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Frauen in Vorstände!

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Flüggen, A. (2024). Frauen in Vorstände!. Analyse und Bewertung des Mindestbeteiligungsgebots für Vorstände deutscher Aktiengesellschaften. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59269-2
Flüggen, Annika Kimberly. Frauen in Vorstände!: Analyse und Bewertung des Mindestbeteiligungsgebots für Vorstände deutscher Aktiengesellschaften. Duncker & Humblot, 2024. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59269-2
Flüggen, A (2024): Frauen in Vorstände!: Analyse und Bewertung des Mindestbeteiligungsgebots für Vorstände deutscher Aktiengesellschaften, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59269-2

Format

Frauen in Vorstände!

Analyse und Bewertung des Mindestbeteiligungsgebots für Vorstände deutscher Aktiengesellschaften

Flüggen, Annika Kimberly

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 243

(2024)

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About The Author

Die Autorin beendete ihr rechtswissenschaftliches Studium an der Universität Münster und ihr Referendariat 2018/2021 jeweils mit Prädikatsexamen. Parallel schloss sie 2016 die fachspezifische Fremdsprachenausbildung für JuristInnen (Englisch) als Jahrgangsbeste ab und war seit 2014 als studentische Hilfskraft bzw. 2019 bis 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Frauke Wedemann (Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht) tätig. An ihrer Promotion arbeitete sie 2021 bis 2024 neben ihrer Anwaltstätigkeit, im Rahmen derer sie wirtschaftsrechtliche Mandate insb. aus den Gebieten Versicherungsrecht, Arbeitsrecht und Handels- und Gesellschaftsrecht betreute.

