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Fehlerhafte Gesellschaft und kartellrechtswidrige Gemeinschaftsunternehmen

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Kowalski, T. (2025). Fehlerhafte Gesellschaft und kartellrechtswidrige Gemeinschaftsunternehmen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59329-3
Kowalski, Till. Fehlerhafte Gesellschaft und kartellrechtswidrige Gemeinschaftsunternehmen. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59329-3
Kowalski, T (2025): Fehlerhafte Gesellschaft und kartellrechtswidrige Gemeinschaftsunternehmen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59329-3

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Fehlerhafte Gesellschaft und kartellrechtswidrige Gemeinschaftsunternehmen

Kowalski, Till

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 250

(2025)

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About The Author

Till Kowalski studierte von 2016 bis 2021 Rechtswissenschaft mit wirtschaftsrechtlichem Schwerpunkt an der Universität Münster. Nach dem ersten Staatsexamen promovierte er an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Promotionsbegleitend arbeitete er für eine international tätige Großkanzlei in Düsseldorf in den Bereichen Gesellschaftsrecht und M&A. Seit Juni 2023 absolviert er sein Rechtsreferendariat beim Landgericht Düsseldorf.

Abstract

Die Rechtsprechung des BGH, wonach die Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft nicht anzuwenden ist, wenn der Gesellschaftsvertrag gegen ein Verbotsgesetz verstößt, ist in der Literatur vermehrt in die Kritik geraten. Insbesondere sei es bei einem kartellrechtswidrigen Gesellschaftsvertrag nicht angezeigt, die vollzogene Gesellschaft als von Anfang an nichtig zu behandeln. Die Arbeit qualifiziert die »Negativvoraussetzung« dogmatisch und weist ihre generelle Anwendbarkeit auf verbotswidrige Gesellschaftsverträge nach. Anders als nach der Rechtsprechung des BGH scheidet die Anwendung der Lehre jedoch nicht bei jedem Gesetzesverstoß aus. Ihre Anwendbarkeit ist vielmehr aufgrund einer Abwägung im Einzelfall verbotsgesetzindividuell festzustellen. Der Autor stellt fest, dass eine Anwendung der Lehre im Falle eines kartellrechtswidrigen Gesellschaftsvertrages mit den (unions-)kartellrechtlichen Verbotswertungen regelmäßig nicht zu vereinbaren ist.»Defective Partnership Doctrine and anti-competitive Joint Ventures«: May a partnership whose partnership agreement violates the prohibition of cartels be deemed to be validly existing under the defective partnership doctrine? By dogmatically classifying the negative requirement of »predominant common interests«, the author demonstrates that, contrary to the Federal Court of Justice’s case law, the doctrine’s applicability must be examined on a case-by-case basis. In case of a violation of the prohibition of cartels, such application typically has to be ruled out.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 16
Erster Teil: Einleitung 21
A. Untersuchungsgegenstand 21
B. Gang der Untersuchung 29
Zweiter Teil: Kartellrechtliche Grundlagen zu Gemeinschaftsunternehmen 32
A. Allgemeines zu Gemeinschaftsunternehmen 34
I. Gründe für die Errichtung eines Gemeinschaftsunternehmens 34
