Das Bezugsverhältnis bei der Kapitalerhöhung der AG

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Das Bezugsverhältnis bei der Kapitalerhöhung der AG
Rechtliche und abwicklungstechnische Implikationen von Bezugsrechten auf Bruchteile von Aktien
Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 273
(2025)
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About The Author
Niklas Joser studierte Rechtswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der École de Droit de la Sorbonne in Paris. Im Anschluss an die erste juristische Staatsprüfung war er promotionsbegleitend als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei internationalen Wirtschaftskanzleien in München tätig. Seine Dissertation verfasste er am Institut für Wirtschaftsrecht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit Forschungsaufenthalt an der Dickson Poon School of Law des King’s College London. Im Mai 2024 trat er am Oberlandesgericht Frankfurt am Main in den juristischen Vorbereitungsdienst ein.Abstract
Die Festsetzung des Bezugsverhältnisses bei Bezugsrechtskapitalerhöhungen ist mit erheblicher Rechtsunsicherheit verbunden. Ausgangspunkt der Problematik ist der Umstand, dass sich in den allermeisten Kapitalerhöhungsfällen die Neuaktienzahl mangels Vervielfachung der Altaktienzahl nicht durch letztere teilen lässt. In diesen Fällen entsteht rechnerisch ein Bezugsverhältnis, das Bezugsrechte auf Bruchteile von Aktien gewährt. Die Arbeit strebt die Beseitigung der damit verbundenen Rechtsunsicherheit an und unterzieht zu diesem Zweck die rechtlichen und abwicklungstechnischen Implikationen von Bezugsrechten auf Bruchteile von Aktien einer ganzheitlichen Analyse. Hierbei werden die zentralen Streit- und Zweifelsfragen aufgeworfen und unter Berücksichtigung der Aktionärs- und Gesellschaftsperspektive sowie rechtsvergleichender Erkenntnisse zu den moderneren britischen Parallelregelungen sukzessive beantwortet.»The Subscription Ratio in the Capital Increase of the German Stock Corporation (AG). Legal and Technical Implications of Fractional Preemptive Rights to Shares«: The thesis aims to eliminate the legal uncertainty associated with the determination of subscription ratios in the capital increase and, to this end, subjects the legal and technical implications of fractional preemptive rights regarding shares to a thorough analysis. In doing so, the central questions are raised and successively answered, taking into account the shareholder and company perspective as well as comparative legal findings on the British regulations.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 28 | ||
Einleitung | 31 | ||
Gang der Darstellung | 34 | ||
1. Teil: Die Kapitalerhöhung – Geschichte der Moderation eines Gerechtigkeitskonflikts | 35 | ||
A. Der innergesellschaftliche Konflikt | 36 | ||
I. Gesellschaftsperspektive | 36 | ||
II. Aktionärsperspektive | 36 | ||
1. Beeinflussung der Beteiligungsquote | 36 | ||
2. Beeinflussung des Anteilswerts | 39 | ||
3. Terminologie „Verwässerung(-seffekt)“ | 40 | ||
4. Fazit: Doppelcharakter der Kapitalerhöhung ist Ursache des Gerechtigkeitskonflikts | 41 | ||
B. Das Regelungsinstrument der Entscheidungskompetenz | 42 | ||
I. Historische Entwicklung | 42 | ||
1. Aktienrechtsnovelle 1870 | 42 | ||
