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Gemeinwohlinteressen bei der Aufarbeitung von Gesetzesverstößen durch den Vorstand einer Aktiengesellschaft

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Goldmann, R. (2026). Gemeinwohlinteressen bei der Aufarbeitung von Gesetzesverstößen durch den Vorstand einer Aktiengesellschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59701-7
Goldmann, Rebekka Lucia. Gemeinwohlinteressen bei der Aufarbeitung von Gesetzesverstößen durch den Vorstand einer Aktiengesellschaft. Duncker & Humblot, 2026. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-59701-7
Goldmann, R (2026): Gemeinwohlinteressen bei der Aufarbeitung von Gesetzesverstößen durch den Vorstand einer Aktiengesellschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-59701-7

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Gemeinwohlinteressen bei der Aufarbeitung von Gesetzesverstößen durch den Vorstand einer Aktiengesellschaft

Goldmann, Rebekka Lucia

Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, Vol. 290

(2026)

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About The Author

Rebekka Lucia Goldmann studierte von 2015 bis 2021 Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Das erste Staatsexamen erwarb sie 2021 vor dem Oberlandesgericht Köln. Promotionsbegleitend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin zunächst am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bei Prof. Dr. Jens Koch und sodann am Institut für Arbeits- und Wirtschaftsrecht, Abteilung Gesellschaftsrecht, an der Universität zu Köln bei Prof. Dr. Jens Koch tätig. Im Jahr 2025 wurde sie promoviert. Seit Anfang 2025 ist sie Rechtsreferendarin am Landgericht Bonn.

Abstract

Begehen Mitarbeiter Gesetzesverstöße innerhalb eines Unternehmens, stellt sich die Frage, welche Pflichten den Vorstand einer Aktiengesellschaft im Nachgang treffen. Eine zentrale Bedeutung hat hierbei die Compliance-Pflicht. Der erste Teil der Arbeit beleuchtet deshalb, wie weit sich aus der Pflicht, Gesetzesverstöße von Unternehmensangehörigen zu verhindern, eine Pflicht zur Aufarbeitung bereits begangener Verstöße ergibt. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich sodann den Pflichten des Vorstands bei staatlichen Sanktionsverfahren, die aufgrund der Gesetzesverstöße eingeleitet werden. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt hier auf der Fragestellung, inwieweit der Vorstand durch kooperatives Verhalten eine Reduktion des Bußgeldes für die Gesellschaft erwirken kann. Die Arbeitet bietet damit eine fundierte Analyse aktueller Rechtsfragen im Bereich der Wirtschaftssanktionsverfahrens und leistet einen praxisrelevanten Beitrag zur Weiterentwicklung der Compliance-Pflicht des Vorstands.»Investigation of Legal Violations by the Board of Directors of a Stock Corporation and Public Interest«: This thesis examines the board of directors’ obligations in case of legal violations within a stock company. The first part analyses the extent of legally mandatory internal investigations as part of director’s compliance obligations in case of potential violations in the past. The second part examines this obligation in relation to government sanction proceedings. The central question is: Can the management board achieve a reduction of fines for the company through cooperative behaviour?