II. Terminologische Differenzierung 35
1. Horizontale und vertikale Gemeinschaftsunternehmen 35
2. Vollfunktions- und Teilfunktionsgemeinschaftsunternehmen 36
3. Konzentrative und kooperative Gemeinschaftsunternehmen 36
III. Praktische Relevanz von Gemeinschaftsunternehmen 38
B. Kartellrechtliche Vorgaben bei der Gründung von Gemeinschaftsunternehmen 38
I. Funktion und Bedeutung des Kartellrechts 39
1. Wirtschaftspolitische und gesellschaftspolitische Funktionen des Wettbewerbs 40
2. Das Schutzgut des Kartellrechts 41
3. Die Bedeutung des freien Wettbewerbs 44
II. Die Abgrenzung von Fusionskontrolle und Kartellverbot bei der Gründung von Gemeinschaftsunternehmen 45
III. Die Beschränkung des Wettbewerbs durch die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens 49
1. Gruppeneffekte zwischen den Gründerunternehmen 50
a) Theoretische Grundlagen zu Gruppeneffekten 50
b) Praktische Anwendungsfälle 53
aa) Gruppeneffekte in der nationalen Rechtsprechung 54
(1) BGH – Ost-Fleisch 54
(2) BGH – Nord-KS/Xella 55
(3) Bewertung der nationalen Rechtsprechung zu Gruppeneffekten 56
bb) Gruppeneffekte in der Praxis des Bundeskartellamts 59
(1) Sektoruntersuchungen des Bundeskartellamts 59
(2) Bewertung der Praxis des Bundeskartellamts zu Gruppeneffekten 60
cc) Gruppeneffekte in der Praxis der Europäischen Kommission 61
2. Das Gemeinschaftsunternehmen als Kartellierungsgremium 64
a) Kartellrechtliche Grundlagen zur Instrumentalisierung eines Gemeinschaftsunternehmens 64
b) Praktische Anwendungsfälle 65
aa) BGH – Zementverkauf Niedersachen II 65
bb) BGH – Transportbetonvertrieb II 66
cc) BGH – Mischwerke 67
dd) BGH – Nassauische Landeszeitung 68
3. Nebenabreden 69
IV. Fazit zu kartellrechtsrelevanten Konstellationen der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens 71
Dritter Teil: Gesellschaftsrechtlicher Umgang mit verbotsgesetzeswidrigen Personengesellschaften 74
A. Die Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft bei nichtigen Gesellschaftsverträgen 74
I. Historische Entwicklung 77
II. Dogmatische Begründung einer Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft 78
1. Entwicklung der dogmatischen Begründung 79
2. Die Doppelnatur des Gesellschaftsvertrags: Zwischen organisations- und vertragsrechtlichem Element 81
III. Voraussetzungen der Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft 84
1. Fehlerhafter Vertragsschluss 85
a) Erfordernis eines gesamtnichtigen Gesellschaftsvertrags 85
b) Kartellrechtliche Nichtigkeit von Gesellschaftsverträgen 86
aa) Nichtigkeit von Gesellschaftsverträgen nach § 134 BGB i.V.m. § 1 GWB 87
(1) Abweichender Beurteilungsrahmen wegen der Existenz eines organisationsrechtlichen Elements 88
(a) Postulierte Kartellrechtsneutralität eines organisationsrechtlichen Elements 88
(b) Berücksichtigungsfähigkeit eines organisationsrechtlichen Elements auf rechtsgeschäftlicher Ebene 89
(2) Rechtsfolge, § 139 BGB 94
bb) Nichtigkeit von Gesellschaftsverträgen nach Art. 101 Abs. 2 AEUV 95
cc) Ergebnis zur kartellrechtlichen Gesamtnichtigkeit von Gesellschaftsverträgen 96
2. Vollzug der Gesellschaft 96
3. Die Negativvoraussetzung: Keine vorrangig schutzwürdigen Individual- oder Allgemeininteressen 99
a) Einführung 99
