Menu Expand

Delisting unter Wert – de lege lata et ferenda

Cite BOOK

Style

Sam, D. (2025). Delisting unter Wert – de lege lata et ferenda. Unter besonderer Berücksichtigung des Falls der Rocket Internet SE. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59319-4
Sam, David. Delisting unter Wert – de lege lata et ferenda: Unter besonderer Berücksichtigung des Falls der Rocket Internet SE. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59319-4
Sam, D (2025): Delisting unter Wert – de lege lata et ferenda: Unter besonderer Berücksichtigung des Falls der Rocket Internet SE, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59319-4

Format

Delisting unter Wert – de lege lata et ferenda

Unter besonderer Berücksichtigung des Falls der Rocket Internet SE

Sam, David

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 251

(2025)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

David Linus Sam studierte von 2017 bis 2022 Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Bereits im Schwerpunktstudium fokussierte er sich auf das Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht. Promotionsbegleitend war als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Freiburger Kanzlei tätig, vornehmlich im Bereich des Gesellschafts- und Steuerrechts. Derzeit absolviert er sein Referendariat am Oberlandesgericht Karlsruhe.

Abstract

Die Arbeit analysiert die rechtlichen Implikationen eines Delistings unter Wert - illustriert am Präzedenzfall der Rocket Internet SE, welche sich nach erheblichen pandemiebedingten Kursverwerfungen delistete. Im Rahmen der Untersuchung wird die beschränkte Reichweite der Angebotsregelungen des § 39 Abs. 3 BörsG ebenso kritisch hinterfragt wie die Effektivität des Anlegerschutzes im Allgemeinen. Ferner beleuchtet die Arbeit die grundlegenden Zusammenhänge von Wert und Wertermittlung, welche nicht zu einer Dichotomie im Sinne der bisher vertretenen gesellschafts- bzw. kapitalmarktrechtlichen Lösung zwingen. Erstmalig werden nähere Maßstäbe zur Bestimmung eines Delistings unter Wert aufgestellt. Die Arbeit schlägt differenzierte Reformansätze zur besseren Vereinbarkeit von Anlegerschutz und Praktikabilität vor. Sie berücksichtigt dabei sowohl nationale als auch internationale Regulierungsmodelle.»Delisting Below Value - de lege lata et ferenda. With Special Consideration of the Case of Rocket Internet SE«: The thesis examines the legal implications of a delisting below value. Even in the event of significant (e.g. pandemic-related) price distortions, the offer provisions in section 39 paragraph 3 of the German Stock Exchange Act (BörsG) are exhaustive - although the legislator intended full financial compensation. There are no other remedies for effective investor protection. Taking into account national and international models, better regulatory options can be found.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
A. Einleitung 27
I. Einführung und Begründung der Thematik 27
II. Gang der Untersuchung 29
B. Grundlagen 32
I. Terminologie 32
1. Einzelne Fallgruppen 32
a) Unterscheidung hinsichtlich des Ausmaßes 32
b) Unterscheidung hinsichtlich der Art und Weise 33
c) Unterscheidung hinsichtlich der Freiwilligkeit 33
d) Unterscheidung hinsichtlich des Marktsegments 33
2. Eingrenzung: Nach § 39 Abs. 2 S. 3 Nr. 1 BörsG abfindungspflichtige Delistings 34
II. Motive und Interessenlage beim Delisting 35
1. Delisting allgemein 35
