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Aktivierungsreformen und die gesellschaftliche Mitte: Einstellungen im europäischen Vergleich

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Aurich, P. Aktivierungsreformen und die gesellschaftliche Mitte: Einstellungen im europäischen Vergleich. Sozialer Fortschritt, 60(12), 295-302. https://doi.org/10.3790/sfo.60.12.295
Aurich, Patrizia "Aktivierungsreformen und die gesellschaftliche Mitte: Einstellungen im europäischen Vergleich" Sozialer Fortschritt 60.12, , 295-302. https://doi.org/10.3790/sfo.60.12.295
Aurich, Patrizia: Aktivierungsreformen und die gesellschaftliche Mitte: Einstellungen im europäischen Vergleich, in: Sozialer Fortschritt, vol. 60, iss. 12, 295-302, [online] https://doi.org/10.3790/sfo.60.12.295

Format

Aktivierungsreformen und die gesellschaftliche Mitte: Einstellungen im europäischen Vergleich

Aurich, Patrizia

Sozialer Fortschritt, Vol. 60 (2011), Iss. 12 : pp. 295–302

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Aurich, Patrizia, Dipl.-Soz., Universität Hamburg, Fakultät Wirt-schafts- und Sozialwissenschaften, Centrum für Globalisierung und Governance, Allende-Platz 1, 20146 Hamburg.

Abstract

Nationale Unterschiede in der Ausgestaltung von Sozialpolitik werden im Allgemeinen mit Unterschieden in der politischen Struktur zu Zeiten der Entstehung des Wohlfahrtsstaates begründet. Dies habe zur Ausbildung unterschiedlicher Typen von ‘Wohlfahrtsregimen‘ geführt (Esping-Andersen 1990). Trotz umfangreicher Reformen in den vergangenen zwei Jahrzehnten und der Entstehung neuerer Sozialpolitiken, wie beispielsweise der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik, werden weiterhin Unterschiede entlang der Differenzlinien dieser Regimetypen konstatiert (Barbier / Ludwig-Mayerhofer 2004). Wenig untersucht ist jedoch, wie die Übersetzung alter Wohlfahrtsstaatstypen in neue Politiken funktioniert hat. Eine zentrale These der klassischen Wohlfahrtsstaatsforschung ist, dass das Eigeninteresse der Mittelschicht eine entscheidende Rolle bei der Ausprägung der verschiedenen Typen von Wohlfahrtsstaaten gespielt hat. Dieser Artikel untersucht die Haltung der Mittelschicht zur aktivierenden Arbeitsmarktpolitik, um die Gültigkeit der so genannten “Mittelschicht-These“ zu überprüfen. Eine Analyse von Daten aus dem European Value Survey zeigt, dass die Einstellungen der Mittelschicht nicht von Eigeninteressen geleitet, sondern Ergebnis einer dynamischen Entwicklung von Politiken und Sozialstrukturen im jeweiligen wohlfahrtsstaatlichen Arrangement sind.

 

Activation Reforms and the Middle Class: European Attitudes Compared

National differences in the design of social policy are often attributed to differences in the political composition of governments during the making of welfare states. These differences produced contrasting ‘welfare state regimes’ (Esping-Andersen 1990). Despite considerable changes through activating labour-market reforms over the last 20 years, differences between these ‘welfare regimes’ remain (Barbier / Ludwig-Mayerhofer 2004). Still, it is unclear how the ‘old’ types of welfare policy have translated into ‘new’ ones. A central thesis of welfare-state research concerns the influence of the middle class. This article investigates the attitudes of the middle class towards an activating kind of unemployment policy in order to test the validity of the ‘middle class hypothesis’. Data from the European Value Survey show that attitudes are not related to interest. Rather they are the product of dynamic interactions between policy and social structure in a given welfare arrangement.