b) Entwicklungsstufen der Negativvoraussetzung vorrangiger Allgemeininteressen 100
4. Rechtsfolge der Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft 105
B. Generelle Beurteilung der Negativvoraussetzung vorrangiger Allgemeininteressen 106
I. Grundsätzliche Ablehnung in der Literatur 107
1. Kein ausreichender Verkehrsschutz bei ex tunc Nichtigkeit vollzogener Gesellschaften 108
a) Inhaltliche Unzulänglichkeiten der Rechtsscheintatbestände 109
aa) Haftung der Scheingesellschafter analog § 179 BGB und nach den Grundsätzen des unternehmensbezogenen Geschäfts 109
bb) Haftung der Scheingesellschafter über § 15 Abs. 3 HGB 110
(1) Akzessorische Haftung ohne Hauptverbindlichkeit bei Nichtigkeit der Gesellschaft 111
(2) Die Anwendung von § 127 HGB n.F. über § 15 Abs. 3 HGB 115
(a) Schutzwürdiges Vertrauen Dritter in die Rechtsscheinhaftung neu beigetretener Gesellschafter 115
(b) Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister als Angelegenheit neu beigetretener Gesellschafter 118
(3) Rechtsscheinhaftung bei gesetzlichen Ansprüchen 120
cc) Haftung der vermeintlichen Gesellschafter nach den Grundsätzen der allgemeinen Rechtsscheinhaftung 121
b) Verlust der vollstreckungsrechtlichen Privilegierung der Gesellschaftsgläubiger 122
c) Kein unzureichender Gläubigerschutz als Konsequenz der Nichtigkeit der Gesellschaft 125
2. Bestandsschutzrechtliche Ungleichbehandlung von Personen- und Kapitalgesellschaften 128
a) Bloße Auflösbarkeit von Kapitalgesellschaften nach Eintragung 129
b) Rechtfertigung durch die Systematik des Kapitalgesellschaftsrechts 131
aa) Beeinträchtigung von Verkehrsinteressen durch den Ausschluss der persönlichen Gesellschafterhaftung 131
bb) Schutz des Rechtsverkehrs durch Kapitalaufbringungs- und Kapitalerhaltungsvorschriften 133
(1) Der Grundsatz bestehenden Garantiekapitals 133
(2) Haftungsausschluss ohne Kapitalgrundlage in der UG 135
(3) Bestandsschutz bei unwirksamem GmbH-Beitritt nach § 16 Abs. 1 GmbHG 138
(4) Folgerung: Besonderes Bestandsbedürfnis wegen der Kapitalverfassung im Recht der Kapitalgesellschaften 140
cc) Registergerichtliches Gründungsverfahren bei Kapitalgesellschaften 141
(1) Vorsorgende Rechtspflege im Kapitalgesellschaftsrecht 141
(2) Abweichender Prüfungsumfang des Registergerichts bei Kapital- und Personengesellschaften 142
(3) Konstitutivwirkung der Eintragung von Kapitalgesellschaften 144
(4) Folgerung: Besonderer Drittschutz durch das Gründungsverfahren im Kapitalgesellschaftsrecht 144
dd) Übertragbarkeit der kapitalgesellschaftsrechtlichen Bestandsschutzvorschriften 150
(1) Austariertes System zwischen Gründungsverfahren, Haftungsverfassung und Bestandsschutz im Kapitalgesellschaftsrecht 150
(2) Rechtfertigung der Rechtsfähigkeit der Vorgesellschaft durch die Handelnden- und Unterbilanzhaftung 152
(3) Besonderes Vertrauen des Rechtsverkehrs durch die hoheitliche Gewährleistung einer Mindestkapitalverfassung 155
(4) Systemwidrigkeit der anfänglichen Nichtigkeit zu den Kapitalerhaltungsvorschriften 156
(5) Verselbstständigung der Körperschaft gegenüber dem rechtswidrigen Wirken ihrer Gründer 157
(6) Weitergehende rechtliche Verselbstständigung der Personengesellschaften durch das MoPeG 159