a) Motive für ein Delisting 36
aa) Kostenreduktion 36
bb) Entfall der Finanzierungsfunktion 36
cc) Sanierung 37
dd) Strategische Gründe 37
ee) Fazit 37
b) Interessen der Aktionäre 38
aa) Verlust von Fungibilität bzw. Liquidität 38
bb) Informationseinbußen 39
cc) Wegfall der Bewertungsfunktion 40
dd) Kontrollverlust 40
ee) Fazit 40
2. Delisting bei Unterbewertung der Aktie 41
a) Besondere Motive für ein Delisting 41
aa) Mangelnde Marktwahrnehmung 41
bb) Geringe Liquidität 41
cc) Beeinträchtigung der Kapitalaufnahme 42
dd) Gefahr feindlicher Übernahmen 42
ee) Unausgeschöpfte Wertpotentiale 42
b) Interessen der Aktionäre noch stärker betroffen 43
3. Fazit 44
III. Verfassungsrechtliche Grundlagen 45
1. Die Entwicklung von Macrotron bis Frosta 45
a) Macrotron-Entscheidung des BGH 45
aa) Schutzkonzept 45
bb) Dogmatische Grundlage: Anforderungen des BVerfG an Strukturmaßnahmen 46
b) MVS/Lindner-Entscheidung des BVerfG 47
c) Frosta-Entscheidung des BGH 48
aa) Kernaussagen 48
bb) Problematische Prämissen 48
d) Fazit 49
2. Wirtschaftliche Auszehrung des Aktieneigentums 50
a) Wirtschaftliche Auszehrung bei faktischer Enteignung 51
b) Empirische Untersuchungen 52
aa) Zeitraum nach der Frosta-Entscheidung 53
(1) Ältere Studien 53
(2) Studie von Weimann 54
(3) BMF-Studie von Grant Thornton 55
bb) Zeitraum nach § 39 BörsG nF 56
(1) Studie von Weimann 56
(2) Studie von Berninger/Schiereck/van de Vathorst 57
(3) BMF-Studie von Grant Thornton 58
(4) Evaluierung des BMF 59
cc) Vergleich der Studien zu § 39 BörsG nF 59
c) Fazit 60
aa) Auch nach neuen Studien keine Auszehrung und damit kein Schutz durch Art. 14 GG 60
bb) Anderer Auffassung lediglich Weimann 61
cc) Sowie Hirte 63
IV. Entwicklung der Regulierung des Delistings durch den Gesetzgeber 63
C. Wert und Wertermittlung 66
I. Einleitung 66
II. Die Unterscheidung von Verkehrs- und Fundamentalwert 67
1. Einleitung 67
2. Die DAT/Altana-Entscheidung des BVerfG als Ausgangspunkt 68
3. Zwei Wertkonzepte 69
a) Verkehrswert 70
b) Fundamentalwert 70
c) Alternative Bezeichnungen 71
4. Aber dennoch oft Gleichsetzung – ein Wertkonzept 72
a) Begriffsjurisprudenz 73
b) Ökonomische Überlegungen 74
5. Differenzierung zwischen zwei Wertkonzepten notwendig 75
6. Ambivalentes Bild beim Gesetzgeber 77
a) Gemeiner Wert und Verkehrswert 77
b) Missverständnis von DAT/Altana in § 4 RettungsG 78
c) § 21 EnSiG 79
d) Anderes Verkehrswertverständnis in § 168 KAGB 80
e) Fazit 81
III. Börsenkurs als Ausdruck des Verkehrswertes 81
1. Nein – Verkehrswert hat Richtigkeitselement 82
a) Rechtsprechung 82
b) Literatur 84
2. Ja – Entscheidend ist allein, ob eine Preisbildung vorliegt und der Verkauf möglich war 85
a) BVerfG 85
b) Zivilgerichte 86
c) Literatur 86
3. Stellungnahme 88
a) Bei zwei Wertkonzepten ist das Richtigkeitselement dem Verkehrswert wesensfremd 88
b) Manipulationen, Krisen, Blasen und sonstige Anomalien lassen grundsätzlich die Identität von Börsenkurs und Verkehrswert unberührt 89
c) Fehlende Identität von Börsenkurs und Verkehrswert nur bei Marktenge 90
d) Bei Marktenge kann per se aber noch ein Verkehrswert vorliegen 91
4. Betrachtungszeitraum 92
5. Fazit 95
IV. Börsenkurs auch als Ausdruck des Fundamentalwertes 95
1. Fundamentalbewertungsmethoden 96
a) Ertragswertverfahren, IDW S 1 97
b) Discounted-Cashflow-Verfahren 98
c) Generelle Probleme 98
2. Efficient Capital Market Hypothesis 100
a) Grundsätzliches 101
b) Wesentliche Prämissen 102
