Der »shift of duties« bei wahrscheinlicher Insolvenz
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Der »shift of duties« bei wahrscheinlicher Insolvenz
Die Ausrichtung der Geschäftsleiterpflichten in GmbH und Aktiengesellschaft nach Inkrafttreten des StaRUG
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 255
(2025)
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Famke Termath studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Wien. Ihre Erste Juristische Prüfung legte sie im Jahr 2020 vor dem Oberlandesgericht Köln ab. Von 2020 bis 2023 arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Verfahrensrecht und Insolvenzrecht der Universität zu Köln (Prof. Dr. Thole). Seit Juni 2023 absolviert sie ihr Rechtsreferendariat beim Oberlandesgericht Köln.Abstract
Die Arbeit untersucht das Pflichtenprogramm der Geschäftsleiter von GmbH und Aktiengesellschaft nach Inkrafttreten des Gesetzes über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG). Im Fokus steht die Frage, ob und in welchem Umfang die Geschäftsleiter bei wahrscheinlicher Insolvenz der Gesellschaft ihre Geschäftsführung statt am Gesellschafter- am Gläubigerinteresse auszurichten haben (›shift of duties‹). Hierbei wird auch das Zusammenspiel von Geschäftsleiterpflichten und Befugnissen der Anteilseigner untersucht. Ausgehend von der Rechtslage bei Anzeige eines Restrukturierungsverfahrens kommt die Arbeit zu dem Ergebnis, dass vor Inanspruchnahme der Instrumente des StaRUG oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens ein ›shift of duties‹ nicht stattfindet. Die Untersuchung zeigt gleichsam auf, dass Lücken für den Gläubigerschutz im vorinsolvenzlichen Stadium bestehen. Anstelle eines ›shift of duties‹ präsentiert die Arbeit einen alternativen Weg, um diese zu schließen.»The Shift of Duties in the Event of Likely Insolvency. The Focus of Directors' Duties in GmbH and Aktiengesellschaft following the Enactment of the StaRUG«: This paper examines the duties of directors of corporations (GmbH and Aktiengesellschaft) following the enactment of the German Act on the Stabilization and Restructuring Framework for Companies (StaRUG). The focus lies on the question of whether and to what extent the directors are obliged to act in the interests of creditors instead of shareholders if the company is likely to become insolvent (shift of duties).
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 15 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 30 | ||
Einleitung | 33 | ||
§ 1 Anlass, Gegenstand und Ziel der Untersuchung | 33 | ||
A. Anlass der Untersuchung | 33 | ||
B. Gegenstand und Ziel der Untersuchung | 35 | ||
C. Gang der Darstellung | 38 | ||
§ 2 Eingrenzung des Forschungsgegenstandes | 39 | ||
Kapitel 1: Grundsätzliche Ausrichtung der Geschäftsleiterpflichten und Hintergründe einer möglichen Verschiebung in Insolvenznähe | 40 | ||
§ 1 Die Ausrichtung auf das Unternehmensinteresse | 40 | ||
A. Die Pflichten der Geschäftsleiter | 40 | ||
I. Die Pflichtbindung der Geschäftsleiter von GmbH und AG | 40 | ||
1. Bindung an das Unternehmenswohl | 40 | ||
2. Inhalt des Unternehmenswohls | 42 | ||
a) Aktiengesellschaft | 43 | ||
aa) Stakeholder Value und Shareholder Value Ansatz | 43 | ||
bb) Argumente für den jeweiligen Ansatz | 44 | ||
b) GmbH | 46 | ||
c) Fazit zur Ausrichtung der allgemeinen Sorgfaltspflicht | 48 | ||