(7) Wertungswidersprüchlichkeit bei Verzicht auf die personengesellschaftsrechtliche Negativvoraussetzung 161
(8) Zwischenergebnis 162
ee) Kapitalgesellschaftsrechtlicher Bestandsschutz durch die Gesellschaftsrechtrichtlinie 162
c) Ergebnis 166
II. Rechtfertigung der personengesellschaftsrechtlichen Negativvoraussetzung 167
1. Ständige Rechtsprechung: Die Einheit der Rechtsordnung 168
a) Grundsätzliche Ablehnung der Argumentationsfigur der Einheit der Rechtsordnung 169
b) Kapitalgesellschaftsrechtlicher Bestandsschutz rechtswidriger Gesellschaften als Nachweis der Widerspruchsfreiheit 170
c) Widerspruchsfreiheit der bestandsschutzrechtlichen Anerkennung wegen der Doppelnatur des Gesellschaftsvertrags 172
aa) Verbotsgesetzliche Differenzierung zwischen Innen- und Außenverhältnis 173
bb) Originär gesellschaftsrechtlicher Charakter der organisationsrechtlichen Beurteilung 174
cc) Der Teleologievorbehalt des § 134 Hs. 2 BGB 174
dd) Gesellschaftsrechtlicher Bestandsschutz als Ergebnis einer normativen Rangfolge 176
d) Rückausnahme von der Negativvoraussetzung in der Rechtsprechung des BGH 176
2. Positive Begründung der Negativvoraussetzung 177
a) Rechtsgeschäftliche Begründung 178
aa) Systematische und normative Grenzen durch § 134 BGB 178
bb) Folgerung: Zweiteilung der Teleologieprüfung des § 134 Hs. 2 BGB 184
b) Gesellschaftsrechtliche Begründung 185
aa) Der vertragsrechtliche Gehalt der Personengesellschaft 186
(1) Personalistische Prägung und Gesellschaftsvertrag 186
(2 Folgerung: Die Negativvoraussetzung als Ausfluss des gesellschaftsvertraglichen Fundaments der Gesellschaft 195
bb) Rechtsgeschäftlicher Gehalt des Vollzugs-/Organisationsakts 197
cc) Systemwidrigkeit einer verbotsgesetzesbedingten Teilwirksamkeit der Gesellschaft 199
(1) Organisationsrechtlicher Bestand ohne Gesellschaftszweck 200
(2) Organisationsrechtlicher Bestand ohne Innenverhältnis 204
c) Verbotsgesetzliche Begründung 206
aa) Keine zwingende verbotsgesetzliche Neutralität des organisationsrechtlichen Elements bei Kartellverstößen 207
(1) Schutzzweck des Kartellverbots und organisationsrechtliches Element des Gesellschaftsvertrags 207
(2) Kartellrechtliche Schutzlücken bei Gruppeneffekten ohne Berücksichtigung des organisationsrechtlichen Elements 212
(3) Kartellrechtliche Totalnichtigkeit eines Prozessvergleichs trotz Doppelnatur 213
(4) Zwischenergebnis 215
bb) Verkehrsschutzvorbehalt der Nichtigkeitsfolge 215
d) Dogmatische Widersprüchlichkeit einer Rückausnahme zur Handhabung sonstiger Fehlerquellen 218
3. Ergebnis 220
III. Einzelfallspezifische Anwendung der Negativvoraussetzung 222
1. Die Abwägung von Allgemein- und Bestandsinteressen i.R.d. Negativvoraussetzung 223
a) „Vorrangige Allgemeininteressen“ in der Rechtsprechung des BGH 223
b) Einzelfallabwägung aufgrund methodischer Grundsätze 225
c) Einzelfallabwägung aufgrund verfassungsrechtlicher Vorgaben 228
aa) Der verfassungsrechtliche Grundsatz der Verhältnismäßigkeit im Privatrecht 228
bb) Folgerungen für die Negativvoraussetzung 231
(1) Verfassungsrechtliche Implikationen im Innenverhältnis 231
(2) Verfassungsrechtliche Implikationen im Außenverhältnis 232
(3) Zwischenergebnis 235
d) Variabilität der widerstreitenden Interessen auf vertrags- und organisationsrechtlicher Ebene 235