2. Gesetz betreffend die Kommanditgesellschaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften von 1884 | 42 | ||
3. Neue Kapitalerhöhungsvarianten im AktG 1937 | 43 | ||
a) Bedingtes Kapital | 44 | ||
b) Genehmigtes Kapital | 44 | ||
c) Keine Ausnahmeregelungen im engeren Sinne | 45 | ||
4. Grundsatz: Entscheidungskompetenz der Aktionäre | 46 | ||
II. Ausnahmeregelungen | 46 | ||
1. § 3 Abs. 1 FMStBG a. F. | 47 | ||
2. Art. 84 Abs. 3 RL 2017/1332/EU ‒ § 56 Abs. 1 SAG | 49 | ||
3. WStBG – keine Ausnahmeregelung | 50 | ||
4. § 225a Abs. 2 i. V. m. § 245 Abs. 1 InSO | 50 | ||
5. Art. 84 Abs. 4 RL 2017/1332/EU ‒ § 7 Abs. 4 Satz 3 StaRUG i. V. m. §§ 26 ff. StaRUG | 52 | ||
6. Einordnung der Ausnahmeregelungen | 53 | ||
C. Das Regelungsinstrument des gesetzlichen Bezugsrechts | 54 | ||
I. Historische Entwicklung | 54 | ||
II. Ausnahmeregelungen | 56 | ||
1. Ausschluss(-ermächtigung) durch Hauptversammlungsbeschluss | 56 | ||
a) Entwicklung der ungeschriebenen Wirksamkeitsvoraussetzung | 56 | ||
aa) Kapitalerhöhung gegen Einlagen | 56 | ||
(1) Hibernia | 57 | ||
(2) Victoria | 58 | ||
(3) Minimax | 59 | ||
(4) Kali & Salz | 59 | ||
bb) Genehmigtes Kapital | 59 | ||
(1) Holzmann | 59 | ||
(2) Siemens/Nold | 60 | ||
cc) Vereinfachter Bezugsrechtsausschluss (§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG) | 61 | ||
b) Angemessener Ausgabepreis im Falle des Bezugsrechtsausschlusses | 62 | ||
2. Erhöhung des Grundkapitals ohne gesetzlich vorgesehenes Bezugsrecht | 64 | ||
a) Bedingtes Kapital | 64 | ||
b) Verschmelzung beziehungsweise Spaltung mit Kapitalerhöhung | 65 | ||
3. Gesetzlich vorgegebene Modifikationen des Bezugsrechtsausschlusses zugunsten Gläubiger/Dritter | 67 | ||
a) § 56 Abs. 1 SAG | 67 | ||
b) § 7 Abs. 3 Satz 4 WStBG | 68 | ||
c) § 225a Abs. 2 i. V. m. 245 § Abs. 1 InsO | 68 | ||
d) Art. 84 Abs. 4 RL 2017/1332/EU – § 7 Abs. 4 StaRUG i. V. m. §§ 26 ff. StaRUG | 68 | ||
D. Das Regelungsinstrument der Mehrheitserfordernisse | 69 | ||
I. Historische Entwicklung | 69 | ||
1. ADHGB 1884 | 69 | ||
2. HGB 1897 | 69 | ||
3. AktG 1937 | 69 | ||
4. AktG | 70 | ||
5. Fazit | 70 | ||
II. Ausnahmeregelungen | 70 | ||
1. Abweichung im Mehrheitserfordernis aufgrund Kapitalerhöhungsvarianten | 70 | ||
a) Reguläre Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts – Dreiviertelmehrheit aufgrund des Verwässerungsschutzes | 70 | ||
b) Genehmigtes Kapital – Dreiviertelmehrheit aufgrund Machtverlagerung | 72 | ||
2. Abweichung im Mehrheitserfordernis aufgrund besonderer Kapitalerhöhungszwecke | 73 | ||
a) Bedingtes Kapital – Dreiviertelmehrheit aufgrund Verwässerungsschutz | 73 | ||
b) Verschmelzung/Spaltung – Dreiviertelmehrheit aufgrund Verwässerungsschutz | 74 | ||
c) WStBG | 74 | ||
3. Einordnung der Ausnahmeregelungen | 74 | ||
E. Schlussfolgerungen | 75 | ||
2. Teil: Das Bezugsverhältnis | 78 | ||
A. Konfliktfortsetzung trotz Idealfall | 78 | ||
I. Vervielfachung des Grundkapitals | 79 | ||
II. Zwei zentrale Problemfelder | 80 | ||
1. Bruchteilsbezugsverhältnis | 80 | ||
2. Bruchteilsbezugsverhältnis, das sich nicht auf geringe natürliche Zahlen kürzen lässt | 82 | ||
a) Unterbezugsglättung | 84 | ||
b) Kollisionsbezugsglättung | 86 | ||
III. Ausgangslage | 86 | ||
B. Terminologie der beiden Problemfelder | 87 | ||
I. „Spitze“ | 88 | ||
1. Beispiele für die doppelte Verwendung des Terminus | 88 | ||
