Gesetzgebers 135
c) Völlige Preisgabe im Lichte des Abspaltungsverbots 137
aa) Inhalt des Abspaltungsverbotes 137
bb) Rechtstechnisches Verständnis 138
cc) Materielles Verständnis 139
(1) Abspaltungsverbot als Ausfluss des Grundsatzes der Verbandssouveränität 139
(2) Bewertung schuldrechtlicher Maßnahmen in Rechtsprechung und Literatur 142
(3) Rechtsfolgen des Verstoßes gegen das Abspaltungsverbot 145
dd) Zwischenfazit 146
d) Völlige Preisgabe im Lichte tatsächlicher und rechtlicher Besonderheiten des Aktienrechts 146
aa) Prinzip der Fremdorganschaft 147
bb) Stimmrechtslose Vorzugsaktien 150
cc) Ausübung des Stimmrechts durch Nichtgesellschafter 153
(1) Legitimationsübertragung (§ 129 Abs. 3 AktG) 154
(2) Stimmrechtsvollmacht (§ 134 Abs. 3 AktG) 155
(3) Depotstimmrecht (§ 135 AktG) 155
dd) Publikumsgesellschaft und rationale Apathie der Aktionäre 156
(1) Rationale Apathie und Record-Date-System 156
(2) Rationale Apathie und Relativierung des Grundsatzes der Verbandssouveränität 158
III. Verbandssouveränität als Grenze zwischen zulässiger Selbstbestimmung und unzulässiger Fremdbestimmung 159
1. Umfang der Organkompetenzen 160
2. Alleinzuständigkeit der Nichtgesellschafter 161
3. Zeitliche Begrenzung des Fremdeinflusses 162
4. Rückbindung des Nichtgesellschafters an die Interessen des materiell-rechtlichen Aktieninhabers 163
IV. Zusammenfassung 164
4. Teil: Schutzmechanismen des materiell-rechtlichen Inhabers gegenüber dem Legitimationsaktionär 166
§ 7 Rückbindungsmechanismen aus dem Erwerbsgeschäft zwischen Veräußerer und Erwerber 168
I. Aktienkauf, Wertpapierpensionsgeschäfte und Wertpapierdarlehen 170
a) Rechtskauf (§§ 453 Abs. 1, 433 ff. BGB) 170
b) Sachdarlehen (§§ 607 ff. BGB) 172
2. Folgen eines Pflichtverstoßes als Schutzmechanismus 173
a) Nacherfüllung 174
b) Schadensersatz 174
c) Rücktrittsrecht 175
3. Record-Date-System als Pflichtverletzung 175
a) Rechtsverschaffungspflicht 175
b) Verschaffung des Rechts frei von Rechtsmängeln (§§ 453 Abs. 1, 433 Abs. 1 S. 2, 435 BGB) 176
aa) Nutzungsbeschränkung durch gesetzliche Regelung 177
bb) Rechtsmangelbegriff 178
(1) Verstoß gegen § 434 Abs. 1 S. 1 BGB oder § 434 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 BGB 178
(2) Verstoß gegen § 434 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 BGB 179
c) Zwischenergebnis 181
II. Weisungsrecht 181
1. Weisungsrecht kraft Gesetzes 181
2. Vertraglich vereinbartes Weisungsrecht 182
a) Ziff. 6.6. GMSLA 182
b) Aktienkauf und Wertpapierdarlehen auf Grundlage des RV-BdB 182
III. Pflicht zur Rückerstattung von Wertpapieren bei Wertpapierdarlehen (§ 201 Abs. 1 Nr. 2 KAGB) 184
1. Pflicht zur Rückerstattung oder Erteilung einer Stimmrechtsvollmacht als Schutzmechanismus 185
2. Praktische Bedeutung und Effektivität des Schutzmechanismus 186
a) Praktische Bedeutung 186
b) Effektivität 187
aa) Rückerstattung der Wertpapiere und Erteilung der Stimmrechtsvollmacht nicht zwingend (§ 202 KAGB) 187
bb) Erteilung einer Stimmrechtsvollmacht nach § 201 Abs. 1 Nr. 2 Halbs. 3 KAGB 188
cc) Rückerstattungspflicht gemäß § 201 Abs. 1 Nr. 2 Halbs. 1 KAGB 188
