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Anlegerschutz beim regulären Delisting

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Grüter, G. (2025). Anlegerschutz beim regulären Delisting. Unter besonderer Berücksichtigung empirischer, rechtsvergleichender und rechtsökonomischer Untersuchungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59256-2
Grüter, Gerhard. Anlegerschutz beim regulären Delisting: Unter besonderer Berücksichtigung empirischer, rechtsvergleichender und rechtsökonomischer Untersuchungen. Duncker & Humblot, 2025. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59256-2
Grüter, G (2025): Anlegerschutz beim regulären Delisting: Unter besonderer Berücksichtigung empirischer, rechtsvergleichender und rechtsökonomischer Untersuchungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59256-2

Format

Anlegerschutz beim regulären Delisting

Unter besonderer Berücksichtigung empirischer, rechtsvergleichender und rechtsökonomischer Untersuchungen

Grüter, Gerhard

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 260

(2025)

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About The Author

Gerhard Grüter ist Portfolio Manager in einem Family Office. Seit 2011 ist er Unternehmer und Mitbegründer verschiedener internationaler Dienstleistungsunternehmen im Finanzbereich in London. Von 2008 bis 2010 war Gerhard Grüter Partner bei einem Investmentfonds für Kreditstrategien. Er begann seine Karriere im Investment Banking (M&A) bei Merrill Lynch. Er promovierte in den Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg, absolvierte ein MBA an der Cornell University, NY, USA und hat einen Bachelor in Wirtschaftsinformatik.

Abstract

Die gesetzliche Regelung des § 39 Abs. 2 bis 6 BörsG normiert die Voraussetzungen für den freiwilligen Rückzug börsennotierter Aktiengesellschaften von der Börse (›reguläres Delisting‹). Der Autor befasst sich mit der Frage, inwieweit die gesetzliche Regelung dem gesetzgeberischen Ziel eines umfassenden Anlegerschutzes gerecht wird. Nach einer statistischen Quantifizierung möglicher durch das reguläre Delisting verursachter Vermögensverluste für Minderheitsaktionäre, zeigt der Autor u.a. die fehlende Berücksichtigung eines mit der Aktie erworbenen Optionswertes auf. Diese Problematik ist ebenso bei der Aufgabe der mitgliedschaftlichen Stellung des Aktionärs bei Strukturmaßnahmen zu finden. Den Kern der Reformvorschläge bilden u.a. dynamische Verfahren zur Bemessung der Gegenleistung, die ein systematisches Verschieben von Aktionärsvermögen unter dem Schutz des § 39 Abs. 2 bis 6 BörsG verhindern sollen. Rechtsvergleiche mit den USA und Großbritannien tragen zur Lösungsentwicklung bei.»Investor Protection During Regular Delisting«: The author demonstrates that, under the provisions of § 39, paragraphs 2 to 6, of the German Stock Exchange Act (BörsG) (›Delisting‹), majority shareholders may systematically shift shareholder value to their advantage. Potential losses for minority shareholders are quantified, particularly due to the exclusion of option values inherent in share ownership. Proposed reforms include dynamic methods for determining shareholder compensation in cases where listed companies ›go dark‹.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort und Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 22
§ 1 Einleitung 25
A. Problematik 25
B. Stand der Forschung 28
C. Struktur der Untersuchung 29
Erster Teil: Prinzip des Delisting und seine thematische und rechtliche Einordnung 32