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Abkürzungsverzeichnis 18
§ 1 Einführung 23
I. Problemaufriss 23
II. Ziele der vorliegenden Arbeit und Gang der Untersuchung 28
Teil 1: Prävention von Gesetzesverstößen als Ziel der Aufarbeitung 31
§ 2 Keine geschriebene Verankerung einer Pflicht zur Aufarbeitung im Aktiengesetz 31
I. Pflichtenkostüm des Vorstands nach dem Aktiengesetz 31
II. Einrichtungspflicht zur Früherkennung bestandsgefährdender Risiken nach § 91 Abs. 2 AktG 32
1. Meinungsstand 32
2. Keine Aufarbeitungspflichten für den Einzelfall aufgrund von § 91 Abs. 2 AktG 33
a) Bereits eingetretener Gesetzesverstoß als bestandsgefährdende Entwicklung? 33
b) Aufdeckung von bestandsgefährdenden Entwicklungen als Ziel der Vorschrift 34
aa) Keine Risikobewältigungsmaßnahmen aufgrund von § 91 Abs. 2 AktG 34
bb) Aufklärung eines Gesetzesverstoßes als Teil der Früherkennung? 35
c) § 91 Abs. 2 AktG als systemische Pflicht 36
III. Pflicht zur Einrichtung eines internen Kontroll- und Risikomanagementsystems nach § 91 Abs. 3 AktG 37
§ 3 Prävention von Gesetzesverstößen als Vorstandspflicht 38
I. Ausprägungen der allgemeinen Sorgfaltspflicht nach § 93 Abs. 1 Satz 1 AktG 38
1. Aufarbeitung zur Schadensabwendung und -minimierung 38
2. Aufarbeitung als Ausfluss einer Legalitätskontrollpflicht? 40
II. Bestehen einer Legalitätspflicht unabhängig von den wirtschaftlichen Interessen der Gesellschaft? 43
1. Meinungsstand 43
2. Rechtsdurchsetzungsdefizite als Bedürfnis nach einer Legalitätspflicht 45
a) Eingeschränkte Wirkung verschiedener Präventionssysteme bei Zwischenschaltung einer Gesellschaft 45
b) Abmilderung der Rechtsdurchsetzungsdefizite mithilfe einer Legalitätspflicht 46
c) Keine Überwindung der Rechtsdurchsetzungsdefizite durch Anpassung der Außenverhältnisse 48
3. Dogmatische Herleitung der Legalitätspflicht 51
a) Reines Bedürfnis keine hinreichende Grundlage für Pflichtenbegründung 51
b) Allgemeiner Geltungsanspruch der Rechtsordnung 52
III. Aufsichtspflicht nach § 130 OWiG als Pflichtenursprung im Außenverhältnis 53
IV. Zwischenergebnis 54
§ 4 Verhältnis der unterschiedlichen Pflichtenursprünge der Legalitätskontrollpflicht zueinander 55
I. Verhältnis ausschlaggebend für inhaltliche Konkretisierung der Legalitätskontrollpflicht 55
II. Meinungsstand 56
III. Notwendigkeit einer aufeinander abgestimmten Auslegung? 57
1. Primär unterschiedliche Adressaten kein Hinderungsgrund für eine aufeinander abgestimmte Auslegung 57
2. Gebot der Einheit der Rechtsordnung 58
IV. Aufeinander abgestimmter Gleichlauf beider Pflichten 59
1. Der Grundsatz der asymmetrischen Akzessorietät 59
2. § 130 OWiG als Konkretisierung des öffentlichen Interesses an einer Normbefolgung? 60
3. Gesellschaftsrecht als sachnähere Materie zur Ausformung der Legalitätskontrollpflicht 61
V. Auslegungsprärogative 62
VI. Zwischenergebnis 63
§ 5 Aufarbeitung zur Prävention von Gesetzesverstößen 63
I. Prävention als einziger Zweck der Legalitätskontrollpflicht 63
1. Meinungsstand 63
2. Reaktion ausschließlich zur Prävention 65
II. Präventionseffekte der Aufarbeitung 66
1. Gedankenanleihe am Strafrecht 66