dd) Ansprüche bei nicht rechtzeitiger Rückerstattung der Wertpapiere gemäß § 201 Abs. 1 Nr. 2 Halbs. 1 KAGB 189
(1) Allgemeine Anspruchsgrundlagen 189
(2) Vertragliche Modifikationen 190
(3) Kritische Würdigung 190
(a) Eindeckung (Ziff. 5 S. 2 KAGB-Anh. i. V. m. Ziff. 8 Abs. 1 S. 2 bis 4 RV-BdB) 191
(b) Verzugszinsen (Ziff. 5 S. 1 KAGB-Anh. i. V. m. Ziff. 8 Abs. 1 S. 1 RV-BdB) 191
(c) Geltendmachung weitergehender Schäden (Ziff. 8 Abs. 3 RV-BdB) 193
c) Effektivität 194
aa) Verfügungsanspruch und Verfügungsgrund 194
bb) Verstoß gegen Vorwegnahme- und Befriedigungsverbot 194
IV. Nebenpflichten aus Erwerbsgeschäft (§ 241 Abs. 2 BGB) 196
1. Vorvertragliche Informationspflicht 197
a) Haftungsfolgen bei Verletzung einer vorvertraglichen Aufklärungspflicht 197
b) Record-Date-System als offenzulegende Information 198
aa) Aufklärungspflicht gemäß § 63 WpHG n. F. (§ 31 WpHG a. F.) 199
bb) Offenlegungspflicht gemäß § 43 Abs. 1 WpHG n. F. (§ 27a Abs. 1 WpHG a. F.) 200
cc) Aufklärungspflicht gemäß § 444 BGB 200
dd) Aufklärungspflicht kraft Vertragsauslegung 201
(1) Aktienkauf 201
(2) Wertpapierdarlehen 204
2. Nachwirkende Schutzpflicht 204
a) Haftungsfolgen bei Verletzung einer nachwirkenden Schutzpflicht 205
aa) Reichweite der Unterlassungspflicht 205
bb) Schadensersatzpflicht wegen Verstoßes gegen die Unterlassungspflicht 206
b) Record-Date-System als ein die Unterlassungspflicht auslösendes Moment 206
aa) Aktienkauf 207
bb) Wertpapierdarlehen 208
(1) Vertragswidrigkeit der Stimmrechtsverschaffung durch Wertpapierdarlehen 208
(a) Squeeze-out-Entscheidung des Bundesgerichtshofs 208
(b) Übertragung der Entscheidungsgründe auf das Record-Date-System 209
(2) Ausschluss des Unterlassungsanspruchs wegen Kündigungsrecht des Darlehensgebers 210
(3) Ziff. 6.6. GMSLA 211
c) Effektivität 211
aa) Beweisschwierigkeiten 211
(1) Beweislast hinsichtlich des Vorliegens eines Unterlassungsanspruchs als Haftungsgrund 212
(2) Beweislast hinsichtlich eines ersatzfähigen Schadens im Sinne der §§ 249 ff. BGB 212
(a) Wert des Stimmrechts als Schaden 213
(b) Nachteilige Wertentwicklung der Aktie als Schaden 214
(3) Prozessuale Unsicherheiten in Darlegung und Beweis von Kausalitäten 214
(a) Haftungsbegründende und haftungsausfüllende Kausalität beim Unterlassungsanspruch 214
(b) Schlüssiger Vortrag von Anknüpfungstatsachen im Falle des Record-Date-Systems 215
(c) Kritische Würdigung 216
bb) Prozessuale Geltendmachung 217
(1) Autonomie der Willensbildung 217
(2) Verfügungsgrund und Befriedigungsverbot 218
(a) Verlust der Mitgliedschaft 218
(b) Grundsatz der Erforderlichkeit 219
cc) Gefahr von Zufallsmehrheiten 221
V. Geschäftsführung ohne Auftrag (§§ 677 ff. BGB) 222
1. Stillschweigend geschlossener Vertrag und Legitimationswirkung des § 123 Abs. 4 S. 5 AktG 222
2. Nachwirkende Schutzpflicht 222
VI. Zusammenfassung 223
§ 8 Rückbindungsmechanismen kraft Verbandsinnenverhältnisses 225
I. Die gesellschaftliche Treuepflicht 225
1. Gesellschaftliche Treuepflicht als Schutzmechanismus 226
2. Ausschluss des Anwendungsbereichs der gesellschaftlichen Treuepflicht für Stimmrechtausübung 229
3. Legitimationsaktionär als Adressat der gesellschaftlichen Treuepflicht 231