Abstract

Bei bestimmten Aktiengesellschaften müssen seit 01.08.2022 mindestens eine Frau und ein Mann Mitglied des Vorstands sein. Eine hiergegen verstoßende Bestellung ist nichtig (§ 76 Abs. 3a AktG). Die Autorin hat diese Regelung einer eingehenden Analyse unterzogen, um einen auch für die Rechtspraxis nutzbaren Leitfaden zu erstellen und die vielgestaltigen ›in praxi‹ möglichen Fallkonstellationen einer rechtlichen Lösung zuzuführen. Die Autorin untersucht die Regelung dabei nicht nur aus Sicht der unmittelbar betroffenen Aktiengesellschaften, sondern geht auch auf die Rechte und Pflichten all ihrer Organe sowie der Vorstandskandidat*innen in diesem Zusammenhang ein. Im Rahmen der abschließenden Bewertung kommt sie zu dem Ergebnis, dass die Regelung nicht nur handwerkliche Mängel in Form einer Vielzahl vom Gesetzgeber offengelassener und damit der Rechtsanwendung überantworteter Rechtsfragen aufweist, sondern auch verfassungs- und europarechtswidrig ist.»Women for Management Boards! Analysis and Evaluation of the Gender-Requirement for German Management Boards«: According to the new § 76 sec. 3a of the German Stock Corporation Act (Aktiengesetz), certain companies must have at least one woman and one man as members of their management board. Appointments in violation of this requirement are null and void. The author establishes guidelines to cope with this new regulation in practice and evaluates the new gender-requirement, finding it to be both unconstitutional and contrary to EU law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungsverzeichnis 15
Abkürzungsverzeichnis 17
§ 1: Einführung 23
A. Unterrepräsentanz von Frauen in den Leitungsorgangen deutscher Aktiengesellschaften 23
B. Erstes Führungspositionengesetz 24
C. Zweites Führungspositionengesetz 27
D. Gegenstand und Ziel der Untersuchung 28
E. Gang der Untersuchung 28
§ 2: Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Vorständen 30
A. Stand der Forschung 31
I. Vereinbarkeit von Familie und Karriere 32
II. Geschlechtsspezifische Rollenbilder 35
1. Gesetzliche Rahmenbedingungen 35
2. Gesellschaftliche Vorurteile 37
3. Wirtschaftliche Faktoren 39
III. Strukturelle Diskriminierung 40
1. Erwartungshaltung von Arbeitgeber*innen 40
2. Männlich geprägte Unternehmenskultur 41
3. Einflüsse auf das Bewerbungsverhalten 43
4. Psychologische Faktoren bei der Auswahlentscheidung 44
IV. Weibliche Präferenzen 45
1. Anzahl qualifizierter Frauen 46
a) Anforderungen an Vorstandsmitglieder 46
b) Qualifikation von Frauen 49
aa) Studienfach 49
bb) Leitungserfahrung 51
cc) Branchenkenntnis 51
2. Karriereneigung 52
3. Bienenkönigin-Syndrom 53
B. Zusammenfassung 54
§ 3: Analyse des Mindestbeteiligungsgebots 57
A. Regelungsziele 58
B. Anwendungsbereich 59
I. Zeitliche Geltung 59
II. Betroffene Aktiengesellschaften 60
1. Mehr als drei Vorstandsmitglieder 60
2. Börsennotierung 61
3. Geltung eines paritätische Mitbestimmung gebietenden Gesetzes 61
a) Wortlaut 64
aa) Isolierte, strikt grammatikalische Analyse des Wortlauts 64
bb) Auswirkungen des Kontinuitätsprinzips auf die Wortlautanalyse 66
cc) Zwischenergebnis 67
b) Entstehungsgeschichte 67
aa) Wortlaut der Gesetzesbegründung 68
bb) Parallelität zur Aufsichtsratsquote 68
cc) Zwischenergebnis 69
c) Systematik 70
aa) Systematischer Zusammenhang der Aufsichtsratsquote 70
bb) Systematischer Zusammenhang des Mindestbeteiligungsgebots 71
cc) Missbrauchspotenzial 72
dd) Zwischenergebnis 76
d) Sinn und Zweck 77
aa) Sinn und Zweck des Mindestbeteiligungsgebots 77
bb) Sinn und Zweck des Kontinuitätsprinzips 79
cc) Zwischenergebnis 81
e) Grenzfälle 82
aa) Spätester maßgeblicher Zeitpunkt: Ende der Kontinuitätswirkungen 83
bb) (Rechtskräftiger) Abschluss des Statusverfahrens 83
cc) Einleitung eines Statusverfahrens 85
dd) Zwischenergebnis 87
f) Ende der Geltung 88
g) Zusammenfassung 88