aa) Informationseffizienz 102
bb) Allokationseffizienz 102
c) Grade der Effizienz 103
aa) Schwache Form 103
bb) Mittelstrenge Form 103
cc) Strenge Form 104
3. Börsenkurs nie Ausdruck des Fundamentalwertes 104
a) Empirik 104
b) Fehlende Identität des Bewertungsobjekts 105
c) Unterschiedliche Informationsgrundlagen 106
d) Behavioral Finance 107
e) Generelle Erwägungen 108
4. Börsenkurs in der Regel nicht Ausdruck des Fundamentalwertes 109
5. Börsenkurs stets Ausdruck des Fundamentalwertes 110
6. Börsenkurs in der Regel Ausdruck des Fundamentalwertes 110
a) Rechtsprechung 110
aa) BVerfG 111
bb) BGH 111
cc) Instanzgerichte 112
b) Literatur 113
c) Begründung 113
d) Ausnahmen 115
e) Betrachtungszeitraum 116
7. Schlussfolgerungen 118
V. Fazit 119
1. Zwei Wertkonzepte 120
2. Methodenidentität kann nicht mit dogmatischer Identität gleichgesetzt werden 120
D. Schutztrias beim Delisting 122
I. Schutzgut 122
1. Gesellschaftsrechtliche Lösung 122
a) Wirtschaftliche Zwangslage 123
b) Unterbewertung 123
c) Faktische Strukturmaßnahme 124
2. Kapitalmarktrechtliche Lösung 125
a) Fehlende wirtschaftliche Zwangslage 125
b) Delisting als allgemeines Marktrisiko 125
c) Unterbewertung 126
d) Keine faktische Strukturmaßnahme 126
3. Stellungnahme 127
II. Drei mögliche Wertkonzepte für die Abfindung 129
1. Fungibilitätsausgleich 130
2. Verkehrswert 130
3. Fundamentalwert 131
III. Wertermittlung 132
IV. Konsequenzen 133
1. Auf den ersten Blick strenge Dichotomie 133
2. Abstellen auf den Handelbarkeitsverlust kann aber mit Abfindung zum Fundamentalwert einhergehen 133
3. Eine solche Überschneidung kann jedenfalls aus dem Zusammenhang von Börsenkurs und Fundamentalwert hergeleitet werden 135
4. Daher keine strenge Dichotomie 136
V. Fazit 137
E. Schutzkonzeption des § 39 Abs. 2 S. 3 Nr. 1, Abs. 3 BörsG 139
I. Handelbarkeit als Schutzgut 139
1. Wortlaut 139
2. Historie 140
3. Systematik 141
4. Telos 141
5. Fazit 143
II. Fundamentalwert als maßgebliches Wertkonzept 143
1. Gemeinhin wird der Verkehrswert als maßgeblich angesehen 144
a) Verkehrswert 144
b) Fundamentalwert 145
2. Auslegung 145
a) Wortlaut 145
b) Historie 146
aa) Prüfbitte des Bundesrates vom 06.03.2015 146
bb) Plenardebatte am 26.03.2015 146
cc) Expertengespräch am 24.04.2015 147
dd) Anhörung am 06.05.2015 147
ee) Formulierungshilfe des BMF vom 17.08.2015 149
ff) Änderungsantrag vom 31.08.2015 150
gg) Anhörung am 07.09.2015 150
hh) Endgültige Beschlussempfehlung vom 30.09.2015 152
ii) Begründung der Beschlussempfehlung 152
(1) Allgemeines 152
(2) Verweis auf die Handelbarkeit als Absicherung vor verfassungsrechtlicher Determinierung 153
(3) Angemessenheitsterminus als Indiz für den Fundamentalwert 155
(4) Explizites Rekurrieren auf ein Richtigkeitselement 156
jj) Plenardebatte am 30.09.2015 157
(1) Middelberg 157
(2) Fechner 158
(3) Hirte 158
kk) Schlussfolgerungen 160
ll) Spätere Änderungen 160
mm) Fazit 161
(1) Gesetzgeber folgte ECMH 161
(2) Unterscheidung zwischen zwei Wertkonzepten 161
(3) Neuregelung als Kompromiss 161
c) Systematik 161
aa) Keine Rückschlüsse aus dem Regelungsstandort im BörsG 162
bb) Andere Vorschriften mit Abstellen auf den Börsenkurs 162
(1) Vorschriften über den freihändigen Verkauf 163
(2) § 4 Abs. 3, 4 RettungsG 163
(3) Änderung von § 71 AktG durch das KonTraG 165
(4) § 33a AktG 165
(5) § 11 BewG 165
cc) § 29 Abs. 1 S. 1 Hs. 1 Alt. 2 UmwG 166
(1) Logischer Zusammenhang 167
(2) Grundsatz wirtschaftlich voller Abfindung bei §§ 29, 30 UmwG 168
