Die Rechtsposition des Anlegers im indirekten Verwahrungssystem

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Die Rechtsposition des Anlegers im indirekten Verwahrungssystem
Von der verbrieften Forderung zum unverbrieften elektronischen Wertpapier
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 268
(2025)
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Fin Keith Habermann absolvierte seine juristische Ausbildung in Nordrhein-Westfalen. Nach dem Studium an der Universität zu Köln (2008-2013) promovierte er unter der Betreuung von Herrn Prof. Dr. Ulrich Ehricke, LL.M., M.A., während er am Großen Examens- und Klausurenkurs, einer zentralen Einrichtung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, arbeitete (2010 bis heute) und das Referendariat im OLG-Bezirk Köln absolvierte (2019-2021). Er beendete die Promotion im April 2024. Seit Februar 2022 arbeitet Fin Keith Habermann zudem als Rechtsanwalt (Zulassung durch die Rechtsanwaltskammer Köln).Abstract
Im Juni 2021 wurde das Gesetz zur Einführung elektronischer Wertpapiere (eWpG) erlassen, das erstmals die Möglichkeit bietet, Wertpapiere ohne physische Urkunde in Umlauf zu bringen. Diese Entmaterialisierung des Wertpapiers basiert auf der Digitalisierung im Wirtschaftsverkehr und bietet Vorteile wie schnellere und kostengünstigere Transaktionen im Vergleich zu traditionellen Wertpapieren. Der Gesetzgeber hat in § 2 Abs. 3 eWpG eine Fiktion geschaffen, nach der elektronische Wertpapiere als Sachen i.S.d. BGB gelten. Diese Entwicklung verschärft die schon vorher bestehende Rechtsunsicherheit, insbesondere im Hinblick auf die Besitzposition der Anleger im indirekten Verwahrungssystem. Die Arbeit untersucht, ob die Anleger noch eine dogmatisch nachvollziehbare besitzrechtliche Stellung haben, und stellt die Notwendigkeit einer Reform des deutschen Wertpapier- und Depotrechts heraus, um den modernen Entwicklungen hin zum körperlosen Wertpapier und Technologien wie Blockchain gerecht zu werden.»The Legal Position of the Investor in the Indirect Holding System. From the Securitised Claim to the Uncertificated Electronic Security«: In June 2021, the Act on the Introduction of Electronic Securities (eWpG) came into force, which creates the possibility of putting securities into circulation without physical certificates. The legislator has created a fiction according to which electronic securities are deemed to be objects within the meaning of the German Civil Code (BGB), which increases legal uncertainty, especially with regard to the possession position of investors in the indirect holding system. The thesis examines this issue and calls for a reform of German securities and custody law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vowort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Erstes Kapitel: Einleitung | 19 | ||
A. Einführung in die Thematik | 19 | ||
B. Untersuchungsgegenstand und Eingrenzung des Themas | 23 | ||
C. Gang der Untersuchung | 28 | ||
Zweites Kapitel: Die Infrastruktur des indirekten Verwahrungssystems | 31 | ||
A. Das Depotgeschäft | 31 | ||
I. Die Verwahrung von Wertpapieren | 31 | ||
II. Die Verwaltung von Wertpapieren | 33 | ||
III. Einordnung in den Kontext des Kapitalmarktrechts | 35 | ||
IV. Vertragliche Rechtsgrundlagen | 39 | ||