II. Die Haftung der Geschäftsleiter in GmbH und AG | 48 | ||
B. Die Kompetenzen der Anteilseigner | 49 | ||
I. Befugnisse der Gesellschafterversammlung der GmbH | 49 | ||
1. Beschlusszuständigkeiten der Gesellschafterversammlung der GmbH | 50 | ||
2. Einschränkung der Geschäftsführungsbefugnis durch Weisung | 52 | ||
II. Befugnisse der Hauptversammlung und des Aufsichtsrats in der AG | 54 | ||
1. Beschlusszuständigkeiten der Hauptversammlung | 54 | ||
2. Rolle des Aufsichtsrates | 56 | ||
C. Fazit zu der Ausrichtung der Geschäftsleiterpflichten im laufenden Geschäftsbetrieb | 57 | ||
§ 2 Hintergründe für den Pflichtenumschwung im vorinsolvenzlichen Stadium | 57 | ||
A. Das besondere Gläubigerschutzbedürfnis in Insolvenznähe | 57 | ||
I. Die grundsätzliche Interessenparallelität zwischen Gesellschaftern und Gläubigern | 57 | ||
II. Das Auseinanderdriften von Gesellschafter- und Gläubigerinteressen in Insolvenznähe | 58 | ||
III. Die Rolle der Geschäftsleiter | 60 | ||
IV. Das daraus resultierende Schutzbedürfnis der Gläubiger | 61 | ||
B. Der shift of duties als mögliche Lösung | 63 | ||
I. Definition des shift of duties | 63 | ||
1. Bedeutung und Bewerkstelligung | 63 | ||
a) Bewerkstelligung im englischen Recht | 63 | ||
b) Bewerkstelligung im deutschen Recht | 64 | ||
c) Fazit | 66 | ||
2. Zielrichtung der Verschiebung | 66 | ||
3. Gewichtung der Gläubigerinteressen | 66 | ||
a) Gewichtung im englischen Recht | 67 | ||
b) Gewichtung im deutschen Recht | 68 | ||
c) Fazit | 68 | ||
4. Konsequenzen für die Befugnisse der Anteilseigner | 68 | ||
II. Fazit und Schlussfolgerung für die nachfolgende Untersuchung | 69 | ||
Kapitel 2: Die Pflichtenausrichtung im Insolvenz(-eröffnungs)verfahren | 71 | ||
§ 1 Die Ausrichtung der Geschäftsleiterpflichten im eröffneten Insolvenzverfahren | 71 | ||
A. Regelverfahren | 72 | ||
B. Insolvenzplanverfahren | 74 | ||
C. Eigenverwaltung | 77 | ||
I. Ausrichtung der Geschäftsleiterpflichten | 77 | ||
II. Einflussnahme durch die Gesellschaftsorgane | 78 | ||
1. Anwendungsbereich des § 276a Abs. 1 S. 1 InsO | 78 | ||
a) Ausnahme des Schuldnerbereichs | 78 | ||
b) Erstreckung auf jegliche Einflussnahme durch die Gesellschaftsorgane | 79 | ||
2. Auswirkungen im Insolvenzplanverfahren | 80 | ||
3. Schuldnerbereich | 81 | ||
D. Zusammenfassung | 81 | ||
§ 2 Die Ausrichtung der Geschäftsleiterpflichten im Insolvenzeröffnungsverfahren | 81 | ||
A. Regelverfahren | 82 | ||
B. Vorläufige Eigenverwaltung und Schutzschirmverfahren | 83 | ||
§ 3 Fazit | 85 | ||
Kapitel 3: Die Pflichtenausrichtung ab Rechtshängigkeit eines Restrukturierungsvorhabens nach dem StaRUG | 86 | ||
§ 1 Das StaRUG als Sanierungsoption | 86 | ||
A. Hintergrund der Schaffung einer zusätzlichen Sanierungsoption | 86 | ||
I. Auftrag der EU-Richtlinie 2019/1023 | 86 | ||
II. Umsetzung in Form des StaRUG | 88 | ||
1. Das StaRUG als Alternative zu außergerichtlicher Sanierung und Insolvenzverfahren | 88 | ||
2. Grundkonzeption des StaRUG | 89 | ||
3. Mögliche Eingriffe mittels Restrukturierungsplans | 91 | ||
a) Eingriffe in die Rechte der Gläubiger | 91 | ||
b) Eingriffe in Anteils- und Mitgliedschaftsrechte | 91 | ||
4. Rechtfertigung der Eingriffe mittels Restrukturierungsplans | 92 | ||
a) Rechtfertigung qua Mehrheitsentscheidung | 92 | ||
b) Rechtfertigung durch das Schlechterstellungsverbot | 92 | ||