(3) Fehlende logische Vereinbarkeit, wenn kein Fundamentalwert bei § 39 Abs. 2 S. 3 Nr. 1, Abs. 3 BörsG 169
(4) Eindeutiges Indiz für den Fundamentalwert 170
dd) Verweis auf § 31 WpÜG 171
(1) Umfassender Verweis auf § 31 WpÜG und die WpÜG-AngebVO 171
(2) Vorerwerbe, Parallelerwerbe, Nacherwerbe 171
(3) Auch bei § 31 WpÜG Fundamentalwert als Wertkonzept 172
(4) Vergleichbarkeit von Übernahme und Delisting 175
ee) Allgemeines zu § 39 Abs. 3 S. 3, 4 BörsG 176
ff) § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG 177
(1) § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG als Indiz für den Fundamentalwert 177
(2) Aus der Selbstbefreiung gem. Art. 17 Abs. 4 MAR ergibt sich nichts anderes 179
(3) Zurechnungserfordernis des § 39 Abs. 3 S. 3 Nr. 2 BörsG als Interessenabwägung 180
(4) Eingeschränkter Personenkreis bei § 39 Abs. 3 S. 3 Nr. 1 BörsG konsequent 182
(5) Bestandskräftige Feststellung des Verstoßes 184
(6) Rückausnahme der unwesentlichen Auswirkung trägt der Natur des Fundamentalwerts Rechnung 184
(7) Fazit 185
gg) § 39 Abs. 3 S. 4 BörsG 186
hh) Fazit 188
d) Telos 190
3. Fazit 190
III. Fundamentalwert als Wertkonzept zwingt nicht zu Mitgliedschaft als Schutzgut 192
IV. Fazit 193
F. Delisting unter Wert 194
I. Abhängigkeit von der Schutztrias 194
II. Fundamentalwert 194
1. Grundsätzlich: Negative Abweichung der Angebotshöhe nach § 39 Abs. 3 S. 2 BörsG von einer Fundamentalbewertung 194
2. Verhältnis von Börsenkurs und Fundamentalwert 196
3. Sachliche Kriterien 197
a) Grund: Gefahr der Meistbegünstigung 197
aa) Meistbegünstigungsprinzip 197
bb) Tatsächlicher Hintergrund 198
b) Ausnahmefallgruppen 198
aa) Nur erforderlich, wenn der Börsenkurs in der Regel den Fundamentalwert indizieren soll 198
bb) Ausnahmen im Einzelnen 199
cc) Insbesondere: Sonstige Verzerrungen 199
dd) Sonstige Verzerrungen sind kein Zirkelschluss 200
4. Erheblichkeitsschwelle 201
a) Grund: Gefahr der Meistbegünstigung 202
b) Anwendbarkeit der Bagatellgrenze auch zwischen den Wertermittlungsmethoden 202
aa) Ablehnung 202
bb) Zustimmung 203
cc) Stellungnahme 203
c) Erforderliche Höhe 205
d) Ergebnis 207
aa) Intermethodische Erheblichkeitsschwelle 207
bb) Sollte im Übrigen auch bei gesellschaftsrechtlichen Strukturmaßnahmen gelten 207
5. Zeitliche Komponente 207
6. Schlussfolgerungen 208
a) Anforderungen 208
b) Delisting unter Wert im Allgemeinen 209
aa) Bei Prämisse von stetiger Identität nie möglich 209
bb) Bei Prämisse von fortwährender Divergenz stets möglich 209
cc) Bei Prämisse von in der Regel vorliegender Divergenz nur Erheblichkeitsschwelle 209
dd) Bei Prämisse von in der Regel vorliegender Identität bedarf es sachlicher Fallgruppe und Erheblichkeitsschwelle 210
c) Delisting unter Wert de lege lata 210
III. Verkehrswert 211
1. Delisting unter Preis 211
2. Allgemein 211
3. De lege lata 212
IV. Fazit 213
1. Fundamentalwert 213
2. Verkehrswert 213
3. Folgen anderer Begriffsverständnisse 214
G. Unzureichender Schutz de lege lata 215
I. Kein Schutz über § 39 Abs. 2 S. 2 BörsG 215
1. Streit über den Entscheidungsspielraum 215
2. § 39 Abs. 2 S. 3 BörsG ist keine abschließende Konkretisierung 216
a) Wortlaut 216
b) Historie 217
c) Systematik 219
aa) Anlegerschutz als übergeordnetes Postulat 219
bb) Umsetzung in den Börsenordnungen 219
d) Telos 220
e) Ergebnis 221
3. Delisting unter Wert kann Anlegerschutz nicht entgegenstehen 221
a) Einleitung 221