a) Beschreibung der ersten Problematik: Bezugsrecht auf Bruchteile von Aktien | 88 | ||
b) Beschreibung der zweiten Problematik: Nicht zuteilbare Aktien infolge einer Glättung des Bezugsverhältnisses | 89 | ||
2. Bedürfnis nach eindeutiger Verwendung des Terminus „Spitze“ | 90 | ||
a) Drohender Irrtum über Erforderlichkeit und Legitimation eines partiellen Bezugsrechtsausschlusses | 90 | ||
b) Intransparenz bzgl. des Verwässerungseffekts | 92 | ||
c) Missbrauchspotential durch räuberische Aktionäre | 93 | ||
d) Bedürfnis an sprachlicher Klarheit aufgrund enger Verknüpfung der beiden Problematiken | 94 | ||
e) Fazit | 94 | ||
3. Ursprung der doppelten Bedeutung | 94 | ||
4. Terminologie von Rechtsprechung und Gesetz im Rahmen von Kapitalmaßnahmen | 96 | ||
a) Umwandlungsrecht | 96 | ||
aa) Abfindung in Aktien im Rahmen der Verschmelzung oder Spaltung | 96 | ||
bb) Rechtlicher Umgang mit den mit der Kapitalerhöhung vergleichbaren Problematiken | 96 | ||
cc) Einordnung der Terminologie | 97 | ||
b) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, Eingliederung | 97 | ||
aa) §§ 305 Abs. 3 Satz 1, 320b Abs. 1 Satz 4 AktG | 97 | ||
bb) Rechtlicher Umgang mit den mit der Kapitalerhöhung vergleichbaren Problematiken | 98 | ||
cc) Einordnung der Terminologie | 98 | ||
c) Kapitalherabsetzung | 99 | ||
aa) Sachsenmilch-Entscheidung | 99 | ||
bb) Einordnung der Terminologie | 100 | ||
d) Kapitalschnitt | 100 | ||
aa) Hilgers-Entscheidung | 100 | ||
bb) Einordnung der Terminologie | 101 | ||
e) Kapitalerhöhung | 101 | ||
aa) Holzmann-Entscheidung | 101 | ||
bb) Einordnung der Terminologie | 102 | ||
5. Stellungnahme | 102 | ||
a) „Spitze(-nbetrag)“ als übrigbleibender Betrag im Referenzverhältnis und somit Überbegriff der ersten und zweiten Problematik | 103 | ||
b) „Spitze(-nbetrag)“ als übrigbleibende beziehungsweise überschüssige Aktien, die nach dem Referenzverhältnis nicht zugeordnet werden können | 104 | ||
II. Teilrecht | 105 | ||
1. „Bezugsrecht“ | 106 | ||
2. Konflikt mit § 213 AktG | 107 | ||
3. Stellungnahme | 108 | ||
III. Zusammenfassung | 109 | ||
3. Teil: Das Bruchteilsbezugsverhältnis | 110 | ||
A. Regelungsgehalt des § 186 Abs. 1 Satz 1 AktG | 111 | ||
I. Historische Entwicklung des Meinungsstands | 111 | ||
1. HGB 1897 | 111 | ||
a) Erste Ansicht: Gewährung von Aktien in Rechtsgemeinschaft bei gemeinschaftlicher Geltendmachung | 112 | ||
b) Zweite Ansicht: Zuteilungspflicht zu Rechtsgemeinschaft an Aktien bei isolierter Geltendmachung | 112 | ||
c) Gründe für fehlende Auseinandersetzung der Positionen | 112 | ||
2. AktG 1937 | 113 | ||
3. AktG | 114 | ||
II. Heutiges Meinungsspektrum | 115 | ||
1. Nichtausgabe der auf die übrigbleibenden Bruchteilsrechte anfallenden Aktien | 115 | ||
2. Zukauf- beziehungsweise Verkaufsmöglichkeit sowie gemeinschaftliche Geltendmachung nach Maßgabe des § 69 AktG | 115 | ||
3. Lediglich Zukauf- und Verkaufsmöglichkeit | 116 | ||
III. Stellungnahme | 116 | ||
1. Erster Ansatz: Kapitalerhöhung nur bei Vervielfachung der bezugsberechtigten Altaktienzahl ohne partiellen Bezugsrechtsausschluss möglich | 117 | ||
a) Wortlaut | 117 | ||
b) Systematik: Voraussetzungen zum genehmigten Kapital legen Ansatz nicht nahe | 117 | ||
c) Telos: Eingeschränkter Finanzierungsspielraum der Gesellschaft | 118 | ||