2. Präventionseffekte der einzelnen Elemente der Aufarbeitung auf theoretischer Ebene 66
a) Aufklärung 66
b) Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen 68
c) Arbeitsrechtliche Konsequenzen 68
3. Bestätigung der Effektivität reaktiver Maßnahmen durch empirische Studien 69
III. Pflicht zur Aufarbeitung aus Gründen der Prävention? 71
IV. Zwischenergebnis 72
§ 6 Gegenständliche Reichweite der Legalitätskontrollpflicht 72
I. Gegenständliche Reichweite als erste Weichenstellung zur Begrenzung einer Aufarbeitungsverantwortung? 72
II. Meinungsstand 73
III. Erfassung sämtlicher gesetzlicher Verhaltenspflichten 76
1. Allgemeiner Geltungsanspruch der Rechtsordnung als Grundstein 76
2. Keine Relativierung durch Verschuldenselemente oder Wirtschaftlichkeitserwägungen 78
3. Ausnahme von Vorschriften aufgrund generalpräventiver Erwägungen? 79
a) Identifizierung verschiedener Normklassen 79
b) Vorliegen von Störungen bei sämtlichen Präventionssystemen 80
c) Staatliches Durchsetzungsinteresse als beschränkendes Korrektiv? 81
aa) Beschränkte Reichweite des § 130 Abs. 1 OWiG nicht richtungsweisend 81
bb) Schutzbedürftigkeit nicht-sanktionsbewehrter Normen 82
IV. Sonderkonstellation: Erfassung ausländischer Rechtsvorschriften 83
1. Differenziertes Meinungsbild im Schrifttum 83
2. Notwendigkeit eines inländischen Vehikels 86
a) Inländisches Kollisionsrecht als Transmitter 86
b) Unzulänglichkeiten der kollisionsrechtlichen Lösung 87
c) Mittelbare Berücksichtigung ausländischen Rechts über inländische Sachnormen 88
3. Keine Öffnung der Legalitätspflicht für ausländisches Recht über den Gedanken der global governance 89
a) Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Gesellschaften 89
b) Entgegenstehen der Souveränität der Staaten 90
c) Legislative Kooperation auf internationaler Ebene als vorzugswürdiger Weg 91
V. Zwischenergebnis 92
§ 7 Möglichkeit der Maßnahme als Grenze der Aufarbeitung von Gesetzesverstößen 93
I. Ausgangslage 93
II. Möglichkeit der Verhinderung des Gesetzesverstoßes 94
1. Tatsächliche Unmöglichkeit 94
2. Rechtliche Unmöglichkeit 95
§ 8 Einhegung des Pflichtenmaßstabs durch einen Zumutbarkeitsvorbehalt 97
I. Berücksichtigungsfähigkeit von wirtschaftlichen Erwägungen? 97
II. Meinungsstand 97
1. Rechtsprechung 97
2. Literatur 98
III. Legalitätskontrollpflicht zwischen Legalitätsinteressen und sonstigen (wirtschaftlichen) Interessen der Gesellschaft 100
1. Begriffsbestimmung 100
a) Konkretisierung des Zumutbarkeitsvorbehalts 100
b) Modifikation des Unternehmensinteresses durch die Legalitätskontrollpflicht 101
2. Keine alleinige Anbindung an wirtschaftliche Interessen 103
3. Zumutbarkeitsvorbehalt verfassungsrechtlich vorgegeben 104
4. Gesetzliche Verankerung eines Zumutbarkeitsvorbehalts 107
5. Kein gleichrangiges Verhältnis der verschiedenen Interessen 108
IV. Rechtsfolge der Anerkennung eines Zumutbarkeitsvorbehalts 108
§ 9 Ausformung des Zumutbarkeitsvorbehalts 109
I. Zumutbarkeitsvorbehalt als flexibler Maßstab 109
II. Konkretisierung des bestehenden Legalitätsinteresses 109
1. Allgemeines 109
2. Das abstrakte Legalitätsrisiko betreffende Faktoren 110