a) Treuepflicht von Nichtgesellschaftern 231
b) Eigene Treuepflicht des Legitimationsaktionärs aufgrund des § 123 Abs. 4 S. 5 AktG 232
aa) Wortlaut des § 123 Abs. 4 S. 5 AktG 233
bb) Aktienrechtliches Gleichbehandlungsgebot gemäß § 53a AktG 233
cc) Gesellschaftsrechtliche Treuepflicht bei Legitimationszession 233
dd) Verknüpfung von Mitgliedschaft und Treuepflicht 235
ee) Korrelation von Rechtsmacht und Verantwortung 236
c) Nachwirkende Treuepflicht des Legitimationsaktionärs 237
aa) Ausdehnung der gesellschaftlichen Treuepflicht in der bisherigen Diskussion 237
bb) Sonderfall des § 123 Abs. 3 und 4 AktG 238
4. Effektivität der gesellschaftlichen Treuepflicht 239
a) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich des Vorliegens einer Treuepflichtverletzung 240
aa) Einzelfallabwägung 240
bb) Unbestimmtheit des Maßes der gebotenen Rücksichtnahme bei Stimmrechtsausübung 241
cc) Stimmrechtsausübung als unternehmerische Ermessensentscheidung 242
dd) Ungenügende Abhilfe durch Beweiserleichterungen 242
b) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich des Vertretenmüssens einer Treuepflichtverletzung 243
aa) Haftungsbeschränkung auf Vorsatz 244
bb) Unwägbarkeiten bei Vorsatznachweis bezüglich Treuepflichtverletzung 245
(1) Umfassende Würdigung der Umstände des Einzelfalls 245
(2) Unwägbarkeiten im Girmes-Fall 245
(3) Zwischenergebnis 247
c) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich des Schadensumfangs 248
aa) Prozessuale Erleichterungen bei Darlegung und Beweis der Schadenshöhe 248
bb) Realer Unternehmenswert versus Börsenwert der Aktien 249
cc) Mitverschulden nach § 254 BGB 251
(1) Zumutbarkeit wegen freier Übertragbarkeit der Anteile 251
(a) Kein Bestehen einer Verwertungspflicht 252
(b) Bestehen einer Verwertungspflicht 252
(2) Zwischenergebnis 253
d) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich der haftungsausfüllenden Kausalität 254
e) Prozessuale Geltendmachung 255
f) Darlegung und Beweis einer unzulässigen Verfolgung von Sondervorteilen (§ 243 Abs. 2 AktG) 256
II. Deliktischer Schutz der Mitgliedschaft gemäß § 823 Abs. 1 BGB 257
1. Deliktischer Schutz der Mitgliedschaft als Schutzmechanismus 257
2. Ausschluss des Deliktsrechtsschutzes im Hinblick auf das Verbandsinnenverhältnis 258
a) Meinungsspektrum 258
b) Stellungnahme 259
3. Effektivität des deliktischen Schutzes der Mitgliedschaft 260
a) Darlegung und Beweis des Vorliegens eines Eingriffs in den Zuweisungsgehalt der Mitgliedschaft 260
aa) Unberechtigte Stimmrechtsausübung 261
bb) Schädigende Stimmrechtsausübung als Eingriff 261
cc) Ausschluss des Deliktsrechts durch Vorrang der §§ 243 ff. AktG 262
(1) Anfechtungsbefugnis gemäß § 245 AktG 263
(2) Zurechnung der Tatbestandsvoraussetzungen 264
(3) Verfassungskonforme Auslegung des § 245 Nr. 1 und 3 AktG 264
dd) Zusammenfassende Würdigung 265
b) Erfordernis der positiven Feststellung einer rechtswidrigen Verletzungshandlung 266
c) Haftungsbeschränkung auf Vorsatz 267
d) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich eines ersatzfähigen Schadens 267
III. § 117 Abs. 1 AktG 267
1. Anwendungsbereich des § 117 AktG im Falle der Stimmrechtsausübung 268