2. Zweiter Ansatz: Individueller Bezugsrechtsanspruch umfasst stets nur nächstniedrige natürliche Zahl an Aktien | 119 | ||
3. Dritter Ansatz: Nichtausgabe der auf die Bruchteile anfallenden Aktien | 119 | ||
a) Praktisch nicht umsetzbares Pflichtenprogramm | 120 | ||
b) Wortlaut, Telos und Systematik widersprechen dem Auslegungsansatz | 120 | ||
c) Zwischenergebnis | 120 | ||
4. Zur Funktion des übrigbleibenden Bruchteilsrechts zur Schaffung einer Bruchteilsgemeinschaft an Aktien | 121 | ||
a) Keine Zuteilungspflicht zu Rechtsgemeinschaft an Aktien bei isolierter Geltendmachung | 121 | ||
aa) Verwässerungsschutz nach herrschender Ansicht | 121 | ||
bb) Verwässerungsschutz nach historischer Auffassung | 122 | ||
cc) Komplexes Pflichtenprogramm der Gesellschaft unter historischer Mindermeinung | 122 | ||
dd) Drohender provisorischer Bezugsrechtsausschluss | 123 | ||
ee) Zwischenfazit | 123 | ||
b) Gemeinschaftliche Ausübung der übrigbleibenden Bruchteilsrechte möglich | 124 | ||
IV. Umfang des Verwässerungsschutzes bei übrigbleibenden Bruchteilsrechten | 125 | ||
V. Ergebnis | 127 | ||
B. Inhaltliche Kontrolle | 128 | ||
I. Entwicklung des gesetzlichen Bezugsrechts erfordert Neubewertung der Problematik | 128 | ||
II. Bezugsrechtsausschluss als Ausgangsfall des Sachkontrollerfordernisses | 129 | ||
1. Sachkontrolle als unmittelbare Folge der Gesetzessystematik? | 131 | ||
a) Stütze des Regel-Ausnahme-Verhältnisses und Umkehrschluss aus vereinfachtem Bezugsrechtsausschluss | 132 | ||
b) Rechtliche Grundlage erstreckt sich nicht auf Kapitalerhöhung mit Bruchteilsbezugsverhältnis | 133 | ||
c) Keine eigenständige Herleitung | 133 | ||
2. Lehre vom Eingriff in die Mitgliedschaft | 134 | ||
a) Eingriff in die bestehende Mitgliedschaft | 134 | ||
b) Eingriff in die dynamische Komponente der Mitgliedschaft | 135 | ||
c) Rechtliche Grundlage erstreckt sich nicht auf Kapitalerhöhung mit Bruchteilsbezugsverhältnis | 136 | ||
3. Lehre von der gesellschaftlichen Treuepflicht | 137 | ||
a) Meinungsstand | 137 | ||
b) Rechtliche Grundlage erstreckt sich grundsätzlich auf Kapitalerhöhungen mit Bruchteilsbezugsverhältnis | 138 | ||
4. Neutralität der Kali & Salz-Entscheidung | 138 | ||
5. Zum Terminus der „ungeschriebenen sachlichen Wirksamkeitsvoraussetzung“ | 139 | ||
6. Diskrepanz zwischen Adressat der Treuepflicht und Adressat der Sachkontrolle | 140 | ||
7. Wirkungsbezogene vs. inhaltsbezogene Treuepflicht | 141 | ||
a) Stellungnahme | 143 | ||
b) Zwischenergebnis | 144 | ||
8. Mängel der verfassungsrechtlichen Herleitung der Lehre vom Eingriff in die Mitgliedschaft | 144 | ||
a) Konfliktpotential auf europäischer Ebene aufgrund Wertungswiderspruch | 144 | ||
aa) Umfassende Sachkontrolle überwiegend deutsches Phänomen | 144 | ||
bb) Auflösung des Konfliktpotentials durch gesteigerte Bedeutung des Prinzips von Rechtsmacht und Verantwortung? | 145 | ||
b) Dogmatische Mängel | 146 | ||
aa) Verstoß gegen das Prinzip richterlicher Zurückhaltung | 146 | ||
bb) Vorrang des einfachen Rechts | 147 | ||
cc) Isolierter Eingriffsbegriff lässt Kapitalverwässerung unberücksichtigt | 147 | ||
9. Kein anderweitiger dogmatischer Boden für die Lehre vom Eingriff in die Mitgliedschaft | 148 | ||
a) Liebert | 148 | ||
b) Natterer | 149 | ||
c) Ansätze gehen in der Geltungsgrundlage der gesellschaftlichen Treuepflicht auf | 149 | ||