V. Zweck des Depotgesetzes | 40 | ||
VI. Die Entstehung eines Depotvertrages | 45 | ||
VII. Depotprüfung | 46 | ||
B. Der Wertpapier-/Effektenbegriff | 47 | ||
I. Der weite Wertpapierbegriff | 47 | ||
II. Der depotrechtliche Wertpapierbegriff | 48 | ||
1. Vertretbarkeit als Wesensmerkmal | 49 | ||
2. Einzelne Wertpapierarten des Depotrechts | 50 | ||
3. Nicht dem Depotrecht unterfallende Urkunden | 51 | ||
4. Unverbriefte Berechtigungsformen | 52 | ||
C. Die Funktionen des Wertpapiers | 55 | ||
I. Die Legitimationsfunktion | 57 | ||
II. Die Rechtssicherungsfunktion | 57 | ||
III. Die Liberationsfunktion | 58 | ||
IV. Die Präsentationsfunktion | 58 | ||
V. Die Mobilisierungsfunktion | 58 | ||
VI. Die Einredeausschlussfunktion | 60 | ||
VII. Zusammenfassung | 60 | ||
D. Der Funktionsverlust des Wertpapiers | 61 | ||
I. Sonderverwahrung (von der Eigen- zur Fremdverwahrung) | 62 | ||
1. Die Ineffektivität der Eigenverwahrung | 63 | ||
2. Die Vorteile der Fremdverwahrung | 64 | ||
3. Die Umlauffähigkeit des Wertpapiers als Problem | 66 | ||
4. Die Idee eines stückelosen Effektengiroverkehrs | 67 | ||
II. Sammelverwahrung (Immobilisierung) | 68 | ||
1. Unterscheidung von Haus- und Girosammelverwahrung | 69 | ||
2. Entwicklung des Effektengiroverkehrs | 69 | ||
a) Rechtliche Unsicherheiten (Depotgesetz 1896) | 72 | ||
b) Kodifikation der Sammelverwahrung (Depotgesetz 1937) | 75 | ||
c) Sammelverwahrung als Regelverwahrform (Neufassung des Depotgesetzes 1994) | 77 | ||
3. Zusammenfassung | 78 | ||
III. Sammelurkunden (Entindividualisierung) | 80 | ||
1. Einführung der Sammelurkunde | 81 | ||
2. Rechtliche Grundlagen | 83 | ||
3. Die drei Arten von Sammelurkunden | 85 | ||
a) Technische Sammelurkunde | 85 | ||
b) Interimistische Sammelurkunde | 86 | ||
c) Dauerglobalurkunde | 88 | ||
4. Dauerglobalaktien | 90 | ||
5. Zusammenfassung | 93 | ||
IV. Wertrechte (Entmaterialisierung) | 95 | ||
1. Der Begriff des Wertrechts | 96 | ||
2. Sammelschuldbuchforderungen | 97 | ||
3. Einzelschuldbuchforderungen | 99 | ||
4. Vollumfängliche Entmaterialisierung nur bei staatlichen Emissionen | 100 | ||
V. Elektronische Wertpapiere (weitere Entmaterialisierung) | 103 | ||
1. Zweck der Einführung elektronischer Wertpapiere | 103 | ||
2. Sachlicher Anwendungsbereich des eWpG (Wertpapierarten) | 106 | ||
a) Elektronische Inhaberschuldverschreibungen | 106 | ||
b) Elektronische Inhaber-Anteilsscheine | 107 | ||
c) Elektronische Aktien | 108 | ||
d) Keine weiteren Wertpapierarten | 111 | ||
3. Definition des elektronischen Wertpapiers | 111 | ||
4. Zwei Arten von elektronischen Wertpapieren | 112 | ||
a) Zentralregisterwertpapiere | 112 | ||
b) Kryptowertpapiere | 113 | ||
5. Zwei Arten von Wertpapierregistern | 116 | ||
a) Zentrale Register | 117 | ||
b) Dezentrale Kryptowertpapierregister | 118 | ||
c) Anforderungen an elektronische Wertpapierregister | 119 | ||
6. Zwei Arten der Eintragung | 122 | ||
a) Sammeleintragung | 122 | ||
b) Einzeleintragung | 124 | ||
7. Zusammenfassung | 125 | ||
VI. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen | 130 | ||
1. Das Wertpapier als Widerspruch seiner selbst | 132 | ||
2. Notwendigkeit der Rationalisierung | 134 | ||
3. Der Gutglaubensschutz als Begründung für das Festhalten an der physischen Urkunde | 135 | ||