2. Abwägungserhebliche Interessen 237
a) Die Interessen der Gesellschafter 237
b) Die Interessen des Rechtverkehrs 241
aa) Allgemeines 241
bb) Keine weitergehende Schutzbedürftigkeit von Arbeitnehmern 242
c) Die Interessen der Allgemeinheit bei Verstoß gegen das Kartellverbot 243
aa) Abstrakter Bedeutungsgehalt der Verbotsinteressen 244
bb) Schwere und Dauer der Zuwiderhandlung als maßgebliche Einzelfallkriterien 244
(1) Die Unbeachtlichkeit subjektiver Kriterien 244
(2) Tatbezogene Konkretisierung der Gesichtspunkte „Schwere“ und „Dauer“ 248
cc) Das „Bezwecken“ einer Wettbewerbsbeschränkung 250
dd) Generalisierende Gewichtung anhand kartellrechtswidriger Gemeinschaftsunternehmen 251
d) Abwägung der widerstreitenden Interessen 252
3. Dogmatische Inkongruenz eines Erwachsens in ex tunc Wirksamkeit 253
IV. Ergebnis 255
Vierter Teil: Die Implikation der Negativvoraussetzung bei kartellrechtswidrigen Gemeinschaftsunternehmen 257
A. Teleologische Erforderlichkeit der Nichtigkeit im kartellrechtlichen Sanktionssystem 259
I. Prävention als Medium des kartellrechtlichen Sanktionssystems zum Schutz des Wettbewerbs 259
II. Präventivwirkungen im kartellrechtlichen Sanktionssystem 261
III. Die notwendige Komplementärfunktion der Nichtigkeitsfolge 265
1. Geeignetheit: Präventivwirkungen der Nichtigkeit kartellrechtswidriger Personengesellschaften 266
a) Effizienzeinbußen bei einzelgegenständlicher Rückabwicklung 266
b) Die prozessuale Parteiunfähigkeit der Gesellschaft 267
aa) Allgemeines zur Parteiunfähigkeit 267
bb) Abschreckung bei paralleler aktiver und passiver Parteiunfähigkeit 268
c) Entfall zentraler gesellschaftsrechtlicher Bestimmungen im Innenverhältnis 270
d) Die haftungsrechtliche Wahlmöglichkeit der Gläubiger 272
e) Der Verlust rechtsgeschäftlich begründeter Ansprüche 273
f) Die abweichende Berechtigung am faktisch vorhandenen Gesellschaftsvermögen 274
g) Ergebnis zur Abschreckung durch Nichtigkeit 277
2. Erforderlichkeit: Der eigenständige Bedeutungsgehalt der Nichtigkeitsfolge 278
a) Verbleibender Bedeutungsgehalt relativ zum kartellrechtlichen Schadensersatzanspruch 280
aa) Bestehen schadensersatzrechtlicher Durchsetzungsdefizite 280
(1) Schadensersatzrechtliche Nachweisschwierigkeiten 280
(2) Mangelnde Klageanreize 283
bb) Kompensation durch die Nichtigkeitsfolge 284
(1) Defensiver Einwand der Nichtigkeit 284
(2) Unabhängigkeit der Nichtigkeitsfolge von subjektiven Interessen 284
(3) Systematisch-extensiver Gleichlauf zwischen Nichtigkeit und Schadensersatz 286
cc) Folgerung: Partielle Kompensation schadensersatzrechtlicher Defizite 288
b) Verbleibender Bedeutungsgehalt relativ zur öffentlich-rechtlichen Kartellrechtsdurchsetzung 288
aa) Bestehen öffentlicher Durchsetzungsdefizite 288
(1) Begrenzte behördliche Ermittlungsressourcen 289
(2) Ermessensabhängigkeit der behördlichen Kartellverfolgung 289
(3) Empirisch feststellbares öffentliches Underenforcement 291
bb) Kompensation durch die Nichtigkeitsfolge 292
cc) Systemgrenzen bei der Festsetzung von Geldbußen 293
dd) Folgerung: Kein ausreichendes öffentliches Enforcement 296
c) Eigene kartellrechtssystematische Funktionsweise der Nichtigkeitsfolge 297
aa) Die Absolutheit der Nichtigkeit 297
bb) Die Wirkungsweise ipso iure 298