aa) Bedeutung des Schlechterstellungsverbots | 93 | ||
bb) Inhalt der Vergleichsrechnung | 94 | ||
cc) Die Bedeutung des Schlechterstellungsverbots für die Gruppe der Anteilseigner | 95 | ||
c) Geltung der absoluten Priorität | 97 | ||
d) Besonderheiten bei Zwei-Gruppen-Plänen | 99 | ||
5. Dem StaRUG zu entnehmende Grundwertungen | 99 | ||
III. Fazit zum StaRUG | 101 | ||
B. Konsequenzen für die nachfolgende Untersuchung der Geschäftsleiterpflichten | 101 | ||
§ 2 Die Ausrichtung der Geschäftsleiterpflichten bei rechtshängiger Restrukturierungssache | 102 | ||
A. Unklarheiten in Hinblick auf die Pflicht zur Gläubigerinteressenwahrung | 103 | ||
B. Einfluss der Pflicht zur Gläubigerinteressenwahrung auf den Bezugspunkt der allgemeinen Sorgfaltspflichten | 105 | ||
I. Die restrukturierungsrechtliche Gläubigerinteressenwahrungspflicht als Legalitätspflicht | 105 | ||
II. Der Anwendungsbereich der Gläubigerinteressenwahrungspflicht | 107 | ||
1. Meinungsstand | 108 | ||
2. Stellungnahme | 108 | ||
3. Konsequenzen aus einem restrukturierungsspezifischen Verständnis | 110 | ||
III. Rückschlüsse auf das Verhältnis zu den allgemeinen Sorgfaltspflichten | 111 | ||
C. Bedeutung der Pflicht zur Gläubigerinteressenwahrung während des Betriebs der Restrukturierungssache | 113 | ||
I. Begriff der Gesamtheit der Gläubigerinteressen | 113 | ||
1. Adressierte Gläubigergesamtheit | 113 | ||
2. Gegenstand des Gesamtgläubigerinteresses | 115 | ||
II. Stellenwert der Gläubigerinteressen | 116 | ||
1. Auslegung des tatbestandlichen „Wahrens“ | 116 | ||
a) Wortlaut | 116 | ||
b) Entstehungsgeschichte | 116 | ||
c) Telos | 119 | ||
2. Zwischenergebnis | 119 | ||
III. Daraus resultierender Pflichtgehalt | 120 | ||
D. Haftung für die Verletzung der Gläubigerinteressenwahrungspflicht | 122 | ||
I. Innenhaftung gem. § 43 Abs. 1 S. 2 StaRUG | 122 | ||
1. Schaden bei Verletzung der Gesamtheit der Gläubigerinteressen | 122 | ||
2. Beweislast | 124 | ||
3. Geltendmachung des Anspruchs | 126 | ||
4. Verhältnis zur Haftung nach den allgemeinen verbandsrechtlichen Haftungstatbeständen | 126 | ||
II. Außenhaftung des Restrukturierungsgeschäftsleiters? | 127 | ||
1. §§ 42, 43 StaRUG als Schutzgesetze i.S.v. § 823 Abs. 2 BGB? | 128 | ||
a) Allgemeine restrukturierungsrechtliche Sorgfaltspflicht aus § 43 Abs. 1 S. 1 StaRUG | 128 | ||
b) Anzeigepflicht nach § 42 StaRUG | 129 | ||
2. Außenhaftung analog §§ 60, 61 InsO? | 130 | ||
III. Ausweg über einen Direktanspruch der Gläubiger gegen den Schuldner? | 131 | ||
IV. Zwischenergebnis | 131 | ||
E. Geschäftsleiterermessen bei Betrieb der Restrukturierungssache | 132 | ||
I. Meinungsstand zur Anwendung der Business Judgement Rule und Konsequenz der unterschiedlichen Auffassungen | 133 | ||
1. Meinungsstand | 133 | ||
2. Konsequenzen der unterschiedlichen Auffassungen | 134 | ||
II. Stellungnahme | 136 | ||
1. Voraussetzungen für die Gewährung eines safe harbours i.S.d. Business Judgement Rule | 136 | ||
a) Direkte Anwendung der in § 93 Abs. 1 S. 2 AktG kodifizierten Grundsätze | 136 | ||
aa) Anwendbarkeit bei der Wahrnehmung von Legalitätspflichten | 136 | ||
bb) Anwendbarkeit bei der Wahrnehmung von das Unternehmenswohl konkretisierenden Pflichten | 138 | ||
b) Analoge Anwendung von oder Anlehnung an § 93 Abs. 1 S. 2 AktG | 139 | ||
aa) Das Vorliegen einer planwidrigen Regelungslücke | 139 | ||
bb) Die Vergleichbarkeit der Interessenlage | 140 | ||