3. Konkrete Gefahrenlage ausschlaggebend für geforderte Intensität 112
a) Wechselwirkung zwischen Wahrscheinlichkeit und Schwere des Gesetzesverstoßes 112
b) Geltung des Vertrauensgrundsatzes 112
aa) Inhalt und Herleitung des Vertrauensgrundsatzes 112
bb) Geltung des Vertrauensgrundsatzes bei der Legalitätskontrolle 114
cc) Intensität der durchzuführenden Legalitätskontrolle unter Anwendung des Vertrauensgrundsatzes 116
c) Normenhierarchie als Richtschnur für die Schwere des Gesetzesverstoßes 117
III. Betätigungsinteressen der Gesellschaft 118
IV. Zwischenergebnis 119
§ 10 Gerichtliche Kontrollfestigkeit der Aufarbeitung von Gesetzesverstößen 120
I. Problemaufriss 120
1. Engmaschige Kontrolle der Legalitätskontrollpflicht durch die Gerichte 120
2. Kritik aus der Literatur an Vorgehensweise der Gerichte 121
II. Legalitätskontrolle kein Anwendungsfall der gebundenen Entscheidung 123
III. Abgrenzung zwischen unternehmerischer Entscheidung und Pflichtaufgabe mit Beurteilungsspielraum 125
1. Unzureichende Trennschärfe der terminologischen Abgrenzungskriterien 125
2. Teleologische Aufladung der unternehmerischen Entscheidung 127
a) Gefahren der (nachträglichen) richterlichen Kontrolle 127
b) Intensivere gerichtliche Kontrolle zum Schutz von Drittinteressen 128
3. Gerichtliche Prüfdichte bei der Legalitätskontrolle als Pflichtaufgabe mit Beurteilungsspielraum 131
IV. Pendelblick zur Kontrolldichte bei § 130 OWiG 132
V. Zwischenergebnis 133
§ 11 Ergebnis zur Aufarbeitung von Gesetzesverstößen aus Gründen der Prävention 134
Teil 2: Aufarbeitung zur Unterstützung staatlicher Ermittlungsmaßnahmen 136
§ 12 Skizzierung des staatlichen Sanktionsverfahrens gegen die Gesellschaft 136
I. Problemaufriss 136
II. Potentielle staatliche Maßnahmen als Reaktion auf den Gesetzesverstoß 137
1. Geldbuße gegen juristische Personen nach § 30 OWiG 137
a) Tatbestandsvoraussetzungen 137
b) Bußgeldrahmen und Bußgeldzumessung 139
aa) Allgemeines 139
bb) Besonderheiten im Kartell- und Kapitalmarktrecht 141
c) Verfahren zur Festsetzung der Geldbuße 142
d) Funktionen der Geldbuße 142
2. Einziehung von Taterträgen 143
a) Einziehung von Taterträgen bei Tatbeteiligten 143
b) Einziehung von Taterträgen bei begünstigten Dritten 145
c) Verfahren zur Einziehung von Taterträgen 146
III. Zuständige Verfolgungsbehörde 146
IV. Ermittlungsbefugnisse der Verfolgungsbehörden 147
§ 13 Erschwernisse der staatlichen Aufarbeitung bei Wirtschaftsdelikten 148
I. Einleitung 148
II. Kenntniserlangung von Gesetzesverstößen als Grundproblem 148
III. Besondere Komplexität von Wirtschaftssanktionsverfahren 150
IV. Transnationale Sachverhalte als besondere Herausforderung staatlicher Ermittlungen 151
V. Bestehende Waffenungleichheit bei Wirtschaftsdelikten 151
§ 14 Beschlagnahme von Unterlagen interner Ermittlungen 152
I. Anziehungskraft der Unterlagen interner Ermittlungen für Behörden 152
II. Beschlagnahmeverbot des § 97 Abs. 1 StPO 154
1. Schutz des Vertrauensverhältnisses zwischen Zeugnisverweigerungsberechtigtem und Beschuldigtem 154
a) Rein gegenständliche Erweiterung durch § 97 Abs. 1 Nr. 3 StPO 154
b) Beschuldigtenähnliche Stellung der Gesellschaft 156