10. Zusammenfassung | 150 | ||
III. Treuepflichtbasiertes System der inhaltlichen Kontrolle | 151 | ||
1. Ältere Meinungsströmungen | 152 | ||
a) Sachkontrolle bei jeder mehrheitlichen Beschlussfassung | 152 | ||
b) Sachkontrolle bei Analogie zum Bezugsrechtsausschluss | 153 | ||
c) Sachkontrolle bei Eingriff in Herrschaftsverhältnisse und Alternativmaßnahme | 154 | ||
d) Sachkontrolle bei Abhängigkeitsbegründung oder -intensivierung | 155 | ||
2. Sperre der Sachkontrolle bei vorweggenommener Freistellung durch Gesetz | 155 | ||
a) Lutter | 155 | ||
b) Boese | 157 | ||
3. Zwischenfazit | 158 | ||
4. Parallelwertung anhand grundrechtlicher Eingriffsschutzmethodik | 160 | ||
a) Eingriff in Schutzbereich = Eingriff in mitgliedschaftliche Interessen | 160 | ||
b) Rechtfertigung des Eingriffs = Eingriffskompensation | 160 | ||
c) Explizite Schrankenklausel = Beschlussgegenstand | 160 | ||
d) Verfassungsmäßigkeit der Schranke = Regelmäßige Kompensation durch Kautelen des Beschlussgegenstands | 161 | ||
e) Verfassungsmäßigkeit des Einzelfalles = Kompensation durch konkreten Beschluss | 161 | ||
5. Allgemeine Schlussfolgerungen | 161 | ||
a) Vorweggenommene Freistellung durch Gesetz als regelmäßige Kompensation | 161 | ||
b) Allgemeine Missbrauchskontrolle ist Ergebniskontrolle nach Maßstab der Verhältnismäßigkeitsprüfung | 162 | ||
c) Beweislastfragen | 163 | ||
d) Grundlage der Sachkontrolle grds. nicht auf Beschlüsse im Gesellschaftsinteresse beschränkt | 164 | ||
e) Zwischenfazit: Restriktiver Anwendungsbereich der Sachkontrolle als „institutionell verfestigte Ausprägung der gesellschaftlichen Treuepflicht“ | 165 | ||
6. Inhaltliche Kontrolle auf treuepflichtbasierte Missbrauchskontrolle beschränkt | 167 | ||
4. Teil: Das glatte Bezugsverhältnis | 169 | ||
A. Definition | 170 | ||
I. Ausgangspunkt der Praktikabilität | 171 | ||
II. Mathematische Grundsätze der Praktikabilität | 171 | ||
1. Zahl der Aktionäre mit übrigbleibenden Bruchteilsrechten | 171 | ||
2. Übrigbleibendes Bruchteilsrecht als überschüssiger Bezugsrechtsbestand | 172 | ||
3. Nur erster mathematischer Grundsatz soll für Definition Berücksichtigung finden | 172 | ||
III. Potentielle Praktikabilität | 173 | ||
IV. Relative Praktikabilität | 173 | ||
V. Ergebnis | 174 | ||
B. Die Nachteile des krummen Bezugsverhältnisses | 174 | ||
I. Perspektive des (Minderheits-)Aktionärs | 174 | ||
1. Mehr Aktionäre mit übrigbleibenden Bruchteilsrechten | 175 | ||
2. Geschwächte Verwässerungsschutzhilfe aufgrund überschüssigem Bezugsrechtsbestand? | 175 | ||
a) Überschüssiger Bezugsrechtsbestand und Überschussbezug | 175 | ||
b) Geschwächte Beteiligungsverwässerungsschutzhilfe? | 176 | ||
aa) Höhere Wahrscheinlichkeit für nicht kompatibles Bruchteilsrecht auf dem Markt? | 176 | ||
bb) Beteiligungsverwässerungsschutzhilfe teurer? | 177 | ||
c) Geschwächte Kapitalverwässerungsschutzhilfe? | 177 | ||
d) Auflösung der potentiellen Nachteile auf den Verwässerungsschutz durch Teilabtretung | 178 | ||
aa) Börsennotierte Gesellschaft (Girosammelverwahrung) | 178 | ||
bb) Nicht-börsennotierte Gesellschaft | 180 | ||
(1) Namensaktien | 180 | ||
(2) Inhaberaktien | 181 | ||
cc) Zusammenfassung und Fazit | 182 | ||
3. Verständlichkeit der Bezugsbedingungen | 183 | ||
4. Fazit | 183 | ||
II. Perspektive der Gesellschaft | 183 | ||