§ 2 Grundlagen 33
A. Aktueller Entwurf des Zukunftsfinanzierungsgesetzes zur Förderung des Kapitalmarktes in Deutschland 33
B. Börsenzulassung 35
I. Voraussetzungen 35
II. Gründe 36
1. Finanzierungsfunktion: Zugang zum Kapitalmarkt für Eigen- und Fremdkapital 37
2. Liquiditätsfunktion: Eigenkapital zur Akquisitions- und Transaktionsfinanzierung 38
3. Gesteigerte Reputation der Gesellschaft auch zur Sicherung und Förderung des Personalbestands 38
C. Ausprägungen des Delisting 40
I. Kaltes Delisting auf umwandlungs- oder gesellschaftsrechtlichem Weg 41
II. Temporäre Aussetzung (§ 25 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BörsG) und Einstellung der Notierung (§ 25 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BörsG) 43
III. Zwangsdelisting – der Widerruf von Amts wegen 45
1. Verstoß gegen börsenrechtliche Vorgaben nach § 39 Abs. 1 BörsG 45
2. Regelung des Delisting in der Insolvenz 46
IV. (Reguläres) Delisting auf börsenrechtlichem Weg 47
D. Einordnung des regulären Delisting in die Handelssegmente 48
I. Geregelter und organisierter Markt 48
II. Freiverkehr als Teil des multilateralen Handelssystems (MTF) 49
E. Weitere Termini 50
I. Downlisting 50
II. Downgrading 51
III. Partielles Delisting 52
IV. Going Private 53
F. Zwischenergebnis 53
§ 3 Rechtliche und faktische Rahmenbedingungen des regulären Delisting 55
A. Akteure im Delistingverfahren 55
I. Kreis der Aktionäre 55
1. Hauptaktionär als Bieter im Sinne des WpÜG, der Vorstand als Antragsteller 56
2. Interessengruppe der Minderheitsaktionäre 57
II. Konfliktbehaftetes Verhältnis der Hauptakteure 58
1. Verhältnis: Hauptaktionär – Minderheitsaktionär 58
2. Dreiecksverhältnis: Hauptaktionär – Vorstand – Minderheitsaktionär 59
3. Prinzipal-Agenten-Problem als Ausprägung unterschiedlicher Interessen und Machtstellungen 61
III. Weitere Akteure des Delistingverfahrens 63
1. Börsengesellschaft 63
2. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) 65
IV. Zwischenergebnis 66
B. Gründe und Motivationen für ein reguläres Delisting 67
I. Aus Sicht deutscher Emittentinnen 68
1. Reduktion von direkten und indirekten Kosten aus den Folgepflichten der Börsenzulassung 68
a) Die Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/2014 (MMVO) als Quelle diverser Folgepflichten 68
b) § 42 BörsG: Besonderheiten der Zulassung im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse 71
2. Beseitigung einer fehlenden Kapitalmarktfunktion 72
3. Verringerung von Risiken 74
4. Wettbewerbsspezifische Erwägungen 74
5. Realisierung von nicht ausgeschöpften Wertpotentialen 75
6. Abwehr einer feindlichen Übernahme 75
7. Fehlende Bewertungsfunktion aufgrund mangelnder Liquidität 76
8. Aufgabe weiterer Zulassungsfolgepflichten 76
II. Besonderheiten aus Sicht US-amerikanischer Emittentinnen 77
III. Gründe eines regulären Delisting aus Sicht des Mehrheitsaktionärs 78
IV. Aus Sicht anderer Akteure 79
C. Auswirkungen des regulären Delisting auf die Hauptakteure 79
I. Auf den Minderheitsaktionär 79
1. Verlust der Handelbarkeit seiner Aktien 80
2. Kursverluste nach Ankündigung des Widerrufs 81
3. Wegfall der Informations- und Kontrollfunktion 82
II. Auswirkungen auf den Hauptaktionär 83
III. Auswirkungen auf die Börsengesellschaft und die BaFin 84
D. Reguläres Delisting als faktischer Squeeze-out 84
I. Art. 14 Abs. 1 GG als Rechtsgrundlage für einen Eingriff in die mitgliedschaftliche Stellung 84
