Verrohung der Kommunikation?
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Verrohung der Kommunikation?
Verrohung des Strafrechts?
Editors: Hilgendorf, Eric | Oğlakcıoğlu, Mustafa Temmuz
Schriften zum Strafrechtsvergleich, Vol. 24
(2025)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Der Tagungsband enthält Beiträge rund um die Themen Hate Speech und Beleidigung. Hass und Hetze im Netz stellen eine große gesellschaftliche, rechtliche und rechtspolitische Herausforderung dar und haben in den vergangenen Jahren sowohl in der öffentlichen Debatte als auch in der Wissenschaft deutlich an Bedeutung gewonnen. Durch die Reichweite der sozialen Medien sind Beleidigungen heute weltweit für die gesamte digitale Öffentlichkeit wahrnehmbar und erhalten dadurch eine ganz andere Dimension. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit eine Regulierung von Sprache als zentralem Instrument sozialer Interaktion im Netz gerechtfertigt sein kann und soll. Der Sammelband widmet sich grundlegenden Fragestellungen, die von den Themen Hate Speech und Beleidigung über (Cyber-)Mobbing bis hin zu einer interkulturellen Betrachtung mit Blick auf das türkische Recht reichen.»Brutalisation of Communication? Brutalisation of Criminal Law?«: The conference proceedings contain contributions on the topics of hate speech, insults and (cyber)mobbing. An intercultural look at Turkish law rounds off the presentation. Hate and hate speech online pose a major challenge and have become increasingly important in recent years. Insults have taken on a different dimension due to the reach of social media. The question arises as to what extent regulation of language can and should be justified.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Jens Diener: „Hatespeech“ als rechtspolitische Herausforderung | 11 | ||
Andreas Hammer: Die Verfolgung von Hassrede und Hetze im Internet. Eine Bestandsaufnahme | 15 | ||
I. Einleitung | 15 | ||
II. OSINT-Recherche | 17 | ||
III. Bestandsdatenauskunft – §§ 100j Abs. 1 und 2 StPO | 18 | ||
IV. IP-Tracking | 21 | ||
V. E-Mail-Beschlagnahme | 22 | ||
VI. Zusammenfassung | 24 | ||
Christian Becker: Hass und Subjektivität. Risiken und Chancen für die „gespaltene Gesellschaft“ | 25 | ||
I. Einleitung | 25 | ||
II. Das gespaltene Subjekt | 26 | ||
III. Die Ethik des gespaltenen Subjekts und die Konflikte in der gespaltenen Gesellschaft | 29 | ||
IV. Gespaltene Subjektivität und strafrechtliche Regulierung von Hass? | 33 | ||
Eric Hilgendorf: Beleidigung als Respektverletzung. Interdisziplinäre Perspektiven | 35 | ||
I. Einleitung | 35 | ||
II. Methodologische Vorüberlegungen | 37 | ||
III. Das US-Amerikanische Verständnis von Meinungsfreiheit und strafbarer Beleidigung | 38 | ||
IV. Sozialpsychologischer Exkurs | 40 | ||
1. „Anspruch auf Respekt“ als anthropologische Konstante | 41 | ||
2. Die „Logik der Ehre“ | 42 | ||
3. Die Psychologie der Beleidigung | 44 | ||
4. Zwischenresümee und Exkurs: Ehre als Instrument sozialer Steuerung | 45 | ||
V. Übertragung auf die Strafrechtsdogmatik | 45 | ||
VI. Sonderfälle | 47 | ||
VII. Zusammenfassung in Thesen | 48 | ||
Tobias Reinbacher: Die Strafbarkeit der verhetzenden Beleidigung nach § 192a StGB | 51 | ||
I. Einleitung | 51 | ||
II. Hintergrund: Strafbarkeitslücken? | 51 | ||
1. Vorfeld der Beleidigung | 52 | ||
2. Vorfeld der Volksverhetzung | 54 | ||
3. Konfrontationsschutz bei würdeverletzenden Äußerungen | 55 | ||
III. Das Rechtsgut | 55 | ||
IV. Einige inhaltliche Anmerkungen | 56 | ||
1. Deliktsnatur | 56 | ||
2. Täterkreis | 57 | ||
3. Adressatenkreis | 58 | ||
4. Tathandlungen | 58 | ||
V. Fazit | 60 | ||