(1) Die Business Judgement Rule als Spezifikum im Verhältnis zwischen Anteilseignern und Geschäftsleitern | 140 | ||
(2) Die Übertragbarkeit auf das Verhältnis Gläubiger – Geschäftsleiter | 141 | ||
(3) Vergleichbarkeit der Interessenlage aufgrund der Gefahr von Rückschaufehlern? | 143 | ||
2. Zwischenergebnis zur Anwendbarkeit der Business Judgement Rule | 144 | ||
III. Konkretisierung des gerichtlichen Kontrollmaßstabs | 145 | ||
F. Zwischenergebnis zur Geschäftsleiterpflicht zur Wahrung der Gesamtheit der Gläubigerinteressen | 146 | ||
§ 3 Die Befugnisse der Anteilseigner während einer rechtshängigen Restrukturierung | 146 | ||
A. Kompetenzbeschneidungen ab rechtshängiger Restrukturierung | 147 | ||
I. Beschlussfassung über gesellschaftsrechtliche Maßnahmen im Restrukturierungsplan und torpedierende Beschlüsse | 148 | ||
1. Gesellschaftsrechtliche Maßnahmen, die im Restrukturierungsplan geregelt sind | 148 | ||
2. Gesellschaftsrechtliche Maßnahmen außerhalb des Restrukturierungsplans | 149 | ||
II. Kompetenz für anderweitige Beschlüsse während des Betriebs der Restrukturierungssache | 150 | ||
1. Mögliche gesellschaftsrechtliche Zustimmungserfordernisse während des Betriebs der Restrukturierungssache | 150 | ||
2. Überlagerung der gesellschaftsrechtlichen Entscheidungsbefugnisse durch das Restrukturierungsrecht? | 151 | ||
a) Keine Anwendung von § 276a InsO | 152 | ||
b) Keine Kompetenzbeschneidungen durch §§ 32, 43 StaRUG | 153 | ||
c) Teilweise Beschneidungen durch die §§ 9, 17ff., 25ff., 60ff. StaRUG | 154 | ||
aa) Befürworter einer umfassenden Verdrängungswirkung durch die Regelungen des StaRUG | 155 | ||
bb) Stellungnahme | 156 | ||
3. Verbleibende Kompetenzen während des Betriebs der Restrukturierungssache | 158 | ||
III. Zwischenergebnis | 159 | ||
B. Materiell-rechtliche Schranken für Beschlüsse und Weisungen | 160 | ||
I. Keine Regelung durch das StaRUG selbst | 160 | ||
II. Beachtlichkeit gesetzeswidriger Beschlüsse nach den Grundsätzen des Gesellschaftsrechts | 161 | ||
1. Meinungsstand | 161 | ||
2. Stellungnahme für die GmbH | 163 | ||
a) Beachtlichkeit von Weisungen der Gesellschafterversammlung | 163 | ||
aa) Schranke der Gesetzeskonformität | 163 | ||
bb) Nichtigkeit einer gegen zwingend im Gläubigerinteresse gegebene Norm verstoßenden Weisung | 165 | ||
cc) Konsequenz der Befolgung eines nichtigen Weisungsbeschlusses | 166 | ||
b) Verzicht, Vergleich und sonstige Haftungsbeschränkungen | 168 | ||
c) Ergebnis | 169 | ||
3. Stellungnahme für die AG | 169 | ||
III. Konsequenzen für die Bindung des Geschäftsleiters | 169 | ||
1. Beachtliche Weisungen während des Betriebs der Restrukturierungssache | 169 | ||
2. Haftung der Gesellschafter bei Ausführung rechtswidriger Beschlüsse? | 171 | ||
a) Problematik der Fortbestehenden Weisungsbindung bei gleichzeitiger Unbeachtlichkeit gläubigerinteressenwidriger Beschlüsse | 171 | ||
b) Vorschläge zur Auflösung des Geschäftsleiter-Dilemmas | 172 | ||
IV. Fazit | 174 | ||
C. Ergebnis zu den Befugnissen der Anteilseigner nach Eintritt des partiellen shift of duties | 175 | ||
§ 4 Kritik | 175 | ||
A. Lücken für den Gläubigerschutz | 175 | ||
I. Kein Eingriff in das gesellschaftsrechtliche Kompetenzgefüge | 175 | ||
II. Kein umfassender shift of duties | 177 | ||
III. Kein Direktanspruch gegen die Geschäftsleiter | 177 | ||