II. Formen des aktienrechtlichen (bzw. verschmelzungsrechtlichen) und des übernahmerechtlichen Squeeze-out (§§ 327a ff. AktG und § 39a, b WpÜG) 86
III. Abgrenzung zum regulären Delisting 87
IV. Stellungnahme 89
§ 4 Historische Entwicklung der Rechtslage im Vergleich 91
A. Im deutschen Recht 91
I. Zeit vor dem „Macrotron“-Urteil (25. 11. 2002) 91
1. Drittes Finanzmarktförderungsgesetz (1. 4. 1998) 91
2. Viertes Finanzmarktförderungsgesetz (1. 7. 2002) 93
II. „Macrotron“-Urteil des BGH (2002): verfassungsrechtlicher Schutz nach Art. 14 GG 93
1. Grundsätze des „Macrotron“-Urteils 94
a) Ein Hauptversammlungsbeschluss als Voraussetzung des Widerrufs 94
aa) Keine Herleitung aus den ungeschriebenen Hauptversammlungszuständigkeiten des „Holzmüller“-Urteils (1982) 95
bb) Schutz der Möglichkeit einer jederzeitigen Realisierung des Verkehrswertes (Art. 14 Abs. 1 GG) 96
b) Eine Abfindung in Höhe des Aktienwertes in Berufung auf „DAT / Altana“ (1999) 97
c) Der Zugang zum Spruchverfahren 98
2. Offene Fragen des „Macrotron“-Urteils 99
III. Überprüfung der „Macrotron“-Rechtsprechung durch das BVerfG vom 11. 7. 2012 („MVS / Lindner“-Verfahren) 101
1. Frage des verfassungsrechtlichen Schutzes (Art. 14 GG) 101
2. Einfluss der Rechtstatsachenforschung im Urteil des BVerfG vom 11. 7. 2012 104
IV. Voraussetzungsfreies Delisting im „Frosta“-Beschluss vom 8. 10. 2013 104
1. Auswirkungen des „Frosta“-Urteils auf die Anzahl der börslichen Widerrufe 105
2. Anlegerschutz gem. § 39 Abs. 2 S. 2 BörsG 106
3. Urteilsbegründung des BGH 107
a) Keine Beeinträchtigung des Eigentums 107
b) Stellungnahme 108
4. Reaktionen des Schrifttums auf den „Frosta“-Beschluss 109
V. Neuregelung des § 39 BörsG (20. 11. 2015) 110
1. Reaktion des Gesetzgebers auf das „Frosta“-Urteil des BGH 110
2. Regelungsvorschlag Hirte 111
3. „Neuregelung“ als kapitalmarktrechtliche Lösung für den börslichen Widerruf 112
4. Schematischer Überblick der Neuregelung des § 39 BörsG im historischen Vergleich 113
VI. Anpassungen durch die Finanzmarktnovellierungsgesetze in den Jahren 2016 und 2017 117
VII. Überprüfung des Gesetzes im Jahr 2017 und Forschungsauftrag im Jahr 2021 117
B. Entwicklung des Rückzugs von der Börse im US-amerikanischen Recht 118
I. Rechtliche und behördliche Rahmenbedingungen 119
1. Securities Act 1933 und Securities Exchange Act of 1934 (SEA) 119
2. Einführung des Sarbanes-Oxley Act of 2002 121
3. Aufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) als Autoritätsinstanz mit Gesetzgebungsgewalt 122
4. Aktionärsdemokratie mit Kontrolle über die Pflichten der Geschäftsführung 124
II. Rahmenbedingungen des Gesellschafts- und Kapitalmarktrechts 124
1. Der Ansatz des common law 124
2. Gesellschaftsrechtliche Aspekte 125
III. Historie des Delistingverfahrens 127
1. Zusätzliche Auflagen durch die SEC bei Verletzung des Anlegerschutzes 127
a) Fall der Shawmut Association 127
b) Fall der Torrington Company 129
c) Fall der Suburban Electric Securities Company 130
d) Gesetzliche Regelung in Section 12 (g) Exchange Act im Jahr 1944 130
2. Ergänzende Vorgaben in der Rule 500 der NYSE 131
C. Rechtsvergleichende Aspekte 132
§ 5 Ergebnis 132
Zweiter Teil: Kritische Darstellung des § 39 Abs. 2 BörsG mit vergleichenden Ausführungen zum US-amerikanischen Recht 135
§ 6 Gesetzliche Regelungen 135
A. Sachlicher und zeitlicher Anwendungsbereich der gesetzlichen und regulatorischen Regelungen 135
I. Deutsches Recht (§ 39 Abs. 2 BörsG) 135
1. Ausschluss der Freiverkehrssegmente vom Anlegerschutz des § 39 BörsG 135
2. Downgrading 138