1. Übrigbleibende Bruchteilsrechte fördern Nichtgeltendmachung des Bezugsrechts | 184 | ||
2. Überschüssiger Bezugsrechtsbestand fördert Verfall des Bezugsrechts | 184 | ||
3. Verständlichkeit der Bezugsbedingungen | 184 | ||
4. Fazit | 185 | ||
C. Pflicht zur Festsetzung eines glatten Bezugsverhältnisses | 185 | ||
I. Rechtlich bedingte Pflicht | 186 | ||
1. Historische Entwicklung des Meinungsstands | 186 | ||
2. Faktischer Bezugsrechtsausschluss | 187 | ||
a) Meinungsstand bezüglich der Fallgruppe Bezugsverhältnis | 188 | ||
aa) Erhöhter Nennwert | 189 | ||
bb) Mindestbezug | 189 | ||
cc) Geringes Kapitalerhöhungsvolumen | 190 | ||
dd) Krummes (nicht praktikables/ungünstiges) Bezugsverhältnis | 190 | ||
b) Dogmatische Grundlegung und Anwendungsbereich | 191 | ||
aa) Meinungsstand | 191 | ||
(1) Umgehungstatbestand führt zu analoger Anwendung des § 186 AktG | 191 | ||
(2) Ausmaß der erschwerten Bezugsbedingungen | 192 | ||
(3) Vermehrte Kritik am unklaren Anwendungsbereich des faktischen Bezugsrechtsausschlusses | 193 | ||
bb) Stellungnahme: Historisch bedingter überreizter Anwendungsbereich des faktischen Bezugsausschlusses | 194 | ||
(1) Rechtspolitisch bedingter weiter Anwendungsbereich bei dogmatischen Mängeln | 194 | ||
(2) Weiter Anwendungsbereich erst mit Evolution des Bezugsrechts teleologisch gravierend | 195 | ||
(3) Dogmatisch wie teleologisch gebotener restriktiver Anwendungsbereich | 195 | ||
(4) Mehrschichtige Kontrolle widriger Bezugsbedingungen | 196 | ||
(5) Grundsätzliche Prognose zur Determinierung des funktionalen Äquivalents | 197 | ||
c) Stellungnahme bezüglich der Fallgruppe Bezugsverhältnis | 198 | ||
aa) Regelungsfunktion des Bezugsrechts – Einordnung der Unterfallgruppen | 198 | ||
bb) Untergrabene Beteiligungsverwässerungsschutzgarantie? | 199 | ||
(1) Beispielfälle zu Bewertung der Sonderkonstellationen | 199 | ||
5. Teil: Das geglättete Bezugsverhältnis | 237 | ||
A. Grundlagen | 237 | ||
B. Unterbezugsglättung | 238 | ||
I. Erforderlichkeit des Spitzenausschlusses | 238 | ||
1. Technischer Hintergrund | 238 | ||
a) Rechenmethode der Praxis | 239 | ||
b) Rechenmethode schafft regelmäßig Neuaktiendezimalzahl | 240 | ||
2. Meinungsstand | 241 | ||
3. Stellungnahme | 242 | ||
a) Minimale Glättung stellt Verstoß gegen Wortlaut des § 186 Abs. 1 Satz 1 AktG dar | 242 | ||
b) Teleologische Reduktion möglich, wenn Glättung keinen Verwässerungseffekt birgt | 242 | ||
aa) Kein Kapitalverwässerungseffekt | 243 | ||
bb) Kein Beteiligungsverwässerungseffekt | 243 | ||
4. Fazit | 243 | ||
II. Legitimität des Spitzenausschlusses | 245 | ||
1. Spitzenausschluss ohne Unterbezugsglättung | 246 | ||
a) Praktische Relevanz | 246 | ||
b) „Spitzenausschluss“ für übrigbleibende Bruchteilsrechte | 246 | ||
c) „Spitzenausschluss“ aufgrund Mindestbezugserfordernis | 247 | ||
d) Fazit | 248 | ||
2. Spitzenausschluss bei Unterbezugsglättung | 248 | ||
a) Meinungsstand | 248 | ||
aa) Beispiele zum Spitzenvolumen | 249 | ||
bb) Zweckrichtungen des Spitzenausschlusses – technisch zwingende und willkürliche Spitze | 250 | ||
(1) Technisch bedingte Spitze | 250 | ||
(2) Gewillkürte Spitze | 251 | ||
cc) Grundsätze | 252 | ||
b) Stellungnahme | 252 | ||
aa) Gewillkürte Spitze und Mindestbezugsprämisse | 253 | ||
bb) Technisch bedingte Spitze und Mindestbezugsprämisse | 254 | ||