1. Schwachstellen der Innenhaftung | 177 | ||
2. Begründung einer Außenhaftung? | 179 | ||
a) Haftung des Geschäftsleiters in der Eigenverwaltung | 179 | ||
b) Übertragung auf den Geschäftsleiter bei Betrieb einer Restrukturierungssache | 180 | ||
c) Weitere Argumente gegen eine Außenhaftung des Geschäftsleiters | 181 | ||
3. Vorschläge zur leichteren Durchsetzung des Innenhaftungsanspruchs | 182 | ||
B. Haftungsgefahren für Restrukturierungsgeschäftsleiter | 183 | ||
§ 5 Fazit | 184 | ||
Kapitel 4: Die Pflichtenausrichtung ab wahrscheinlicher Insolvenz der Gesellschaft | 186 | ||
§ 1 Pflichtenausrichtung in der Krise vor Erlass von Restrukturierungsrichtlinie und StaRUG-RegE | 187 | ||
A. Meinungsstand in der Literatur | 187 | ||
I. Ausrichtung der allgemeinen Geschäftsleiterpflichten | 187 | ||
II. Beschneidung der Kompetenzen der Anteilseigner | 190 | ||
B. Standpunkt der Rechtsprechung | 190 | ||
I. Pflichtenausrichtung der Geschäftsleiter | 190 | ||
II. Beschneidung der Kompetenzen der Anteilseigner | 192 | ||
III. Zwischenfazit | 193 | ||
C. Fazit | 193 | ||
§ 2 Neuausrichtung aufgrund des StaRUG-RegE? | 194 | ||
A. Der Hintergrund von §§ 2f. StaRUG-RegE und deren Streichung | 194 | ||
I. Die Begründung zu §§ 2f. StaRUG-RegE | 194 | ||
II. Ersatzlose Streichung und Begründung des Ausschusses | 195 | ||
III. Auftrag für die Annahme eines shift of duties? | 196 | ||
B. Fazit | 197 | ||
§ 3 Neuausrichtung aufgrund der Restrukturierungsrichtlinie? | 197 | ||
A. Vorgaben aus Art. 19 Restrukturierungsrichtlinie | 197 | ||
I. Anwendungsbereich von Art. 19 RRL | 197 | ||
1. Anwendungsbereich außerhalb des Restrukturierungsrahmens | 198 | ||
2. Begriff der wahrscheinlichen Insolvenz | 199 | ||
3. Zwischenergebnis | 199 | ||
II. Gehalt von Art. 19 lit. a), b) und c) RRL | 199 | ||
1. Art. 19 lit. a) RRL | 199 | ||
2. Art. 19 lit. b) RRL | 201 | ||
3. Art. 19 lit. c) RRL | 201 | ||
III. Verbindlichkeit des Umsetzungsauftrags | 203 | ||
B. Fazit zum Umsetzungsauftrag | 204 | ||
§ 4 Umsetzungsdefizit des geltenden Rechts? | 205 | ||
A. Meinungsstand hinsichtlich der Umsetzung der Richtlinienvorgaben | 205 | ||
B. Umsetzung der Richtlinienvorgaben im geltenden Recht | 206 | ||
I. Gebührende Berücksichtigung der Gläubigerinteressen | 207 | ||
II. Unterlassen vorsätzlicher oder grob fahrlässig bestandsgefährdender Verhaltensweisen | 208 | ||
1. Explizite Pflicht- und Haftungstatbestände des geltenden Rechts | 208 | ||
a) Kapitalaufbringung- und Kapitalerhaltung | 208 | ||
b) Existenzvernichtungshaftung | 211 | ||
aa) Haftungsgrundlage und Anwendungsbereich | 212 | ||
bb) Tatbestandsvoraussetzungen und Rechtfolge | 212 | ||
cc) Geeignetheit zur Umsetzung von Art. 19 lit. c) RRL | 215 | ||
c) Haftung wegen vorsätzlicher sittenwidriger Gläubigerschädigung | 217 | ||
d) Haftung wegen materieller Unterkapitalisierung | 218 | ||
e) Haftung für vorinsolvenzliche Pflichtverletzungen nach der InsO | 219 | ||
f) Zwischenergebnis | 219 | ||
2. Erfassung durch die allgemeinen Sorgfaltspflichten | 219 | ||
a) Zulässigkeit des Eingehens von Risiken durch Vorstand und Geschäftsführung | 220 | ||
b) Grenze der völligen Unverantwortlichkeit | 220 | ||
c) Meinungsstand zur Überschreitung der Ermessensgrenzen | 221 | ||
aa) Rechtsprechung | 222 | ||
bb) Literatur | 222 | ||
(1) Keine pauschale Sorgfaltspflichtwidrigkeit | 222 | ||