3. Sonderfall bei Fortführung einer Börsenzulassung (im Inland oder in einem EU- oder EWR-Mitgliedstaat) 138
4. Zeitliche Anwendung 140
5. Stellungnahme 141
II. US-amerikanisches Recht 141
III. Rechtsvergleichende Aspekte 142
B. Verfahrensablauf 142
I. Einstufiger Verwaltungsakt in Deutschland 142
1. Derzeitige gesetzliche Regelung 142
a) Widerruf durch die Geschäftsführung der Börsengesellschaft 142
b) Ein öffentliches Angebot vom Bieter an die Aktionäre (§ 39 Abs. 2 S. 3 BörsG) 143
aa) Einordnung in die Angebotsverfahren des WpÜG 143
bb) Sonderfall des Delisting-Erwerbsangebots (§ 39 Abs. 3 S. 2 BörsG i. V. m. § 31 Abs. 1 S. 1 WpÜG) 145
cc) Der Bieter 146
c) Veröffentlichung eines Angebots gem. den Regelungen des WpÜG 146
2. Stellungnahme 148
II. Zweistufiges Going-Private- und Going-Dark-Verfahren nach US-amerikanischem Recht 149
1. Aufgabe der börslichen Notierung und Beendigung der Registrierung gem. SEC Rule § 12d2-2 auf Antrag, i. V. m. Section 12(b) of the Exchange Act 150
2. Verfahrenstechnischer Schutz durch mögliche Anhörung vor der SEC 152
3. Voraussetzungen für die Aufgabe der Zulassungsfolgepflichten (Section 12 (g) SEA) 152
a) Regelfall: Begrenzung der Höhe der Vermögenswerte und Anzahl der nicht akkreditierten Aktionäre 152
b) Sonderfall für Emittentinnen der Section 15(d): Aussetzen und Wiedereinführung der Publizitätsverpflichtungen 153
4. Informationspflichten zum Delistingverfahren 154
5. Zusammenfassung 155
III. Rechtsvergleichende Aspekte 155
C. Regelung zur angemessenen Gegenleistung 158
I. Deutsches Recht (§ 39 BörsG) 158
1. Nicht im Widerspruch zum Anlegerschutz (§ 39 Abs. 2 S. 2 BörsG n. F.) 158
a) Erfordernis eines vollständigen öffentlichen Angebots nach den Vorschriften des WpÜG 158
b) Merkmale der Angebotsausgestaltung 159
aa) Angebotsumfang gerichtet an alle Aktien, ohne Teilangebote und Bedingungen 160
bb) Finanzierungsbestätigung 161
cc) Der Berechnungszeitraum für eine Gegenleistung in bar 161
2. Bemessung der Gegenleistung (§ 39 Abs. 3 S. 2 BörsG i. V. m. § 31 Abs. 1 S. 1 WpÜG) 162
a) Im Regelfall der Börsenkurs als maßgeblicher Schätzwert (§ 39 Abs. 2 S. 3 Nr. 1 BörsG auf das WpÜG) 162
b) Ausnahmeregelungen zur Bemessung gem. § 39 Abs. 3 S. 3 und S. 4 BörsG 162
aa) Verstöße gegen Art. 17 Abs. 1 MMVO und Art. 15 MMVO 163
bb) Kein ordentlicher Handel im Sinne eines Verstoßes gegen Art. 17, 15, 12 MMVO oder Marktenge (§ 39 Abs. 3 S. 3 und S. 4 BörsG) 164
cc) Keine Modifikation des WpÜG durch Lex specialis im BörsG bei Vor-, Parallel- und Nacherwerben 166
c) Meinungen des Schrifttums zur Auslegung der Bemessung der Gegenleistung gem. § 39 Abs. 3 S. 3 BörsG 167
d) Stellungnahme 170
aa) Keine Anwendung von Bemessungsalternativen bei Marktverwerfungen 170
bb) Eingriff in das Vermögen durch fehlende Berücksichtigung eines mit der Aktie verbundenen Optionswerts 171
cc) Eingeschränkter Nutzen der Ausnahmeregelungen 173
3. Forderung nach der Wiedereinsetzung des Spruchverfahrens zur Überprüfung der Abfindung 175
a) Beitrag zum Anlegerschutz 175
b) Schwächen des Spruchverfahrens 177
4. Umgehung der Pflichtangebotsregelung 179
a) Pflichtangebotsregelung (§ 29 Abs. 2 WpÜG) 179
b) Heraufsetzung des Nennbetrags 180
5. Umgehung des § 39 BörsG mit Hilfe des UmwG 181
II. Vorgaben zur Gegenleistung imUS-amerikanischen Recht 183
III. Rechtsvergleichende Aspekte 184
D. Gesellschaftsrechtliche Treuepflicht 185
I. Deutsches Recht 185
1. Ursprünglich auf Personengesellschaften beschränkt 186
2. Erweiterung der Treuepflicht auf Kapitalgesellschaften 186