2. Kein (formales) Mandatsverhältnis bei Konzernverbindungen erforderlich 157
3. Schutz des § 97 Abs. 1 StPO nur bei Gewahrsam der mandatierten Kanzlei 158
III. Qualifizierung von Unterlagen aus internen Ermittlungen als Verteidigungsunterlagen im Sinne von § 148 StPO? 159
IV. Zwischenergebnis 160
§ 15 Gesellschaftsrechtlicher Pflichtenrahmen 161
I. Mithilfe der Gesellschaft als Schlüssel zur Überwindung der Defizite staatlicher Aufarbeitungen 161
II. Unterstützung staatlicher Ermittlungen als gesellschaftsrechtliche Pflicht? 162
1. Aufwertung der staatlichen Aufarbeitung als ein (vorrangig) zu verfolgendes öffentliches Interesse 162
2. Widerspruch zum nemo-tenetur-Grundsatz 163
a) Inhalt der Selbstbelastungsfreiheit 163
b) Anwendbarkeit des nemo-tenetur-Grundsatzes auf juristische Personen 164
aa) Meinungsstand 164
bb) Selbstbelastungsfreiheit als strafprozessuale Verfassungsgewährleistung 166
cc) Drohende staatliche Maßnahmen als „Strafe“ 168
c) Relativierung der Selbstbelastungsfreiheit? 168
III. Unternehmerische Entscheidung zur Selbstanzeige und Kooperation 170
1. Entscheidung zur Selbstanzeige und Kooperation zur Schadensabwendung und Schadensminimierung 170
2. Kein Entgegenstehen der Verschwiegenheitspflicht nach § 93 Abs. 1 Satz 3 AktG 170
IV. Zwischenergebnis 171
§ 16 Ausrichtung des Unternehmensinteresses am Allgemeinwohlinteresse 172
I. Gesetzgeberische Lösung: Anreizregulierung 172
II. Kronzeugenregelung im Kartellrecht als Vorreiter 172
III. Bußgelderlass und -reduzierung im allgemeinen Wirtschaftssanktionsrecht 174
1. Opportunitätsprinzip im Ordnungswidrigkeitenrecht 174
2. Bußgeldzumessung nach § 17 Abs. 3 OWiG 175
a) Individuelle Vorwerfbarkeit als Verbandsvorwurf? 175
b) Auswirkungen kooperativen Nachtatverhaltens auf den Verbandsvorwurf 177
c) Verwaltungsvorschriften zur Beseitigung bestehender Rechtsunsicherheiten 178
3. Einstellung des Verfahrens aus Opportunitätsgründen nach § 47 Abs. 1 OWiG 179
4. Entscheidung zur alleinigen Gewinnabschöpfung nach § 29a Abs. 1 OWiG 181
5. Berücksichtigungsfähigkeit von Nachtatverhalten bei der Vermögensabschöpfung oder der Einziehung von Taterträgen 181
a) Keine Abzugsfähigkeit der Kosten interner Ermittlungen 181
b) Berücksichtigungsfähigkeit des Tatvorwurfs als Zumessungskriterium bei der Abschöpfung und der Einziehung? 183
6. Berücksichtigungsfähigkeit des Nachtatverhaltens des Täters der Anknüpfungstat? 184
a) Abhängigkeit des individuellen Tatvorwurfs von den Umständen der Anknüpfungstat 184
b) Ausschluss der Bußgeldfestsetzung bei Verfolgungshindernis bei der Anknüpfungstat 185
aa) Verfolgungshindernisse im Steuerrecht 185
bb) Weitere Verfolgungshindernisse 186
cc) Anwendung der Verfolgungshindernisse bei Aufsichtspflichtverletzung nach § 130 OWiG? 187
dd) Keine Bedeutung der Verfolgungshindernisse für die Einziehung von Taterträgen 187
IV. Selbstreinigungsprozess zur Verhinderung eines vergaberechtlichen Ausschlusses 188
§ 17 Relevanz der Aufdeckungswahrscheinlichkeit 189
I. Überblick über mögliche Auslöser des Bekanntwerdens 189
II. Steuerrecht 191
1. Anzeigepflicht nach § 153 AO 191