(2) Keine Ausklammerung aus dem Bereich der Business Judgement Rule | 223 | ||
(3) Abwägung der Chancen und Risiken des Projekts im Einzelfall | 224 | ||
d) Zwischenergebnis | 226 | ||
3. Fazit | 226 | ||
III. Dispositionsfestigkeit der Geschäftsleiterpflichten | 227 | ||
1. Gesetzliche Pflicht- und Haftungstatbestände im Gläubigerinteresse | 227 | ||
2. Haftung für Verstöße gegen die allgemeine Sorgfaltspflicht | 228 | ||
a) Vorstandshaftung in der AG | 228 | ||
b) Geschäftsführerhaftung in der GmbH | 229 | ||
aa) Grundsätzliche Disponibilität | 229 | ||
bb) Ausnahme für existenzgefährdende Weisungen? | 230 | ||
IV. Zwischenergebnis | 232 | ||
C. Die Pflicht aus § 1 StaRUG als Instrument mittelbaren Gläubigerschutzes | 233 | ||
I. Die Sanierungspflichten des Geschäftsleiters | 233 | ||
1. Hintergrund von § 1 StaRUG | 233 | ||
2. Tatbestand | 234 | ||
a) Begriff der bestandsgefährdenden Entwicklung | 234 | ||
b) Pflicht zur Krisenfrüherkennung | 235 | ||
c) Pflicht zum Krisenmanagement | 237 | ||
d) Berichts- und Befassungshinwirkungspflicht | 239 | ||
aa) Berichtspflicht | 239 | ||
bb) Befassungshinwirkungspflicht | 240 | ||
3. Ermessen bei Wahrnehmung der Krisenpflichten | 241 | ||
a) Kein Ermessen hinsichtlich des Ob der Pflichtwahrnehmung | 241 | ||
b) Ermessen hinsichtlich des Wie der Pflichtenwahrnehmung | 242 | ||
aa) Streitstand zur Anwendung der Business Judgement Rule | 242 | ||
bb) Stellungnahme | 243 | ||
(1) Anwendbarkeit der Business Judgement Rule bei Wahrnehmung von Pflichtaufgaben | 243 | ||
(2) Anwendbarkeit in Abhängigkeit von der Schutzrichtung der konkreten Pflichtaufgabe | 244 | ||
(3) Konsequenz einer Nichtanwendbarkeit der Business Judgement Rule | 247 | ||
cc) Zwischenergebnis | 248 | ||
c) Überschreitung der Ermessensgrenzen | 248 | ||
aa) Pflicht zur Einleitung bestimmter Sanierungsmaßnahmen | 249 | ||
bb) Pflicht zum Unterlassen der Eingehung bestandsgefährdender Risiken? | 250 | ||
cc) Fazit | 251 | ||
4. Rechtsfolge | 251 | ||
a) Innenhaftung gem. § 43 Abs. 2 GmbHG bzw. § 93 Abs. 2 S. 1 AktG | 251 | ||
b) Außenhaftung über § 823 Abs. 2 BGB? | 252 | ||
c) Verhältnis zu den restrukturierungsspezifischen Geschäftsleiterpflichten | 253 | ||
d) Zwischenergebnis | 254 | ||
5. Ergebnis zum Gläubigerschutz im Wege der Krisenfrüherkennungs- und Krisenmanagementpflichten | 254 | ||
II. Dispositionsfestigkeit der Krisenfrüherkennungs- und Krisenmanagementpflichten | 255 | ||
1. Meinungsstand | 255 | ||
2. Stellungnahme | 256 | ||
a) Rechtswidrigkeit einer der Pflicht aus § 1 StaRUG entgegenstehenden Weisung | 256 | ||
b) Enthaftungswirkung eines der Pflicht aus § 1 StaRUG entgegenstehenden Beschlusses, Verzicht und Vergleich | 257 | ||
aa) Verzicht und Vergleich | 258 | ||
bb) Schluss auf die Enthaftungswirkung | 259 | ||
cc) Zwischenergebnis | 262 | ||
c) Indisponibilität in richtlinienkonformer Auslegung? | 262 | ||
d) Übergang der Dispositionsbefugnis auf den Insolvenzverwalter | 264 | ||
3. Ergebnis zur Dispositionsfestigkeit der Sanierungspflichten | 265 | ||
III. Zwischenergebnis | 265 | ||
D. Gegenläufige Kompetenzen der Anteilseigner in Bezug auf die Sanierung der Gesellschaft | 265 | ||
I. Entscheidung über die Einleitung außergerichtlicher Sanierungsmaßnahmen | 266 | ||
1. Aktiengesellschaft | 266 | ||
2. GmbH | 267 | ||
II. Entscheidung über den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit | 268 | ||