b) Fallgruppen entgegenstehenden Anlegerschutzes 221
aa) Venire contra factum proprium 221
bb) Delisting zur Unzeit 222
c) Delisting unter Wert als Widerspruch zum Anlegerschutz 223
aa) Delisting unter Wert als Delisting zur Unzeit 223
bb) Anlegerschutz 224
(1) Wortlaut 224
(2) Historie 224
(3) Systematik 225
(4) Telos 225
d) Aber hinsichtlich der Angebotshöhe keine Prüfung durch die Börsengeschäftsführung 225
aa) Dagegen 226
bb) Dafür 226
cc) Auch keine weiteren Anforderungen an die Angebotshöhe in den BörsO möglich 227
e) Prüfung der Angebotshöhe, nicht aber des Anlegerschutzes durch die BaFin 228
f) Folgen für Fälle eines entgegenstehenden Anlegerschutzes 229
aa) Ambivalentes Bild für ein Delisting zur Unzeit 229
bb) Etwaige Rechtsmissbräuchlichkeit kann nicht auf die Angebotshöhe gestützt werden 230
4. Fazit 230
II. Keine ungeschriebenen Ausnahmen neben § 39 Abs. 3 S. 3, 4 BörsG 231
1. Bereits seit der Neuregelung im Jahr 2015 umstritten 232
2. Methodische Begründung weiterer Ausnahmen 233
3. Kein Grundsatz angemessener Gegenleistung bei § 39 Abs. 3 S. 2 BörsG 234
a) Wortlaut 234
b) Systematik 236
aa) Verweis auf § 31 WpÜG 236
(1) Wortlaut, Systematik 237
(2) Binnensystematik der WpÜG-AngebVO 239
(3) Historie 239
(4) Telos 242
(5) Zwischenergebnis 246
(6) Konsequenzen für § 39 Abs. 2 S. 3 BörsG 246
(7) Fazit 248
bb) § 39 Abs. 3 S. 3, 4 BörsG 249
(1) Allgemeines 249
(2) § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG als weitergehende Regelung zu § 31 WpÜG 250
(3) Ausdifferenzierte Ausnahmen bei § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG sprechen gegen den Angemessenheitsgrundsatz 250
(4) Verweis auf den ganzen § 31 WpÜG nur bei allgemeinem Angemessenheitsgrundsatz sinnvoll 252
(5) Inkohärente Systematik wird durch die Rückausnahme des § 39 Abs. 3 S. 3 Hs. 2 BörsG bestätigt 253
(6) Bild einer Interessenabwägung reicht nicht für die Herleitung ungeschriebener Ausnahmen aus 254
(7) Regelung im Gesetz selbst und nicht einer konkretisierenden Verordnung 255
(8) Fazit 255
cc) § 29 Abs. 1 S. 1 Hs. 1 Alt. 2 UmwG 256
dd) Sonstige Bewertungsvorschriften 257
ee) Zwischenergebnis 259
c) Historie 260
aa) Bewusste Beschränkung der Ausnahmen 260
(1) Gegen Generalklausel wie in § 29 Abs. 1 S. 1 Hs. 1 Alt. 2 UmwG 261
(2) Hinweis auf fehlende verfassungsrechtliche Determinierung als Absicherung 262
(3) Neuregelung als Kompromiss 263
(4) Rechtssicherheit, Wunsch nach bestandskräftiger Feststellung 263
(5) Trotz Evaluation keine Erweiterung der Fallgruppen 264
(6) Diverse Warnungen vor einem Delisting unter Wert 265
(7) Gesetzgeberische Reaktionen auf die Warnungen als bewusst beschränkte Umsetzung 267
bb) Argumente für eine unbewusste Nichtregelung überzeugen nicht 269
(1) Anhebung des Schutzniveaus 269
(2) Ungenauigkeiten bei den Ausnahmen 269
(3) Begrenzung auf den Regelfall in der Beschlussempfehlungsbegründung 271
cc) Tatsächliche Prämisse des Gesetzgebers eigentlich weitergehend 271
dd) Zwischenergebnis 272
d) Telos 273
aa) Schutzwürdigkeit des Bieters 273
bb) Gefahr ineffizienter Delistings 274
cc) Gefahr der geschickten Wahl des Zeitraums 276
dd) Schutzlosigkeit der Minderheitsaktionäre im Übrigen 277
ee) Zwischenergebnis 278
e) Widersprüchliche Ergebnisse der Auslegungskriterien 278
f) Hier kann das Gesetz nicht klüger sein als der Gesetzgeber 279
4. Rechtsfortbildung 281
5. Ergebnis 282
III. Ineffektiver Rechtsschutz 282