a) Anspruch auf Information 188
b) Abwägungen für eine Treuepflichtverletzung des Mehrheitsaktionärs gegenüber dem Minderheitsaktionär 189
aa) Theoretische Überlegungen zu gesellschaftsrechtlichen Fallgruppen: Delisting in Sondersituationen 189
bb) Fallgruppe: Reguläres Delisting 191
c) Die Business Judgement Rule im deutschen Recht 192
II. US-amerikanisches Recht 195
1. Treuepflicht als Ausprägung der business judgement rule 195
a) Definition und Einordnung 195
b) Herleitung 196
2. Weitere Treuepflichten im US-amerikanischen Recht: Unocal test, Revlon Duties, entire fairness test 198
E. Rechtsschutz 199
I. Deutsches Recht 199
1. Verwaltungsrechtlicher Rechtsschutz beschränkt auf § 39 Abs. 2 BörsG 199
a) Das Problem des Drittschutzes aus Anlegersicht vor den Verwaltungsgerichten 200
b) Öffentlich-rechtliche Anfechtungsklage gegen die Entscheidung der Geschäftsführung der Börsengesellschaft 203
c) Einschränkung der Reichweite des verwaltungsrechtlichen Rechtsschutzes durch § 39 Abs. 6 BörsG 203
d) Kein Vorgehen gegen BaFin und Inhalt der Börsenordnungen 204
2. Zivilrechtlicher Rechtsschutz 204
a) Überprüfung der Unangemessenheit der Gegenleistung 204
b) Kein Spruchverfahren, sondern Bündelung der Interessen im Verfahren nach dem KapMuG 206
aa) Klärung der Bewertung durch das KapMuG 208
bb) Kritik 209
c) Reformansätze des KapMuG und Friktionen mit dem Umsetzungsgesetz (VRUG-E) der Verbandsklagenrichtlinie 210
II. US-amerikanisches Recht 212
1. Grundüberlegungen 212
a) Verfassungsrechtlicher Schutz 212
b) Gesellschaftsrechtlicher Schutz von Aktionärsrechten durch appraisal rights und equitable remedies 213
aa) Aktionärsschutz bei Strukturmaßnahmen 213
bb) Keine Anwendung der appraisal rights und der equitable remedies beim Delisting 215
2. Rechtsschutz beim Delisting 216
a) Die Klageformen der direct suit und derivative suit 216
b) Verankerung auf Bundesstaatenebene 218
c) Gesetzlicher Schutzbereich als Voraussetzung für Schadensersatzansprüche 219
III. Zwischenergebnis 220
§ 7 Weitere Regelungen 221
A. In den Börsenordnungen 221
I. In Deutschland 221
1. Einschränkung aufgrund rechtlicher Stellung der Börsenordnungen 222
2. Gefahr eines inhomogenen Regelungswerks 223
II. In den USA 224
B. In der Satzung 224
I. Privatautonome Ausgestaltung in der Satzung 224
II. Überlegungen zu § 23 Abs. 5 AktG 226
1. Verstoß gegen § 23 Abs. 5 S. 1 AktG 226
2. Standardisierung der Satzung als Voraussetzung für einen funktionierenden Kapitalmarkt 227
C. Verankerung der Notierung analog dem REITG 228
I. Gesetzlich vorgeschriebene Börsennotierung 228
II. Stellungnahme 229
§ 8 Privatrechtlich organisierte Handelsplätze als Instrumente des Anlegerschutzes 230
A. OTC Markets Group in den USA 231
B. Abgrenzung zum Freiverkehr in Deutschland 231
§ 9 Ergebnisse 233
Dritter Teil: Empirische Studien zum Vermögensverlust und zur Vorhersehbarkeit von Delistings 237
§ 10 Stand der Kapitalmarktforschung zum Kursverfall 237
A. Beurteilung der Studien für den deutschen Markt 237
I. Studien als Grundlage für die Urteile des BVerfG und BGH 238
1. Studie der Solventis Wertpapierhandelsbank (2014) – Zeitraum „Frosta“ 238
2. Stellungnahme des Deutschen Aktieninstituts e. V. (DAI) (2010) für den Zeitraum „Macrotron“ 239
II. Studien der Perioden „Frosta“ und „Neuregelung“ 241
1. Doumet / Limbach / Theissen (2015) 241
2. Bayer / Hoffmann (2015) 242
3. Karami / Schuster (2016) 243
4. Berninger / Schiereck / van de Vathorst (2019) 243