2. Straffreiheit nach § 371 Abs. 1 AO 192
3. Mitteilungspflicht des Finanzamts nach § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 10 Satz 3 EstG 193
a) Berichtigungspflicht nach § 153 AO als Risiko für die Selbstbelastungsfreiheit 193
b) Verwendungsverbot nach § 393 Abs. 2 Satz 1 AO 194
III. Weitere Offenbarungspflichten gegenüber staatlichen Stellen 195
1. Meldepflicht nach § 43 GWG im Kontext der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung 195
2. Anzeigepflicht nach § 23 WpHG bei Verdacht auf Leerverkaufsverstöße 196
3. Offenbarungspflicht bei der Inanspruchnahme von Subventionen nach § 3 SubvG 197
IV. Pflicht zur Veröffentlichung des Gesetzesverstoßes nach Art. 17 MMVO 197
1. Telos der Ad-hoc-Publizität 197
2. Voraussetzungen der Ad-hoc-Publizität 198
3. Vergangener Gesetzesverstoß als Insiderinformation 198
a) Erfordernis eines hinreichenden Verdachtsgrads 198
b) Irrelevanz der Aufdeckungswahrscheinlichkeit 200
c) Eigenständiger Fundamentalwertbezug erforderlich 200
4. Zukünftige Ereignisse als Insiderinformation 203
5. Komplikationen mit dem nemo-tenetur-Grundsatz? 204
a) Meinungsstand 204
b) Hinreichender Schutz durch ein Beweisverwertungsverbot der Ad-hoc-Mitteilung 205
c) Aufschub der Veröffentlichungspflicht aufgrund einer Kooperation mit den Behörden 206
V. Faktische Offenlegungspflichten 208
VI. Zusammenfassung: Bestehen von Offenlegungspflichten zur Erfüllung eigener Zwecke 209
§ 18 Weitere Chancen und Risiken der Kooperationsentscheidung 210
I. Faktische Anreize zur Kooperation 210
1. Erfolgsaussichten einer Verteidigungsstrategie 210
2. Selbstanzeige und Kooperation zur Abwendung der Störung des Betriebsablaufs 210
3. Staatliche Ermittlungen zur Unterstützung der unternehmensinternen Ermittlungen 211
II. Nivellierung der Vorteile einer Kooperation durch Schadensersatzklagen? 212
1. Wechselwirkungen zwischen Kooperation und Schadensersatzklagen im Kartellrecht 212
a) Drohende Schadensersatzklagen als Hemmfaktor 212
b) Stärkung der Rechtsposition des Geschädigten 213
c) Privilegierung von Kronzeugen im Zivilverfahren 214
2. Die wachsende Bedeutung des kollektiven Rechtsschutzes 215
3. Schadensersatzklagen wegen unterlassener oder fehlerhafter Kapitalmarktinformation nach §§ 97, 98 WpHG 217
III. Internationale Dimension 219
1. Ausländische Rechtsordnungen als Triebfeder für unternehmensinterne Ermittlungen 219
2. Auswirkungen der Kooperation auf ausländische Zivilverfahren 221
IV. Auswirkungen auf die Reputation der Gesellschaft 221
V. Kosten der internen Sachverhaltsaufklärung 222
§ 19 Geltung der Business Judgment Rule bei der Selbstanzeige- und Kooperationsentscheidung des Vorstands? 223
I. Selbstanzeige und Kooperation als unternehmerische Entscheidung 223
II. Berücksichtigung der Dringlichkeit bei Bemessung der angemessenen Informationsgrundlage 224
III. Freiheit von Sonderinteressen 225
1. Vorliegen eines relevanten Interessenkonflikts 225
2. Intensivierung der richterlichen Kontrolle 226
IV. Zwischenergebnis 227
§ 20 Offenlegung und Kooperation als Einzelfallentscheidung 228
Teil 3: Untersuchungsergebnisse 230
Literaturverzeichnis 239
Sachverzeichnis 269