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Zwischen Ostforschung und Osteuropahistorie

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Eckert, E. (2012). Zwischen Ostforschung und Osteuropahistorie. Zur Biographie des Historikers Gotthold Rhode (1916–1990). fibre. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-424-7
Eckert, Eike. Zwischen Ostforschung und Osteuropahistorie: Zur Biographie des Historikers Gotthold Rhode (1916–1990). fibre, 2012. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-88640-424-7
Eckert, E (2012): Zwischen Ostforschung und Osteuropahistorie: Zur Biographie des Historikers Gotthold Rhode (1916–1990), fibre, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-88640-424-7

Format

Zwischen Ostforschung und Osteuropahistorie

Zur Biographie des Historikers Gotthold Rhode (1916–1990)

Eckert, Eike

Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Vol. 27

(2012)

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Book Details

Abstract

Der langjährige Mainzer Ordinarius für Osteuropäische Geschichte Gotthold Rhode (1916-1990) gehörte zu den renommiertesten Polenhistorikern der Bundesrepublik. Aufgewachsen in Posen als Angehöriger der deutschen Minderheit, studierte er in Jena, München und Königsberg. Ab 1939 war er als Referent am Osteuropa-Institut Breslau tätig. Im Krieg Soldat, setzte er seine Karriere 1946 an der Universität Hamburg fort, ehe er zum Marburger Herder-Institut wechselte. 1956 nach Mainz berufen, lehrte er dort bis zu seiner Emeritierung 1984.

Rhode erfuhr eine doppelte fachliche Sozialisation - sowohl im Nationalsozialismus als auch in der Bundesrepublik. Er wird zur Gründergeneration des Faches osteuropäische Geschichte nach 1945 gezählt, ohne jedoch über die universitäre Reputation seiner viel diskutierten Vorgängergeneration um Hermann Aubin und Werner Conze zu verfügen. Sowohl die Motivation dieser Generation, sich der Ostforschung zu verschreiben, als auch ihr Einfluss auf die Fachgeschichtsschreibung nach 1945 ist bis heute weitgehend unerforscht.

Die vorliegende Studie macht Rhodes Person und sein Wirken erstmalig zum Gegenstand einer ausführlichen Untersuchung. Dabei wird Rhodes Sozialisation in der deutschen Minderheit in Polen ebenso thematisiert wie das akademische und universitäre Umfeld, landsmannschaftliche Verbindungen, fachliche und weltanschauliche Netzwerke, aber auch Legitimationsstrategien sowie der generationelle Aspekt. Die Traditionen der Ostforschung, ihre Neuformierung und Entwicklung nach 1945 sowie die Annäherung von deutschen und polnischen Wissenschaftlern nach Gründung der Bundesrepublik bis in die sechziger Jahre werden anhand seines Karriereverlaufs herausgearbeitet. Damit leistet diese Biographie einerseits einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte, insbesondere zur Fachgeschichte der Osteuropaforschung, andererseits einen Beitrag zur jüngeren deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Vorwort 7
Einführung 9
Fragestellung 14
Gliederung und Methode 16
Literatur- und Quellenlage 17
I. Eine deutsche Jugend in Polen (1916–1934) 23
1. Das deutsch-polnische Spannungsverhältnis in der Provinz Posen 24
2. Kindheit und Jugendjahre 28
2.1. Das protestantische Elternhaus 28
2.2. Schuljahre (1924–1934) 32
2.3. Interessen und Studienmotivation 40
II. Wissenschaftliche Sozialisation im Dritten Reich 51
1. Studienjahre (1934–1939) 51
1.1. Als auslandsdeutscher Student im Dritten Reich 51
1.2. Jena, München, Königsberg – Reisender in Sachen Volksgeschichte 57
1.3. An der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau (1937–1939) 74
2. Eine Dissertation zwischen Wissenschaft und Politik 79
2.1. Die Ostforschung 79
2.2. Wissenschaftliche Sorgfalt und antipolnische Polemik – zwei Seiten eines Buches 83
2.3. Propaganda und Betroffenheit: September 1939 109
3. Mitarbeiter des Osteuropa-Instituts Breslau (1939–1945) 115
3.1. Aufgabenfelder, Perspektiven und neue „volkspolitische“ Herausforderungen 115
3.2. Die wissenschaftliche Tätigkeit 1940–1945 139
3.3. Das Ende der Unabkömmlichkeit – Soldat im Osten 143
III. „Generation Rhode?“ 149
IV. Der Karriereverlauf nach 1945 163
1. Neuanfang in der Bundesrepublik 163
1.1. Von Breslau nach Hamburg 163
1.1.1. Die unmittelbaren Nachkriegsjahre 163
1.1.2. Der wissenschaftliche Neubeginn an der Universität Hamburg 168
1.2. An einem neuen Anfang der Ostforschung 185
1.2.1. „Arbeit für unseren Osten“ – politisierte Wissenschaft 185
1.2.2. Marburger Jahre: Referent am Herder-Institut und Dozent an der Universität 196
2. Fachliches und außerfachliches Engagement 223
2.1. Die universitäre Osteuropaforschung 223
2.1.1. Die berufliche Weichenstellung 223
2.1.2. Die institutionelle Basis – das Institut für Osteuropäische Geschichte Mainz 241
2.2. Kontakte zu polnischen Historikern 249
Resümee 267
Anhang 277
1. Abkürzungsverzeichnis 277
2. Quellen- und Literaturverzeichnis 279
2.1. Archivarische Quellen und Zeitzeugengespräche 279
2.2. Schriften Gotthold Rhodes 285
2.3. Gedruckte Quellen und Literatur 293
2.4. Abbildungsverzeichnis 324
Personenregister 325