2. Effektivität des § 117 Abs. 1 AktG als Schutzmechanismus 270
a) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich der Benutzung des Einflusses auf die Gesellschaft 270
b) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich des Verleitens zum Verwaltungshandeln 271
c) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich der Rechtswidrigkeit der Einflussnahme 272
d) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich subjektiver Tatbestandsvoraussetzung 274
e) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich ersatzfähigen Schadens und Mitverschuldens 275
IV. Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung im Sinne des § 826 BGB 276
1. Anwendbarkeit des § 826 BGB auf das Verbandsinnenverhältnis 277
2. Effektivität der Folgen einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung als Schutzmechanismus 277
a) Stimmrechtsausübung als vorsätzliche sittenwidrige Schädigung 278
b) Wertmaßstäbe eines Durchschnittsaktionärs 278
c) Verhältnismäßigkeitsprüfung 279
V. Ordnungswidrig nach § 405 AktG 280
1. § 405 AktG als Blankettnorm 281
2. § 405 Abs. 2 AktG 281
3. § 405 Abs. 3 Nr. 1 AktG 281
4. § 405 Abs. 3 Nr. 2 AktG 283
VI. Zusammenfassung 284
§ 9 Sonstige Schutzmechanismen 286
I. Kapitalmarktrechtliche Mitteilungspflichten (§§ 33 f. WpHG n. F.) 286
1. Mitteilungspflicht als Schutzmechanismus 288
2. Meldepflicht des Legitimationsaktionärs 289
a) Meldepflicht des Legitimationsaktionärs gemäß § 33 Abs. 1 S. 1 WpHG n. F. 289
aa) Rechtslage vor Inkrafttreten des Kleinanlegerschutzgesetzes 290
bb) Rechtslage nach Inkrafttreten des Kleinanlegerschutzgesetzes 291
b) Ausnahme von der Meldepflicht gemäß § 34 Abs. 1 WpHG n .F. 291
aa) Zurechnung der Stimmrechte gemäß § 34 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 WpHG n. F. 292
(1) Weisungsfreie Stimmrechtsausübung im eigenen Interesse 292
(2) Bevollmächtigung zur Stimmrechtsausübung oder Anvertrautsein der Stimmrechte 293
(a) Bevollmächtigung (§ 34 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 Alt. 2 WpHG n. F.) 293
(b) Anvertrautsein (§ 34 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 Alt. 1 WpHG n. F.) 294
bb) Zurechnung der Stimmrechte gemäß § 34 Abs. 1 S. 1 Nr. 7 WpHG n. F. 295
c) Zwischenergebnis 295
3. Effektivität der kapitalmarktrechtlichen Beteiligungstransparenz 296
a) Schutzgesetzcharakter der §§ 33 ff. WpHG 296
b) Starre Schwellenwerte 296
c) Bloß mittelbare Information des Kapitalmarkts über die Schaffung risikoentleerter Stimmrechte 297
d) Gefahr von Zufallsmehrheiten 297
4. Zwischenfazit 298
II. Verbot von Insiderhandel (Art. 14 lit. a] i. V. m. Art. 8 Abs. 1 S. 1 MAR) 299
1. Insiderhandelsverbot als Schutzmechanismus 299
a) Privatrechtliche Sanktionen 300
b) Straf- und verwaltungsrechtliche Sanktionen 302
aa) Straftatbestand 302
bb) Ordnungswidrigkeitentatbestand 303
cc) Berufsverbot 303
dd) Einziehung 304
2. Verhalten des Legitimationsaktionärs als Verstoß gegen das Insiderhandelsverbot 304
a) Record Date Capture als gestreckter Geschehensablauf 305
b) Präzise und kurserhebliche Insiderinformation gemäß § 7 Abs. 1 lit. a) MAR 305
aa) Innere Absichten und Pläne als Insiderinformation 306