1. Problem der ex-post-Unternehmensbewertung bei § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG 283
2. Kein Bezifferungserfordernis 285
a) Notwendig 285
b) Nicht notwendig 287
c) Differenzierend 289
d) Stellungnahme 289
3. Effektive Verhinderung eines Delistings unter Wert bei § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG erscheint zweifelhaft 292
IV. Keine weiteren Abhilfemöglichkeiten 292
1. Sonderfall des Self-Tender Offer 292
a) Keine teleologische Reduktion des § 39 Abs. 2 S. 3 Nr. 1 BörsG 293
aa) Ziel ist immer noch das Delisting und nicht lediglich ein Aktienrückkauf 293
bb) Schutz des § 71 AktG nicht ausreichend 294
cc) Kein Interessengleichlauf 295
dd) Bewusste Entscheidung des Gesetzgebers 296
ee) Fazit 296
b) Keine Anfechtung nach § 243 Abs. 1 AktG 296
aa) Gesamtbetrachtung verbietet sich 296
bb) Streitigkeiten über die Abfindungshöhe sind von der Maßnahme zu trennen 297
cc) Daran ändert auch § 237 Abs. 3 Nr. 2 AktG nichts 298
c) Kein Sondervorteil im Sinne des § 243 Abs. 2 AktG 299
aa) Allgemeines 299
bb) Auch mittelbare Vorteilserlangung ausreichend 299
cc) Vorteile des Delistings 300
dd) Fehlende Sachwidrigkeit 301
d) Fazit 302
2. § 53a AktG greift nicht 302
a) Nur materielle Ungleichbehandlung denkbar 302
b) Eine solche liegt aber ebenfalls nicht vor 304
c) Jedenfalls keine sachwidrige Differenzierung 305
d) Im Übrigen würde § 53a AktG keine wirksame Abhilfe schaffen 305
3. Delisting unter Wert stellt regelmäßig keine Sorgfaltspflichtverletzung dar 306
a) Pflicht zur Nichtausnutzung einer Gesetzeslücke kann sich nur aus der Sorgfaltspflicht ieS ergeben 306
b) Einschränkung durch die Business Judgement Rule des § 93 Abs. 1 S. 2 AktG 307
aa) Delisting als unternehmerische Entscheidung 307
bb) Handeln auf Grundlage angemessener Information 308
cc) Zum Wohle der Gesellschaft 308
dd) Unternehmerisches Ermessen 309
ee) Beim Delisting unter Wert wird der Vorstand vernünftigerweise annehmen dürfen, zum Wohle der Gesellschaft zu handeln 309
ff) Keine Interessenkonflikte, Handeln in gutem Glauben 311
gg) Fazit 311
4. § 117 Abs. 1 AktG greift nicht 312
a) Benutzung von Einfluss 312
b) Kausaler Schaden zweifelhaft 313
aa) Bei Angebotsannahme 313
bb) Bei Verkauf am Markt 313
c) Jedenfalls fehlende Rechtswidrigkeit 314
5. § 117 Abs. 2 AktG ist ebenfalls nicht erfüllt 315
6. §§ 317, 318 AktG scheitern an fehlender Sorgfaltspflichtverletzung 315
7. Keine Sittenwidrigkeit im Sinne des § 826 BGB 317
8. Kein Treuepflichtverstoß 318
a) Aktionär gegenüber der Gesellschaft 318
b) Großaktionär gegenüber den Minderheitsaktionären 319
aa) Treuepflichtverstoß umstritten 319
bb) Richtigerweise abzulehnen 320
(1) Nur mitgliedschaftliche Belange erfasst 320
(2) Diese betrifft das Delisting unter Wert nicht 322
(3) Keine Korrektur abschließender gesetzlicher Regelungen 323
(4) Zu einer solchen würde die Annahme einer Treuepflichtverletzung aber führen 323
(5) Treuepflichtverletzung selbst bei Einbezug des außergesellschaftlichen Fungibilitätsinteresses höchstens bei sonstigen, nicht die Abfindungshöhe betreffenden Umständen denkbar 325
c) Gesellschaft gegenüber den Aktionären 325
d) Fazit 327
9. Daher keine weiteren Abhilfemöglichkeiten 328
V. Fazit 328
H. Der Fall Rocket Internet als Präzedenzfall unzureichenden Schutzes 329
I. Einleitung 329
II. Sachverhalt 329
1. Delisting in Form eines Self-Tender Offers 329
2. Geschehen im Nachgang der Transaktion 331
a) Verhaltene Annahmequote 331