5. Verbraucherzentrale für Kapitalanleger (VzfK) (2020) 244
6. Grant Thornton (2022) 245
7. Zwischenergebnis 247
III. Übersicht relevanter Studien für den deutschen Markt 247
IV. Studien zum Fall Downlisting 250
1. Übersicht 250
2. Stellungnahme 250
B. Studienlandschaft für die USA 251
I. Sanger / Peterson (1990) und You / Parhizgari / Srivastava (2012) 251
II. Marosi / Massoud (2007) 251
III. Leuz / Triantis / Wang (2008) 252
IV. Zwischenergebnis 253
§ 11 Studien zu den Unternehmenscharakteristika 254
A. Für den deutschen Markt 254
I. Berninger / Schiereck / van de Vathorst (2019) 254
II. Bessler / Beyenbach / Rapp / Vendrasco (2023) 255
III. Grant Thornton (2022) 256
B. Für den US-amerikanischen Markt 256
I. Marosi / Massoud 2007 256
II. Leuz / Triantis / Wang (2008) 257
III. Azevedo / Colak / El Kalak / Tunaru (2021) 257
IV. Zwischenergebnis 258
C. Methodische Mängel und Grenzen der Studien 258
I. Empirische Studien als Anlass für Regelungsbedarf 259
II. Definition der Ereigniszeiträume 260
III. Falsche Untersuchungsperiode 261
IV. Innere Gültigkeit: Kausalität vs. Korrelation 262
D. Zwischenergebnis 262
§ 12 Empirische Untersuchung zu Kursverläufen nach Ankündigung eines Widerrufs der Zulassung zum regulierten Handel bzw. des Einbezugs in den Freiverkehr 264
A. Aufstellung der Fragen und Hypothesen 264
B. Ansatz und Studiendesign 266
I. ANOVA-Methode mit Messwiederholung 269
II. Voraussetzung einer Normalverteilung: Anwendung von Kolmogorov-Smirnov-Test und Shapiro-Wilk-Test 270
III. Antwort auf Fragestellung 1: Müssen die Daten um Markteffekte, Marktmanipulation oder Insiderhandel bereinigt werden? 272
C. Datenerhebung und Verfahrensauswertung 275
I. Deutschland 275
1. Datenerhebung und -bereinigung 275
2. Antwort auf Fragestellung 2: Wie hoch fällt der durch das Delisting verursachte Vermögensverlust für einen Minderheitsaktionär für die Handelssegmente des regulierten Marktes und des privatrechtlich organisierten Freiverkehrs aus? 276
3. Antwort auf Fragestellung 3: Untersuchung der unterschiedlichen Ereignisperioden zur Feststellung eines idealen Desinvestitionszeitpunktes 278
4. Antwort auf Fragestellung 4: Schützt die gesetzliche „Neuregelung“ des § 39 BörsG besser als die Regelung der „Frosta“-Rechtsprechung? 279
5. Erklärungsansatz zur Kontroverse der Ergebnisse aus Fragestellungen 2 und 4 280
II. USA 282
D. Grenzen der Studiendesigns 285
I. Problem der Reduktion und Abstraktion 285
II. Nichtstandardfehler als Quelle von Abweichungen der Studienergebnisse 287
E. Exkurs: Opportunistische Delisting-Fälle der Rocket Internet SE und der CENTROTEC SE 287
I. Falldarstellung 287
1. Rocket Internet SE 288
2. CENTROTEC SE 289
II. Stellungnahme 290
F. Zusammenfassung der Ergebnisse 291
Vierter Teil: Notwendigkeit eines verbesserten Anlegerschutzes 293
§ 13 Maßstäbe des Anlegerschutzes 293
A. Grundlagen des Anlegerschutzes beim regulären Delisting 293
I. Einordnung 293
1. Rechtsquellen 293
2. Europarechtliche Rahmenbedingungen 295
3. Individual- und Kollektivschutz 296
4. Abbau von Informationsasymmetrien 299
II. Grenzen des Anlegerschutzes 300
1. Überregulierung und Deregulierung 301
2. Risiko der Informationsüberflutung 302
B. Bestimmung des Anlegertypus 303
C. Schutzbedürftigkeit des Anlegers 307
I. Dynamische Schutzbedürftigkeit in § 39 BörsG 307
II. Investmentrisiko als Anlegerrisiko 308
D. US-amerikanische Modellansätze zur Bestimmung regulatorischer Eingriffsintensität 309
I. Ökonomische Betrachtung des Anlegerschutzes 310