cc) Der Vorrang gegenüber fundamentalen rechtsgeschäftlichen Wertungen 299
dd) Die Rechtsschutzverweigerung 300
(1) Präventive Dimension 300
(2) Zusätzliche normative Dimension 302
d) Ergebnis zum eigenständigen Bedeutungsgehalt 303
IV. Kartellrechtssystematische und -praktische Defizite bei der Nichtigkeit vollzogener Gesellschaften 305
1. Systematische Defizite im Vergleich zu Geldbuße und Schadensersatz 305
a) Disproportionalität zwischen Nichtigkeitsfolge und Schwere des Verstoßes 305
b) Keine Berücksichtigung von Verschulden 309
c) Unterlaufen der Verhältnismäßigkeitsvorgaben des § 32 Abs. 2 S. 2 GWB 314
d) Ex nunc Wirkung einer vermögensrechtlichen Entflechtung trotz ex tunc Nichtigkeit der Gesellschaft 317
2. Praktische Defizite 320
a) Untauglichkeit der Nichtigkeit im einstweiligen Rechtsschutz 320
b) Wettbewerbsbeschränkung durch Vernichtung eines Wettbewerbers 321
c) Praktisches Leerlaufen des Nichtigkeitseinwands wegen drohender Repressalien 323
d) Unlautere Motivation des Nichtigkeitseinwands 324
e) Irreversibilität eingetretener Wettbewerbsbeschränkungen 325
V. Gesamtergebnis 327
B. Unionsprimärrechtliches Erfordernis einer ex tunc Nichtigkeit nach Art. 101 Abs. 2 AEUV 328
I. Zweck und Bedeutung des Art. 101 Abs. 2 AEUV 329
II. Einschränkung von Art. 101 Abs. 2 AEUV durch die Anwendung der Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft 330
III. Generelle Einschränkbarkeit der Nichtigkeitsfolge des Art. 101 Abs. 2 AEUV 332
1. Einschränkung in der kartellrechtlichen Rechtsprechung des EuGH 332
2. Einschränkung durch den Zweck des Verbots 333
3. Mangelnder Rechtsschutz bei uneingeschränkter Nichtigkeit 335
IV. Rechtfertigung einer Einschränkung von Art. 101 Abs. 2 AEUV 336
1. Durch die Gesellschaftsrechtrichtlinie 336
2. Durch das primäre Unionsrecht 339
a) Der Grundsatz der Rechtssicherheit 341
b) Der Grundsatz des Vertrauensschutzes 346
c) Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 348
aa) Generelle Einschränkbarkeit von Primärrecht durch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 349
bb) Generelle Einschränkbarkeit von Art. 101 Abs. 2 AEUV durch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 352
3. Verhältnismäßigkeit der Nichtigkeit vollzogener Gesellschaften nach Art. 101 Abs. 2 AEUV im Einzelfall 355
a) Zulässigkeit einer Abwägung i.R.v. Art. 101 Abs. 2 AEUV 355
b) Berücksichtigungsfähige Interessen 356
c) Abwägung der widerstreitenden Interessen 359
aa) Kein Harmonisierungsbedürfnis im Personengesellschaftsrecht 360
bb) Harmonisierungsbedürfnis im Unionskartellrecht 361
cc) Systematische Betrachtung: Abstraktes Gewicht der Nichtigkeitsfolge des Art. 101 Abs. 2 AEUV 362
dd) Abwägungsergebnis 364
4. Urteil des EuGH in der Rechtssache E. Friz GmbH/Carsten von der Heyden 364
5. Urteil des EuGH in der Rechtssache Hirmann 368
C. Gesamtergebnis 370
Fünfter Teil: Schlussbetrachtung 372
A. Ausblick: Praktischer Umgang mit der ex tunc Nichtigkeit vollzogener Gesellschaften 372
I. Die Rückabwicklung nach Bereicherungsrecht 372
II. Die Praxis der Entflechtungsverfahren des Bundeskartellamts 373
B. Ergebnis und Zusammenfassung in Thesen 375
I. Ergebnis 375
II. Zusammenfassung in Thesen 377
Literaturverzeichnis 386
Sachwortverzeichnis 427