1. Bedeutung der Frage nach der Zustimmungspflichtigkeit | 269 | ||
2. Meinungsstand zur Zustimmungspflichtigkeit | 270 | ||
III. Entscheidung über die Anzeige eines Restrukturierungsvorhabens | 271 | ||
1. Meinungsstand zur Zustimmungspflichtigkeit der Anzeige | 271 | ||
a) Rechtsprechung | 271 | ||
b) Literatur | 273 | ||
2. Keine zwingenden gesetzlichen Wertungen | 274 | ||
a) Kein Rückschluss aus sanierungsrechtlichen Vorwirkungen | 275 | ||
b) Keine zwingenden Wertungen aus der Restrukturierungsrichtlinie | 276 | ||
3. Keine Rückschlüsse aus dem Wert der Gesellschaftsanteile | 278 | ||
4. Stellungnahme zur Einordnung als Grundlagengeschäft | 279 | ||
a) Fehlende Auflösungswirkung | 280 | ||
b) Beschneidung der Verwaltungsbefugnis der Gesellschafter | 281 | ||
c) Eingriff in die Rechtsposition der Anteilseigner | 282 | ||
aa) Meinungsstand zur Relevanz späterer Eingriffe für die Zustimmungspflichtigkeit der Anzeige | 282 | ||
bb) Stellungnahme | 283 | ||
(1) Vergleichbarkeit der Eingriffsqualität | 283 | ||
(2) Zeitpunkt des Eingriffs in die Gesellschafterstellung | 284 | ||
d) Ergebnis zur Einordnung der Anzeige als Grundlagenentscheidung | 286 | ||
5. Schlussfolgerungen hinsichtlich des Beschlusserfordernisses in AG und GmbH | 286 | ||
a) AG | 286 | ||
b) GmbH | 287 | ||
aa) Qualifikation der Anzeige als außergewöhnliche Geschäftsführungsmaßnahme | 287 | ||
bb) Erforderliche Mehrheit | 288 | ||
cc) Ausnahme der Notgeschäftsführungsbefugnis | 289 | ||
6. Konsequenzen einer pflichtwidrigen Anzeige gem. § 31 StaRUG | 289 | ||
a) AG | 289 | ||
aa) Haftung für eine sorgfaltspflichtwidrige Anzeige | 289 | ||
bb) Notwendige Beteiligung des Aufsichtsrats | 290 | ||
b) GmbH | 292 | ||
aa) Konsequenz des Verstoßes im Innenverhältnis | 292 | ||
bb) Konsequenz des Verstoßes im Außenverhältnis | 292 | ||
(1) Meinungsstand zur Wirksamkeit der Anzeige im Außenverhältnis | 292 | ||
(2) Stellungnahme | 293 | ||
(a) Übertragbarkeit der Grundsätze des Missbrauchs der Vertretungsmacht auf die Anzeige | 293 | ||
(b) Schluss von der Prüfpflicht und dem Amtsermittlungsgrundsatz auf die Bösgläubigkeit des Gerichts | 295 | ||
(c) Schluss von einer Schutzschrift des Gesellschafters auf die Bösgläubigkeit des Gerichts | 298 | ||
(d) Schluss von den gesellschaftsrechtlichen Zustimmungsquoren auf die Wirksamkeit der Anzeige | 299 | ||
(3) Ergebnis | 299 | ||
7. Ergebnis zum Erfordernis eines zustimmenden Beschlusses zur Anzeige gem. § 31 StaRUG | 299 | ||
IV. Entscheidung über die Ausarbeitung und Abgabe eines Planangebots | 300 | ||
1. AG | 300 | ||
2. GmbH | 300 | ||
V. Zwischenfazit zu den Kompetenzen der Anteilseigner in Bezug auf die Einleitung von Sanierungsmaßnahmen | 302 | ||
VI. Vereinbarkeit dieses Ergebnisses mit Art. 19 lit. a) RRL | 302 | ||
E. Fazit zur Richtlinienkonformität des geltenden Rechts | 304 | ||
§ 5 Rechtfertigung des vorinsolvenzlichen Pflichtenumschwungs mit der Residualberechtigung der Gläubiger? | 304 | ||
A. Die Orientierung der Geschäftsleiterpflichten anhand der Inhaberschaft des Residualinteresses | 306 | ||
I. Rechtsökonomischer Hintergrund | 306 | ||
II. Verankerung in der Rechtsprechung der US-amerikanischen und englischen Gerichte | 308 | ||
1. Der US-amerikanische shift of duties | 308 | ||
2. Der englische shift of duties | 309 | ||
III. Zwingende Schlüsse für das nationale Recht? | 311 | ||