cc) Zwischenfazit: Legitimer Zweck des Spitzenausschlusses nicht mehr gültig | 255 | ||
dd) Neue Ansätze zum legitimen Zweck | 256 | ||
(1) Keine analoge Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG | 256 | ||
(2) Keine treuepflichtbedingte Pflicht zum Bezugsrechtsausschluss | 258 | ||
(3) Neue Zweckrichtungen der Praktikabilität | 259 | ||
(a) Bookbuilding | 259 | ||
(b) Emissionsbank | 260 | ||
(c) Verständlichkeit der Bezugsbedingungen | 260 | ||
ee) Legitimes Spitzenvolumen unter Verständlichkeitsmotiv | 261 | ||
(1) Börsennotierte Gesellschaft | 262 | ||
(a) Zwei Glättungsgrundsätze | 262 | ||
(b) Umfang der Spitze am Kapitalerhöhungsvolumen | 262 | ||
(c) Ausmaß des Beteiligungsverwässerungseffekts | 263 | ||
(d) Fazit | 264 | ||
(2) Nicht-börsennotierte Gesellschaft | 265 | ||
c) Keine Entbehrlichkeit des Berichts nach § 186 Abs. 4 Satz 2 wegen Offensichtlichkeit der Gründe | 265 | ||
III. Zusammenfassung | 266 | ||
C. Kollisionsbezugsglättung | 268 | ||
I. Korrelation von Unterbezugsglättung und Kollisionsbezugsglättung | 269 | ||
II. Legitimität der Kollisionsbezugsglättung | 270 | ||
1. Meinungsstand | 270 | ||
2. Stellungnahme | 270 | ||
a) Faktischer Bezugsrechtsausschluss | 271 | ||
b) Missbrauchskontrolle | 272 | ||
c) Gleichbehandlungsgrundsatz | 273 | ||
d) Ergebnis | 273 | ||
III. Absicherung durch rechtsgeschäftlichen Verzicht eines Aktionärs | 273 | ||
IV. Zusammenfassung | 274 | ||
D. Alternative Maßnahmen | 275 | ||
I. Senken der Altaktienanzahl | 275 | ||
1. Kapitalherabsetzung | 275 | ||
2. Kapitalherabsetzung durch Einziehung (§ 237 Abs. 3 Nr. 1, Abs. 4 AktG) | 275 | ||
II. Erhöhung der Altaktienzahl: Kapitalerhöhung | 276 | ||
III. Modellierung der bezugsberechtigten Altaktienanzahl durch Erwerb/Veräußerung eigener Aktien (§ 71 AktG) | 276 | ||
1. Meinungsstand | 276 | ||
a) Eigene Aktien haben direkten Einfluss auf Bezugsverhältnis (Anrechnungslösung) | 276 | ||
b) Eigene Aktien haben keinen direkten Einfluss auf Bezugsverhältnis (Anrechnungsoption) | 277 | ||
2. Stellungnahme | 278 | ||
a) „Anrechnung“ ergibt sich aus Regelung des § 186 Abs. 1 Satz 1 AktG | 279 | ||
b) Ansonsten „Anrechnungspflicht“ als Umkehrschluss der Missbrauchskontrolle | 280 | ||
3. Ergebnis | 281 | ||
6. Teil: Rechtsschutz | 282 | ||
A. Konkrete Festsetzung im Kapitalerhöhungsbeschluss | 282 | ||
B. Abstrakte Festlegung im Kapitalerhöhungsbeschluss | 283 | ||
I. Konkrete Festsetzung zu Beginn der Bezugsfrist (§ 186 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1 AktG) | 283 | ||
II. Abstrakte Festlegung | 284 | ||
III. Stellungnahme | 284 | ||
1. Kapitalerhöhungsbeschluss für Entstehung des konkreten Bezugsrechtsanspruchs und Bestimmung der bezugsberechtigten Altaktienzahl maßgeblich | 285 | ||
2. Volumenkapitalerhöhung zulässige Maßnahme – Konkrete Festsetzung des Bezugsverhältnisses nach Kapitalerhöhungsbeschluss möglich | 287 | ||
C. Fazit | 288 | ||
7. Teil: Das Bezugsverhältnis im Vereinigten Königreich | 290 | ||
A. Ziel und Gegenstand des Rechtsvergleichs | 290 | ||
I. Intransparenz der deutschen Regelung aufgrund seit 1900 nahezu unverändertem Wortlaut | 290 | ||
II. Vorbild der moderneren britischen Regelung? | 291 | ||
B. Länderbericht Vereinigtes Königreich | 292 | ||
I. Companies Act 2006 und FCA Listing Rules | 292 | ||