Anja Schmidt: (Cyber‑)Mobbing de lege lata und de lege ferenda | 61 | ||
I. Einführung | 61 | ||
II. Das Phänomen (Cyber‑)Mobbing | 62 | ||
1. Beschreibung | 62 | ||
2. Formen von Mobbing und Cybermobbing | 64 | ||
3. Verbreitung und Folgen von Mobbing und Cybermobbing | 65 | ||
4. Betrachtung von Cybermobbing als eine Form des Mobbings | 66 | ||
III. Verletztes Rechtsgut und Strafwürdigkeit | 67 | ||
1. Zusammenhänge zwischen Mobbing und Nachstellung | 67 | ||
2. Verletzung des Persönlichkeitsrechts als engere persönliche Lebenssphäre | 69 | ||
3. Einwände | 70 | ||
4. Strafwürdigkeit | 71 | ||
IV. Bestehende Straftatbestände und Zurechnungsmöglichkeiten | 72 | ||
1. Strafbarkeit der Einzelhandlungen | 72 | ||
2. Regelungslücke | 73 | ||
a) Unrecht der Gesamtheit der Mobbinghandlungen | 73 | ||
b) Zurechnung des Zusammenwirkens | 74 | ||
3. Zwischenfazit | 75 | ||
V. Vorschlag für einen eigenständigen Straftatbestand? | 75 | ||
1. Zurechnung | 75 | ||
2. Tathandlungen | 76 | ||
3. Taterfolg | 76 | ||
4. Regelungsvorschlag | 76 | ||
a) § 107c öStGB | 77 | ||
b) Art. 9 Vorschlag einer Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt | 78 | ||
c) Eigener Vorschlag angelehnt an § 238 StGB | 78 | ||
5. Einwände | 80 | ||
a) Symbolische Gesetzgebung und ultima ratio | 80 | ||
b) Bestimmtheit | 81 | ||
c) Zurechnungsspezifische Einwände | 83 | ||
VI. Fazit | 83 | ||
Felix Ruppert: Volks(‑verhetzungs‑)nahe Äußerungen | 85 | ||
I. Das Einzelne und das Ganze | 85 | ||
II. Verrohung der Kommunikation? Verrohung des Strafrechts? | 86 | ||
III. Strafrechtliche Grenze der Verrohung – § 130 StGB? | 87 | ||
1. Vom Schutze der öffentlichen Ordnung | 87 | ||
2. Vom Schutze des öffentlichen Friedens | 89 | ||
a) Öffentlicher Friede als Rechtsgut | 90 | ||
b) Öffentlicher Friede als Tatbestandsmerkmal | 91 | ||
3. Verrohung der Kommunikation? Verrohung des § 130 StGB? | 92 | ||
4. Volksnahe, strafrechtsferne Äußerungen? | 93 | ||
a) Volksnahe Äußerungen | 93 | ||
b) Strafrechtsferne Äußerungen? | 95 | ||
5. Verschwimmende Grenzen | 96 | ||
IV. Verrohung und Strafrecht | 97 | ||
Öznur Sevdiren: Eine wirksame strafrechtliche Reaktion auf Hassrede? Art. 216 des türkischen StGB unter besonderer Berücksichtigung des Tatbestandsmerkmals der Gefahr | 99 | ||
I. Einführung | 99 | ||
II. Art. 216 als strafrechtliches Instrument gegen Hassrede | 101 | ||
1. Der Begriff der Hassrede | 101 | ||
2. Zur Vorgeschichte des Art. 216 | 108 | ||
Allgemeine Bemerkungen | 110 | ||
3. Art. 216 Abs. 1: Ein (effektives) Instrument von Hassrede? | 113 | ||
4. Art. 216 Abs. 2 StGB und sein Schattendasein | 118 | ||
5. Art. 216 Abs. 3 StGB: Pönalisierung von Blasphemie oder Schutz des öffentlichen Friedens? | 119 | ||
III. Schlussfolgerungen | 122 | ||
Özdem Özaydın: Die Verbreitung von Fake News nach dem neuen türkischen Strafgesetzbuch | 125 | ||
I. Einleitung | 125 | ||
II. Was sind Fake News? | 125 | ||
III. Mögliche Gefahren durch Fake News | 126 | ||
IV. Stellt Art. 217/A tStGB eine begrüßenswerte Norm dar? | 127 | ||
1. Initiative des türkischen Gesetzgebers | 127 | ||
2. Die Vorschriften im Rahmen des Art. 217/A tStGB | 128 | ||
3. Würdigung des Art. 217/A tStGB | 129 | ||
a) Ein der Wahrheit widersprechendes Wissen | 129 | ||
b) Konkretisierung des wahrheitswidrigen Wissens | 133 | ||
c) Voraussetzung der Öffentlichkeit | 133 | ||
d) Geeignetheit zur Zerstörung des öffentlichen Friedens | 134 | ||
e) Handeln aus besonderem Motiv | 135 | ||
f) Straferhöhungsgrund nach Art. 217/A Abs. 2 tStGB | 136 | ||
4. Würdigung des Art. 218 tStGB | 137 | ||
V. Fazit | 138 | ||
Autorenverzeichnis | 141 |