III. Ausländische Gesellschaften mit Inlandsbezug 90
1. Qualifikation des Mindestbeteiligungsgebots als Eingriffsnorm? 92
a) Zwingender Charakter 93
b) Entscheidende Bedeutung für die Wahrung öffentlicher Ziele 94
aa) Verfolgung überindividueller Ziele 94
bb) Gewichtigkeit der verfolgten Ziele 95
cc) Entscheidende Bedeutung des Mindestbeteiligungsgebots 96
dd) Zwischenergebnis 97
c) Internationaler Geltungsanspruch 97
aa) Ausgestaltung des Tatbestands 98
bb) Gesetzesbegründung 100
cc) Eingeschränkter nationaler Anwendungsbereich 101
dd) Zwischenergebnis 102
d) Fazit 102
2. Ergebnis 102
IV. Steckbrief: Anwendungsbereich des Mindestbeteiligungsgebots 102
C. Rechtsfolgen 103
I. Mindestbeteiligung von einer Frau und einem Mann 103
1. Absolute Vorgabe 103
2. Kein Verschlechterungsverbot 104
3. Keine ununterbrochene Mindestbeteiligung erforderlich 104
4. Pflicht zur zeitnahen Neubestellung? 105
5. Zeitpunkt der Umsetzungspflicht? 108
a) Fallbeispiele 109
b) Gleichlauf von Bestellung und Amtsantritt 110
c) Bestellungen unter einer aufschiebenden Befristung oder Bedingung 111
d) Beurteilungsperspektive 112
aa) Relevanz der Perspektive 112
bb) Handhabung wie bei der Aufsichtsratsquote? 113
cc) Weitere Argumente 120
dd) Fazit 122
e) Prioritäten in der Nachfolgeplanung 122
aa) Relevanz der Reihenfolge von Vorstandsbestellungen 123
bb) Relevanz der Reihenfolge der Amtsantritte 124
f) Zusammenfassung 125
6. Vorstandsmitglieder, die weder Frau noch Mann sind 126
a) Wortlaut 127
b) Rückschlüsse aus den Regelungen für den öffentlichen Sektor 127
c) Verfassungsrechtliche Aspekte 130
d) Ergebnis 131
II. Nichtigkeit einer gebotswidrigen Bestellung 132
1. Erfasste Vorgänge 133
a) Vorstandsbestellungen 133
b) Verlängerungen der Amtszeit 133
aa) Wortlaut 134
bb) Entstehungsgeschichte 134
cc) Sinn und Zweck 135
dd) Systematik 136
ee) Analoge Anwendung 137
ff) Ergebnis 138
c) „Vorstandsmitglieder“ im Sinne von § 76 Abs. 3a S. 2 AktG 138
aa) Ordentliche Vorstandsmitglieder 139
bb) Gerichtlich bestellte Vorstandsmitglieder 139
cc) Stellvertreter von Vorstandsmitgliedern 139
dd) Kommissarische Vorstandsmitglieder 139
(1) Wortlaut 140
(2) Entstehungsgeschichte 140
(3) Systematik 140
(4) Sinn und Zweck 141
(5) Ergebnis 144
d) Bestellungen während der Amtszeit eines kommissarischen Vorstandsmitglieds 144
2. Ausnahmen? 146
a) Kein Qualifikationsvorbehalt 146
b) Keine Härtefallklausel 147
c) Folgen der Nichtigkeit früherer Bestellungen 147
aa) Allgemeine Regeln 148
bb) Anwendung der Lehre von der fehlerhaften Organstellung 148
cc) Unanwendbarkeit der Lehre von der fehlerhaften Organstellung 150
dd) Parallelität zum Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds 151
ee) Analoge Anwendung des § 96 Abs. 2 S. 7 AktG 152
ff) Ergebnis 154
d) Auszeit von Vorständen 155
3. Auswirkungen der Nichtigkeit 159
a) Anwendung der Lehre von der fehlerhaften Organstellung? 159
aa) Fehlerhafter Bestellungsakt, Annahme und Vollzug 160
bb) Entgegenstehen höherrangiger Interessen? 160
(1) Grundsätzliche Interessenabwägung 161
(2) Ausnahme: Kollusives Zusammenwirken 163
(3) Fazit 164
cc) Gutgläubigkeit Dritter? 165
dd) Ergebnis 166
b) Rechtslage ohne die Lehre von der fehlerhaften Organstellung 166
aa) Publizität des Handelsregisters 166
(1) Dritte im Geschäftsverkehr 167
(2) Unrichtig eingetragene Tatsache 167
(3) Keine Kenntnis der Unrichtigkeit 170
(4) Angelegenheit der Aktiengesellschaft 172
(5) Rechtsfolge 173
bb) Duldungs- und Anscheinsvollmacht 173
cc) Vertretung ohne Vertretungsmacht 175
dd) Innergesellschaftliche Maßnahmen 177
ee) Fazit 179
c) Anstellungsverhältnis 180
4. Ende der Nichtigkeit 183
a) Keine automatische Heilung 183
b) Jederzeitige Lösungsmöglichkeit 184
5. Geltendmachung der Nichtigkeit 184
a) Handlungsmöglichkeiten von Vorstandsmitgliedern 184
b) Klagerecht einzelner Aufsichtsratsmitglieder 187
c) Klagerecht von Aktionären 189