II. Companies Act 2006 | 293 | ||
1. Anwendungsbereich | 293 | ||
a) Equity securities | 293 | ||
b) Ausnahmeregelungen | 294 | ||
aa) Bonus shares (Sec. 564 Companies Act 2006) | 294 | ||
bb) Reine Barkapitalerhöhungen (Sec. 565 Companies Act 2006) | 294 | ||
cc) Mitarbeiteraktien (Sec. 566 Companies Act 2006) | 294 | ||
dd) Keine Anwendung bei finanziellen Schwierigkeiten (Sec. 566a Companies Act 2006) | 295 | ||
2. Opt-out structure | 295 | ||
a) Exclusion (Genereller Ausschluss durch Satzung) | 295 | ||
b) Disapplication (Ausschluss des Bezugsrechts im Einzelfall) | 296 | ||
3. Regelungsgehalt von Sec. 561 Companies Act 2006: | 297 | ||
a) Bezugsrecht nicht veräußerbar | 297 | ||
b) Bezugsrechte im Umfang, der in etwa der bisherigen Beteiligungsquote entspricht | 297 | ||
c) Eigene Aktien (Sec. 561(4) Companies Act 2006) | 299 | ||
III. Listing Rules | 299 | ||
1. Rights issue | 300 | ||
a) Verbriefungspflicht | 300 | ||
b) Bezugsfrist von zehn Werktagen | 301 | ||
c) Fractions von Bezugsangebot an den Aktionär ausgenommen, jedoch Erlösauskehr | 301 | ||
d) Ausschlussmöglichkeit bei ausländischen Aktionären | 301 | ||
2. Open offer (Listing Rules 9.5.7– 6.5.8) | 302 | ||
a) Fristenüberlagerung möglich | 302 | ||
b) Bezugspreisbindung | 302 | ||
IV. Von opt-out structure zu opt-in structure infolge des Brexits? | 303 | ||
C. Tertium comparationis | 304 | ||
I. Anwendungsbereich des gesetzlichen Bezugsrechts | 304 | ||
1. Divergierende Systematik hinsichtlich des Anwendungsbereichs | 304 | ||
2. Fälle des weiteren Anwendungsbereichs gegenüber deutschem Recht | 305 | ||
a) Kein bedingtes Kapital – aber kein markanter Unterschied im Verwässerungsschutz | 305 | ||
b) Bezugsrechte für private companies | 306 | ||
3. Unklare Fälle hinsichtlich eines divergierenden Anwendungsbereichs | 306 | ||
a) Bezugsrechte bei Veräußerung eigener Aktien | 306 | ||
b) Flexibilität hinsichtlich eines Gattungs- beziehungsweise Mischbezugsrechts | 307 | ||
c) Eigene Aktien von Bezugsrecht und Bezugsverhältnis ausgenommen | 307 | ||
4. Bedeutender Unterschied: Bezugsrecht nur bei reinen Barkapitalerhöhungen | 308 | ||
5. Fazit: Höhere Regelungsdichte der britischen Regelung bei bedeutender Lücke im Verwässerungsschutzsystem | 309 | ||
II. Verwässerungsschutz bei Bezugsrechtskapitalerhöhung unter Companies Act 2006 | 309 | ||
1. Verständnis eines nicht übertragbaren Vorkaufsrechts | 309 | ||
2. Practicable equal und der Umgang mit der Bruchteilsproblematik | 310 | ||
a) Abrundung des Bruchteils | 311 | ||
b) Aufrundung des Bruchteils | 312 | ||
3. Fazit: Britische Regelung dysfunktionaler als deutsche Regelung | 312 | ||
III. Verwässerungsschutz bei Bezugsrechtskapitalerhöhung unter Listing Rules | 312 | ||
1. Trennverhältnis von n : n anstatt Trennverhältnis von 1 : 1 | 312 | ||
2. Right issue: Keine Beteiligungsverwässerungsschutzhilfe | 314 | ||
3. Open offer: Keine Beteiligungsverwässerungsschutzhilfe, Kapitalverwässerungsschutzhilfe auf fractions beschränkt | 315 | ||
4. Glättung des Bezugsverhältnisses dennoch rege Praxis | 316 | ||
D. Ergebnis | 316 | ||
I. Regelung zu übrigbleibenden Bruchteilen dysfunktionaler als in Deutschland | 316 | ||
II. De lege ferenda Erhöhung der Regelungsdichte | 317 | ||
Zusammenfassende Thesen | 318 | ||
Literaturverzeichnis | 322 | ||
Stichwortverzeichnis | 342 |