bb) Absicht zur Schaffung risikoentleerter Stimmrechte 306
(1) Erhebliches Kursbeeinflussungspotential 307
(2) Probability-Magnitude-Test 310
cc) Absicht zur Herbeiführung oder Vereitelung eines Hauptversammlungsbeschlusses 311
(1) Realistische Wahrscheinlichkeit 311
(2) Realistische Wahrscheinlichkeit der Herbeiführung oder Vereitelung eines Hauptversammlungsbeschlusses 313
dd) Zusammenfassung 313
c) Erwerb oder Veräußerung unter Nutzung der Insiderinformation (Art. 8 Abs. 1 S. 1 MAR) 314
aa) Umsetzen einer unternehmerischen Entscheidung 315
bb) Keine teleologische Reduktion des Insiderhandelsverbots 316
cc) Verstoß gegen Insiderhandelsverbot bei Verstoß gegen kapitalmarktrechtliche Mitteilungspflichten 316
3. Zwischenergebnis 317
III. Mitteilungspflicht von Inhabern wesentlicher Beteiligungen (§ 43 WpHG n. F.) 317
1. Mitteilungspflicht als Schutzmechanismus 317
a) Schutzgesetzcharakter des § 43 WpHG n. F. 318
b) Verstoß gegen Mitteilungspflicht als vorsätzliche sittenwidrige Schädigung 319
c) Verstoß gegen Mitteilungspflicht als Fall des Insiderhandelsverbots 319
d) Verstoß gegen Mitteilungspflicht als Verstoß gegen Verbot der Marktmanipulation 320
2. Zwischenergebnis 321
IV. Verbot der Marktmanipulation (Art. 15, 12 MAR) 322
1. Verbot der Marktmanipulation als Schutzmechanismus 323
a) Privatrechtliche Sanktionen 323
b) Straf- und verwaltungsrechtliche Sanktionen 325
aa) Straftatbestand 325
bb) Ordnungswidrigkeitentatbestand 326
cc) Berufsverbot 326
dd) Einziehung (§ 73 StGB) 327
2. Verhalten des Legitimationsaktionärs als Marktmanipulation im Sinne der Art. 12, 15 MAR 328
a) Beabsichtigte Einflussnahme als informationsgestützte Marktmanipulation im Sinne der Art. 12 Abs. 1 lit. c), 15 MAR 329
aa) Absicht als Information 329
bb) Verschweigen als Verbreitung von Informationen 330
cc) Bestehen einer Offenlegungspflicht bezüglich der Absicht, auf die Unternehmensführung Einfluss zu nehmen 331
(1) Mitteilungspflichten gemäß §§ 33 f. WpHG n. F. 332
(2) Mitteilungspflicht gemäß § 43 Abs. 1 WpHG n. F. 332
(a) § 43 Abs. 1 WpHG als Pflicht zur Offenlegung im Sinne des Art. 12 Abs. 1 lit. c) MAR 332
(b) Vorliegen der Voraussetzungen der Mitteilungspflicht 333
(3) Zwischenergebnis 334
b) Schaffung risikoentleerter Stimmrechte mithilfe eines Record Date Capture 334
aa) Schaffung risikoentleerter Stimmrechte als informationsgestützte Marktmanipulation im Sinne des Art. 12 Abs. 1 lit. c) MAR 335
(1) Kurserheblichkeit einer Information und Eignung zur Preisbeeinflussung 335
(2) Pflichtwidriges Verschweigen einer Information entgegen einer gesetzlichen Pflicht zur Offenlegung 336
(a) Mitteilungspflicht gemäß §§ 33 f. WpHG n. F. 336
(b) Mitteilungspflicht gemäß § 43 Abs. 1 WpHG n. F. 337
bb) Schaffung risikoentleerter Stimmrechte als handelsgestützte Marktmanipulation im Sinne des Art. 12 Abs. 1 lit. a) MAR 339
(1) Geschäft, Handelsauftrag oder andere Handlung 340
(2) Geben falscher oder irreführender Signale oder Sicherung eines anormalen oder künstlichen Kursniveaus 341
(a) Indikator A (a) in Anhang I der MAR 341
(b) Indikator A (d) in Anhang I der MAR 342
(aa) Positionsumkehrung 342