II. Allokation von Recht als ein Gut nach dem Coase-Theorem 311
1. Modellbetrachtung 311
2. Mehrperiodenbetrachtung mit voneinander abhängigen Handlungsabfolgen 314
a) Modellansatz 314
b) Kritik des Mehrperiodenmodells 315
III. Kaldor-Hicks-Kriterium als alternative Effizienzbetrachtung 316
a) Modellbetrachtung 316
b) Kritik 317
E. Erweiterte Gestaltungsmöglichkeiten des Anlegerschutzes 318
I. Informationsbereitstellung zur besseren Risikowahrnehmung am Beispiel von strukturierten Produkten 318
1. MiFID II: Schutz durch Information 318
2. Prognostizierbarkeit von Delistings 319
II. Forderung nach einem Hauptversammlungsbeschluss als Voraussetzung für ein reguläres Delisting 319
1. Keine Verletzung des Art. 14 Abs. 1 GG 320
a) BVerfG: Kein Bestandsschutz, sondern alleiniger Vermögensschutz 320
b) BGH: Erhalt der Verkehrsfähigkeit 321
2. „Holzmüller“-Grundsätze angewendet auf den Widerruf der börslichen Zulassung 322
3. Analogie zum Börsengang 323
a) Hauptversammlungsbeschluss beim Börsengang 323
b) Übertragbarkeit auf den Widerruf der Börsenzulassung 325
4. Ablehnung einer Beschlussvorgabe 326
III. Stellungnahme 327
1. Zusätzliche Informationsbereitstellung beim regulären Delisting 327
2. Zur Forderung eines Beschlussvorbehalts als Voraussetzung für ein regulären Delisting 329
F. Ergebnis 332
§ 14 Bewertungsmethodik zur Ermittlung der Abfindungshöhe 334
A. Begriffliche und rechtliche Einordnung 334
I. Wert und Preis 334
II. Quotaler Unternehmenswert oder Wert eines Gesellschaftsanteils 335
III. Marktorientierte Bewertung anhand des Börsenkurses 335
1. Der Börsenkurs als Momentaufnahme 336
2. Fehlende Informationseffizienz 337
3. Stellungnahme 339
B. Fundamentalanalytische Bewertungsmethoden zur Ermittlung eines objektivierten Unternehmenswertes 342
I. Ertragswert und DCF-Wert 342
II. Net Asset Value (NAV) 343
C. Herleitung des Börsenkursverfahrens als angemessene Methode zur Berechnung der Gegenleistung beim regulären Delisting 344
I. Eingriffsintensität als Maßstab der Methodenwahl 344
II. „DAT / Altana“ als Grundlage für die Anwendung der Börsenkursmethode 346
III. Prozessökonomie und Transparenz 346
IV. Jüngste Rechtsprechung zur Methodenfreiheit 347
D. Stellungnahme 349
I. Marktorientierte Bewertung 349
II. Fundamentalanalytischer Ansatz 351
1. Ergebnisbreite durch finanzmathematische Modelle 351
2. IDW-1-Standard als Schätzung 352
Fünfter Teil: Lösungsvorschläge zur Neuregelung des § 39 BörsG und Gesamtergebnisse 355
§ 15 Reformvorschläge 355
A. Besserungsschein zur Lösung der Optionswertproblematik 356
I. Problematik 356
II. Verfahren und Lösungsvorschlag 356
B. Erweiterung des Ausnahmekatalogs des § 39 Abs. 3 S. 3 und 4 BörsG um Fälle abnormaler Marktentwicklungen 357
I. Problematik 357
II. Verfahren und Lösungsvorschlag 358
C. „Dynamisches Abfindungsverfahren“ für den regulierten Markt und das Downlisting zur Beteiligung von Minderheitsaktionären an der Realisierung von Wertpotentialen 358
I. Problematik 358
II. Verfahren und Lösungsvorschlag 359
D. Erweiterung des Anwendungsbereichs des § 39 Abs. 1 BörsG durch ein „dynamisches Börsenkursverfahren“ für den Freiverkehr 360
I. Problematik 360
II. Verfahren und Lösungsvorschlag 361
E. Ergänzender Reformvorschlag in Form einer Umkehr der Annahmeverpflichtung des öffentlichen Angebots 361
I. Problematik 361
II. Verfahren und Lösungsvorschlag 362
§ 16 Zusammenfassung und Ausblick 362
Vorschlag zur Änderung im Gesetzestext 368
Literaturverzeichnis 370
Sachwortverzeichnis 415