4. Gründe für eine Entmaterialisierung des Effektengiroverkehrs | 139 | ||
E. Die Verwahrungspyramide | 146 | ||
I. Die Spitze der Verwahrungspyramide | 147 | ||
II. Die verschiedenen Stufen der Verwahrungspyramide | 148 | ||
III. Die Intransparenz der Verwahrungspyramide | 150 | ||
IV. Bloße Kontobuchungen als Wesensmerkmal der Verwahrungspyramide | 153 | ||
V. Zusammenfassung | 158 | ||
Drittes Kapitel: Die Rechtsposition der Anleger im indirekten Verwahrungssystem | 160 | ||
A. Eigentumsverhältnisse | 161 | ||
I. Miteigentum nach Bruchteilen am Sammelbestand | 161 | ||
II. Miteigentümer als Bruchteilsgemeinschaft eigener Art | 162 | ||
III. Bestimmung des Miteigentumsbruchteils | 165 | ||
IV. Girosammeldepotanteile als Verfügungsgegenstand | 166 | ||
V. Gründe für die (mit-)eigentumsrechtliche Konzeption | 170 | ||
VI. Verfügungstatbestand für die Übertragung von GS-Anteilen | 172 | ||
1. Übertragung nach depotrechtlichen Vorschriften | 173 | ||
2. Übertragung nach sachenrechtlichen Vorschriften | 175 | ||
a) Einigung | 176 | ||
b) Übergabe | 177 | ||
3. Übertragung nach zessionsrechtlichen Vorschriften | 180 | ||
VII. Eigentum an elektronischen Wertpapieren | 180 | ||
B. Besitzverhältnisse | 184 | ||
I. Mittelbarer Besitz bei Einzel- und auflösbaren Sammelurkunden | 190 | ||
1. Die depotrechtlichen Auslieferungsansprüche | 190 | ||
a) Der Auslieferungsanspruch des Hinterlegers | 190 | ||
b) Kein direkter Auslieferungsanspruch des Hinterlegers gegen die Wertpapiersammelbank | 193 | ||
c) Der Auslieferungsanspruch des Miteigentümers | 196 | ||
d) Zusammenfassung | 202 | ||
2. Tauglichkeit der Auslieferungsansprüche zur Konstruktion einer Besitzmittlungsleiter | 202 | ||
a) Besitzrechtliches Bezugsobjekt bei Girosammeldepotanteilen | 204 | ||
aa) Die gem. § 7 Abs. 1 DepotG auszuliefernden Einzelurkunden | 204 | ||
bb) Der Sammelbestand als Ganzes | 205 | ||
cc) Ideelle Bruchteile am Sammelbestand | 206 | ||
dd) Zusammenfassung | 213 | ||
b) Prinzip der gelockerten Identität | 214 | ||
3. Zusammenfassung | 220 | ||
II. Mittelbarer Besitz bei Dauerglobalurkunden | 221 | ||
1. Mögliche Herleitung eines Herausgabeanspruchs | 222 | ||
a) Herausgabeanspruch bei Mehrheitserlangung eines einzelnen Anlegers | 222 | ||
b) Auslieferungsanspruch im Falle schwerwiegender Funktionsstörungen bei der GS-Verwahrung | 225 | ||
c) Allgemeiner verwahrungsrechtlicher Rückforderungsanspruch | 226 | ||
d) Zusammenfassung | 234 | ||
2. Mögliche Begründung mittelbareren Besitzes trotz fehlenden Herausgabeanspruchs | 235 | ||
3. Ungleichstufiger Mitbesitz als weiteres Problem bei Dauerglobalurkunden | 240 | ||
4. Zusammenfassung | 242 | ||
III. Mittelbarer Besitz bei elektronischen Wertpapieren | 243 | ||
1. Vorfrage: Unmittelbarer Besitz an elektronischen Wertpapieren | 244 | ||
a) Kein echter unmittelbarer Besitz mangels Verkörperung | 245 | ||
b) Fingierter unmittelbarer Besitz aufgrund der Eintragung als Inhaber | 245 | ||
c) Unmittelbarer Besitz aufgrund der faktischen Verfügungsgewalt | 247 | ||
d) Stellungnahme | 251 | ||
2. Fortbestehen der bisherigen Rechtsunsicherheit durch die Sachfiktion | 253 | ||
Viertes Kapitel: Schlussbetrachtung und Zusammenfassung der Ergebnisse | 256 | ||
Literaturverzeichnis | 272 | ||
Sachwortverzeichnis | 297 |