(bb) Positionsumkehrung innerhalb eines kurzen Zeitraums 343
(c) Indikator A (c) in Anlage I der MAR 344
(aa) Der Begriff des wirtschaftlichen Eigentums 345
(bb) Änderung des wirtschaftlichen Eigentums beim Record Date Capture? 345
cc) Schaffung risikoentleerter Stimmrechte als Marktmanipulation im Sinne des Art. 12 Abs. 1 lit. b) MAR 346
(1) Vorspiegeln einer Tatsache durch Unterlassen 347
(2) Verstoß gegen Offenlegungspflichten 347
c) Zwischenergebnis 348
3. Effektivität des Schutzmechanismus 349
a) Darlegung und Beweis eines Verstoßes gegen das Verbot der Marktmanipulation gemäß Art. 12, 15 MAR 349
aa) Unklare Tatbestandsvoraussetzungen 349
bb) Umfassende Würdigung der Umstände des Einzelfalls 350
cc) Umgehungsmöglichkeiten des Legitimationsaktionärs 351
dd) Lückenhafte Mitteilungspflichten 351
(1) Mitteilungspflichten gemäß §§ 33 f. WpHG n. F. 351
(2) Mitteilungspflicht gemäß § 43 Abs. 1 WpHG n. F. 352
(a) Disponibilität über Meldeschwelle 352
(b) Hohe Schwellenwerte 353
(c) Meldefrist von 20 Handelstagen 353
(d) Inhalt der Mitteilung 354
ee) Darlegungs- und Beweiserleichterungen im Verwaltungs- und Strafverfahren 355
b) Darlegungs- und Beweislast hinsichtlich haftungsbegründender Kausalität 357
c) Darlegungs- und Beweislast bezüglich des Vorliegens eines ersatzfähigen Schadens 358
aa) (Kurs-)Differenzschaden 359
(1) Haftungsausfüllende Kausalität 359
(2) Höhe des Differenzschadens 360
bb) Vertragsabschlussschaden 361
cc) Mitverschulden (§ 254 BGB) 362
d) Darlegungs- und Beweislast in Bezug auf Vorsatz 362
aa) Vorsätzlicher oder leichtfertiger Verstoß gegen das Verbot der Marktmanipulation 363
bb) Vorsatz in Bezug auf den Schadenseintritt 364
cc) Keine Beweiserleichterung aufgrund der Entscheidung Spector Photo Group 364
4. Zwischenergebnis 364
5. Teil: Reformvorschläge de lege ferenda 368
§ 10 Reformvorschläge de lege ferenda 368
I. Steigerung der Effektivität bestehender Rückbindungsmechanismen 368
1. Erweiterung des Katalogs bußgeldbelasteter Handlungen in § 405 AktG 368
2. Implementierung eines allgemeingültigen Sonderkündigungsrechts 369
3. Aufklärungspflicht und Schutzpflichtverletzung 370
4. Marktmanipulationsverbot 371
5. Beteiligungstransparenz 371
II. Pflicht zur Erteilung einer Stimmrechtsvollmacht zugunsten des Aktienerwerbers im börslichen Wertpapierhandel 372
1. Wertpapierhandel unter Einschaltung einer zentralen Gegenpartei 372
2. Erteilung einer Stimmrechtsvollmacht 373
III. Annäherung des Nachweisstichtags an den Tag der Hauptversammlung 374
6. Teil: Zusammenfassung 376
§ 11 Zusammenfassung 376
I. Vor- und Nachteile des Record-Date-Systems 376
II. Notwendigkeit eines Mechanismus zur Rückbindung des Legitimationsaktionärs an die Interessen des Totalverlustträgers 378
1. Rechtsvergleichende Umschau 378
2. Ökonomische Überlegungen 379
3. Grundsatz der Verbandssouveränität 380
III. Ineffektivität der in Betracht kommenden Rückbindungsmechanismen 381
1. Rückbindung kraft Wertpapiererwerbsgeschäfts 381
2. Rückbindung kraft Verbandsinnenverhältnisses 383
3. Sonstige Rückbindungsmechanismen 384
IV. Reformvorschläge de lege ferenda 385
Anlage I 387
Literaturverzeichnis 397
Stichwortverzeichnis 445