b) Vergoldeter Exit für einen Hedge-Fonds 332
c) Es gibt ein Leben nach dem Delisting 332
d) Diverse Aktionärsklagen 333
3. Angebotshöhe im Detail 334
a) Negative Kursentwicklung seit dem IPO 334
b) Schwankende Kursentwicklung im Sechs-Monats-Zeitraum 335
c) Bilanzielle Kennzahlen sprechen für deutlich höheren Fundamentalwert 335
4. Motive für das Delisting der Rocket Internet SE 336
III. Würdigung 337
1. Beißende Kritik am Börsenrückzug – Rocket Internet als Dammbruch 337
2. Stellungnahme 338
a) Ungewöhnlicher Delisting-Kandidat 338
b) Angebotshöhe ambivalent 338
c) Nachvollziehbare Motive für das Delisting 339
IV. Übertragung der Erkenntnisse zum Delisting unter Wert auf den konkreten Fall 339
1. Delisting unter Wert dürfte vorliegen 339
2. Abschließende Regelung des § 39 Abs. 3 BörsG verhindert einen Differenzanspruch 341
3. Verstoß gegen § 39 Abs. 2 S. 2 BörsG ist fernliegend 341
4. Keine Sorgfaltspflichtverletzung im Sinne von §§ 93, 116 AktG ersichtlich 341
a) Allgemein 341
b) Wohl kein schädlicher Interessenkonflikt des unternehmerisch beteiligten Vorstandes 342
5. §§ 117, 317, 318 AktG scheiden daher ebenfalls aus 343
6. Dies gilt auch für eine Treuepflichtverletzung 343
7. §§ 243, 53a AktG, § 826 BGB sind generell nicht einschlägig 344
8. Ausnahme des § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG 344
a) Delisting-Ablauf als gestreckter Sachverhalt 345
b) Frühere Veröffentlichungspflicht nicht auszuschließen 345
c) Aber Befreiung nach Art. 17 Abs. 4 MAR 346
aa) Berechtigtes Interesse bei drittem Bieter 346
bb) Berechtigtes Interesse bei Self-Tender Offer 348
cc) Daher Befreiung nach Art. 17 Abs. 4 MAR denkbar 348
dd) Vorbehaltlich der Details des Einzelfalls so auch bei Rocket Internet 349
V. Analyse der Ergebnisse mit Blick auf die bestehende Rechtslage 349
I. Delisting unter Wert de lege ferenda 351
I. Notwendigkeit einer Regelung 351
1. Aus empirischen Gründen 351
a) Zahl der Delistings 351
b) Kursverlauf 353
2. Weitere Erwägungen 353
3. Fazit 354
II. Vorbilder in anderen Rechtsordnungen 354
1. Pflichtangebotslösung als Sonderweg 354
2. Neuregelung des Delistings in Österreich als Blaupause 355
a) Anlegerschutz allgemein 355
b) Handelbarkeit als Schutzgut 356
c) Dennoch Hauptversammlungsbeschluss notwendig 356
d) Abfindungsangebot 356
e) Kodifizierung einer Fallback-Klausel 357
f) Prüfung der Angebotsunterlage vor Veröffentlichung durch einen Sachverständigen und die Übernahmekommission 358
g) Nachträgliches Überprüfungsverfahren, Ausschlussquorum 359
h) Harmonisierung von regulärem und kaltem Delisting 360
i) Würdigung 360
aa) Aufwertung des Börsenkurses, Fundamentalwert als entscheidendes Wertkonzept 360
bb) Zusätzlicher Fünf-Tages-Durchschnittskurs als inkonsequente Meistbegünstigung 361
cc) Approximative Bewertungsverfahren mit abweichender Bedeutung zu deutscher Bewertungsdebatte 362
dd) Flexible Regelung der Unternehmensbewertung für mehr Einzelfallgerechtigkeit 363
ee) Erfordernis offensichtlicher Abweichung trägt der Natur der Fundamentalwertermittlung Rechnung 363
ff) Fehlen sachlicher Ausnahmefallgruppen problematisch 364
gg) Verzicht auf sachliche Fallgruppen beseitigt die Probleme der ex-post-Unternehmensbewertung 365
hh) In Deutschland Regelung der Angebotshöhe in sachlicher Hinsicht zu eng, in Österreich hingegen zu weit 366
ii) Aber praktikable, bestimmbare Plausibilisierung als wertvoller Ansatzpunkt 366