d) Rechte außerhalb der Gesellschaft stehender Dritter 190
aa) Unterlegene Kandidat*innen 191
bb) Geschäftspartner 193
e) Befugnisse des Registergerichts 194
f) Zusammenfassung 195
III. Haftungsfragen in Verbindung mit dem Mindestbeteiligungsgebot 196
1. Rechte unterlegener Kandidat*innen 196
a) Anwendbare Anspruchsgrundlagen 196
aa) Anwendbarkeit des AGG 196
bb) Schutzgesetzeigenschaft des Mindestbeteiligungsgebots 197
cc) Ergebnis 198
b) Ansprüche gebotswidrig übergangener Kandidat*innen 198
c) Ansprüche von wegen des Gebots übergangenen Kandidat*innen 201
aa) Benachteiligung durch die Aktiengesellschaft? 202
bb) Zulässigkeit der Benachteiligung? 202
cc) Vorwerfbarkeit der Benachteiligung? 204
dd) Unterlegene Personen des dritten Geschlechts 206
ee) Ergebnis 206
d) Zusammenfassung 206
2. Gesellschaftsinterne Haftung wegen einer gebotswidrigen Bestellung 207
a) Haftung auf Schadensersatz 207
aa) Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder 208
bb) Pflichtverletzung 208
(1) Pflichten von Aufsichtsratsmitgliedern 209
(2) Pflichten von Vorstandsmitgliedern 210
(3) Einbeziehung der Business Judgement Rule 211
(4) Grenzen der Legalitätspflicht 212
(5) Ergebnis 213
cc) Verschulden 213
dd) Kausaler Schaden 214
(1) Hypothetisches Alternativszenario 214
(2) Schadenspositionen 216
(3) Ergebnis 219
ee) Zusammenfassung 220
b) Entlastung 220
aa) Eindeutiger Gesetzesverstoß? 221
bb) Schwerwiegender Gesetzesverstoß? 222
cc) Ergebnis 224
c) Zusammenfassung 224
IV. Berichtspflichten 224
V. Entfall der „flexiblen Frauenquote“ für den Vorstand 226
VI. Steckbrief: Folgen der Anwendbarkeit von § 76 Abs. 3a AktG 227
§ 4: Bewertung des Mindestbeteiligungsgebots 231
A. Eignung zur Frauenförderung 232
I. Bisher messbare Auswirkungen auf den Frauenanteil in Vorständen 232
II. Künftige Auswirkungen über die bloße Pflichterfüllung hinaus? 235
1. Ausstrahlung in betroffenen Unternehmen? 235
2. Ausstrahlung auf andere Unternehmen? 240
3. Ergebnis 242
III. Gefahr einer Umgehung? 242
1. Flucht aus dem Anwendungsbereich 243
2. (Aus-)‌Nutzung der Rechtsfolge 245
a) Einführung eines „Frauen-Ressorts“ 245
b) Sorgfältige zeitliche Planung 246
c) Ignoranz 247
3. Ergebnis 247
IV. Risiken 248
1. Qualifikationsverluste im Vorstand? 248
2. Drohende Vakanzen im Vorstand? 250
3. Zwischenmenschliche Probleme? 251
4. Ergebnis 253
V. Zusammenfassung 253
B. Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht 255
I. Verfassungsmäßigkeit des Mindestbeteiligungsgebots 255
1. Anwendbarkeit der deutschen Grundrechte 256
2. Vereinbarkeit mit den Grundrechten von Vorstandskandidat*innen 257
a) Verletzung der Berufsfreiheit? 257
aa) Eingriff in den Schutzbereich 258
bb) Rechtfertigung 260
(1) Legitimes Ziel 261
(2) Eignung 262
(3) Erforderlichkeit 262
(4) Angemessenheit 265
cc) Ergebnis 267
b) Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot? 267
aa) Benachteiligung wegen des Geschlechts 267
(1) Benachteiligung von Männern 268
(2) Benachteiligung von Personen des dritten Geschlechts 269
bb) Rechtfertigung 269
(1) Legitimes Ziel von Verfassungsrang 270
(2) Eignung und Erforderlichkeit 270
(3) Angemessenheit 270
cc) Ergebnis 271
c) Zusammenfassung 271
3. Grundrechte von Aktiengesellschaften 272
a) Verletzung der Eigentumsfreiheit? 272
b) Verletzung der wirtschaftlichen Betätigungsfreiheit? 273
c) Verletzung der Vereinigungsfreiheit? 275
d) Unzulässige Ungleichbehandlung? 276
aa) Anknüpfung an die Börsennotierung 277
bb) Anknüpfung an die paritätische Mitbestimmung 278
cc) Mindestens vier Vorstandsmitglieder 280
dd) Ergebnis 281
e) Zusammenfassung 281
4. Verletzung der Eigentumsfreiheit von Anteilseignern? 281
a) Eigentumsrelevante Maßnahme 282
b) Zulässige Inhalts- und Schrankenbestimmung? 282
c) Ergebnis 285
II. Vereinbarkeit mit Europarecht 285
III. Zusammenfassung 286
§ 5: Gesamtzusammenfassung 288
Literaturverzeichnis 291
Sachwortverzeichnis 316