IV. Zwischenergebnis | 312 | ||
B. Der Übergang der Residualberechtigung auf die Gläubiger | 313 | ||
I. Der Zeitpunkt des Übergangs der Residualberechtigung auf die Gläubiger | 313 | ||
1. Entwertung der Gesellschaftsanteile im Zeitpunkt der Überschuldung | 313 | ||
2. Kein notwendiger Übergang der Residualberechtigung bei drohender Zahlungsunfähigkeit | 314 | ||
a) Keine notwendige Anteilsentwertung bei drohender Zahlungsunfähigkeit | 314 | ||
b) Realtypische Überschneidung von drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung | 315 | ||
c) Keine notwendige Überschneidung von drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung | 316 | ||
II. Zwischenergebnis | 318 | ||
C. Zwischenergebnis zum Eintritt eines Pflichtenumschwungs aufgrund des Übergangs der Residualberechtigung auf die Gläubiger | 318 | ||
D. Ergebnis zum Eintritt eines Pflichtenumschwungs de lege lata | 318 | ||
§ 6 Perspektiven für den Gläubigerschutz im vorinsolvenzlichen Stadium | 319 | ||
A. Das bestehende Bedürfnis für einen stärkeren Gläubigerschutz im vorinsolvenzlichen Stadium | 319 | ||
I. Die stetige Verschiebung des Verlustrisikos auf die Gläubiger | 319 | ||
II. Die fehlende Berücksichtigung durch das geltende Recht | 321 | ||
1. Gambling for resurrection | 321 | ||
2. Sanierungsverschleppung | 322 | ||
III. Die Unzulänglichkeit vertraglicher Schutzinstrumente | 323 | ||
IV. Zwischenergebnis | 324 | ||
B. Normierung eines shift of duties im deutschen Kapitalgesellschaftsrecht | 324 | ||
I. Erfordernis einer gesetzlichen Normierung | 325 | ||
II. Mögliche Ausgestaltung eines Pflichtenumschwungs | 326 | ||
1. Sliding scale vs. Tertium non datur | 326 | ||
2. Der shift of duties als schleichender Pflichtenwandel | 327 | ||
a) Vorzüge | 327 | ||
b) Kritik | 328 | ||
aa) Rechtsunsicherheit und damit verbundene rechtstatsächliche Wirkungen | 328 | ||
bb) Entstehen eines Rechenschaftsvakuums | 330 | ||
c) Zwischenergebnis | 333 | ||
3. Der shift of duties als echter Pflichtenumschwung | 333 | ||
a) Zeitpunkt des Pflichtenumschwungs | 333 | ||
aa) Erfordernis der Anteilsentwertung? | 333 | ||
bb) Sinnvoller Auslösezeitpunkt für die vorrangige Berücksichtigung von Gläubigerinteressen | 337 | ||
b) Zwischenergebnis | 339 | ||
III. Pflichteninhalt | 339 | ||
1. Notwendige Unkonkretheit eines shift of duties | 339 | ||
2. Kritik an der damit verbundenen Rechtsunsicherheit | 340 | ||
a) Uneinigkeit in Bezug auf die Auslegung des Begriffs der Gläubigerinteressen und damit verbundene Reichweite der Pflicht | 341 | ||
b) Konsequenzen dieser Auslegungsunsicherheit | 342 | ||
IV. Zusammenfassung der Kritik an einem Pflichtenumschwung | 343 | ||
C. Aufwertung des über den Bestandserhalt kanalisierten Gläubigerschutzes | 343 | ||
I. Stärkung der Solvenzsicherungspflicht | 344 | ||
1. Festschreibung der Ermessensgrenzen | 344 | ||
2. Etablierung einer indisponiblen Sanierungsverschleppungshaftung | 346 | ||
II. Erleichterung der faktischen Durchsetzungshürden | 348 | ||
1. Hürden bei der Darlegungs- und Beweislast | 348 | ||
2. Hürden beim Beschlusserfordernis | 349 | ||
3. Etablierung einer Außenhaftung? | 350 | ||
§ 7 Ergebnis zu den Perspektiven des Gläubigerschutzes im vorinsolvenzlichen Stadium | 351 | ||
Kapitel 5: Zusammenfassung des Gläubigerschutzkonzepts und wesentliche Thesen | 353 | ||
Literaturverzeichnis | 357 | ||
Sachverzeichnis | 383 |