jj) Fallback-Klausel des § 27e Abs. 7 S. 2 ÜbG bestätigt fehlendes Angemessenheitspostulat bei § 39 Abs. 3 BörsG 367
kk) Hauptversammlungserfordernis als Systembruch 367
ll) Bericht des unabhängigen Prüfers mindert Probleme einer ex-post-Unternehmensbewertung 367
3. Fazit 368
III. Schutzumfang – Wertkonzept 369
IV. Art und Weise – Wertermittlungsmethode 371
1. Einleitung 371
2. Berücksichtigung der gegenläufigen Interessen 371
3. Regulierungsmodell 372
a) Generalklausel nicht sinnvoll 372
b) Generalklauselhaftes Regel-Ausnahme-Schema mit ähnlichen Problemen verbunden 374
c) Strenges Regel-Ausnahme-Schema als geringstes Übel 375
d) Bereinigter Börsenkurs ist keine Alternative 376
e) Ebenso wenig ein pauschaler Ausgleich 376
f) Zwischenergebnis 377
4. Gestaltung des Ausnahmetatbestandes 377
a) Qualitative und quantitative Kriterien denkbar 377
b) Eigentlich Kombination beider geboten 378
c) Sachliche Kriterien aber mit diversen Problemen behaftet 378
d) Kombination beider aber auch nicht generalklauselhaft sinnvoll 379
e) Quantitative Kriterien vorzuziehen 379
f) Konsequenzen 380
g) Konkretisierung offensichtlicher Abweichung 380
aa) Liquidationswert als Untergrenze 381
(1) Richtigerweise grundsätzlich zu berücksichtigen 381
(2) Zusammenhang mit dem Buchwert 382
bb) Multiplikatoren zur Plausibilisierung 385
(1) Problem der Relativität 385
(2) Durchführung im Einzelfall 387
(3) Mögliche Multiplikatoren 388
(4) Vorteile 389
(5) Nachteile 389
(6) Verbreitung 390
(7) Fazit 391
cc) Vereinfachtes Ertragswertverfahren nicht tauglich 391
(1) Ermittlung 392
(2) Kritik 392
dd) Vereinfachte indikative Wertfindung ebenfalls nicht sinnvoll 395
ee) Zwischenergebnis 396
h) Alternativ: Qualitative und quantitative Kriterien 396
aa) Sachliche Fallgruppen allgemein 396
bb) Bestimmung sonstiger Anomalien im Detail 397
(1) VDAX als Indikator für erhöhte Volatilität 397
(2) Betrachtung des Kursverlaufs 399
(3) Relative Betrachtung im Marktkontext 400
cc) Quantitative Kriterien 401
5. Fazit 401
V. Änderung des Betrachtungszeitraums 402
1. Wahl des Zeitraums als Dilemma 403
2. Durchschnittsbetrachtung durchaus sinnvoll begründbar 403
3. Weitere Lösungsvorschläge überzeugen nicht 404
4. Ergebnis 405
VI. Rechtsschutz 405
1. Einleitung 405
2. Prima facie nicht zwingend Regimewechsel erforderlich 406
3. Österreich als Vorbild für ein Überprüfungsverfahren 406
a) Ex-ante-Prüfung durch unabhängigen Sachverständigen 406
b) Nachprüfungsverfahren ex-post 407
aa) Zuständige Stelle 408
bb) Beteiligte, Antragsberechtigung 409
cc) Ausschlussquorum 410
dd) Bindungswirkung 411
ee) Frist 411
ff) Kosten 411
gg) Amtsermittlungsgrundsatz 412
hh) Besser eigenständige Kodifizierung als Inkorporierung in das SpruchG 412
VII. Vorwurf faktisch gesellschaftsrechtlicher Lösung nicht haltbar 413
VIII. Konkreter Regelungsvorschlag für die Neufassung 414
1. § 39 BörsG – Widerruf der Zulassung bei Wertpapieren 414
2. § 39a BörsG – Unabhängiger Sachverständiger 416
3. § 39b BörsG – Nachprüfungsverfahren 417
4. § 16 Abs. 4 UmwG – Harmonisierung mit § 29 Abs. 1 S. 1 Hs. 1 Alt. 2 UmwG 418
J. Fazit 419
I. Grundlagen 419
II. Wert und Wertermittlung 419
III. Schutztrias 420
IV. Schutzkonzeption des § 39 Abs. 2 S. 3 Nr. 1, Abs. 3 BörsG 421
V. Delisting unter Wert 423
VI. Unzureichender Schutz de lege lata 424
VII. Rocket Internet als Präzedenzfall unzureichenden Schutzes 428
VIII. Delisting unter Wert de lege ferenda 428
Literaturverzeichnis 431
Stichwortverzeichnis 464