Gedächtnistopografien in Grenzräumen

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Gedächtnistopografien in Grenzräumen
Das Pommernland, Danzig und das Rheinland als trilaterale Kulturregionen
Editors: Borzyszkowska-Szewczyk, Miłosława | Grande, Jasmin | Szymańska, Eliza | Cepl-Kaufmann, Gertrude
Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Vol. 44
(2022)
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Abstract
Die von Koexistenz, Verflechtung und Konfrontation geprägten Grenzräume bieten ein Paradebeispiel dafür, dass sich menschliches Zusammenleben seit jeher transnational und interkulturell gestaltet. Im Fokus des Bandes stehen kulturwissenschaftliche Beiträge über die und aus den Regionen Pommernland/Pomorze, Danzig und Rheinland, die als trilaterale Kulturregionen (tri-border areas) betrachtet werden. Zu ihren Merkmalen gehören im kollektiven Gedächtnis verankerte Gefahren- und Konfliktsituationen, aus heutiger Sicht eine Nachbarschaftsperspektive sowie die Migrationsprozesse im 19. und 20. Jahrhundert. Die 20 Autorinnen und Autoren diskutieren diese Triangle-Regionen vergleichend und interdisziplinär zu den Themenfeldern textuelle Konstruktionen von individuellen und kollektiven Gedächtnistopografien, kulturelle Phänomene in Grenzräumen (dazwischen-, durcheinander- und ineinanderübergehend) sowie die Liminalität vom Rationalen zum Mythischen im engeren Raum. Im Einzelnen umfasst dies Raumzuschreibungen in kollektiven Erinnerungsnarrativen einzelner soziokultureller Gruppen sowie individuelle mental maps, u.a. vermittelt durch Postmemory-Phänomene, Spiele mit literarischen Stereotypen und Markierungen von kultureller Differenz, die bestehende gesellschaftliche Konstruktionen in Frage stellen. Diese werden mit Forschungsansätzen beispielsweise zur ästhetischen und kulturellen Hybridität, Alterität, Dialogizität und Intertextualität untersucht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhalt | 5 | ||
Miłosława Borzyszkowska-Szewczyk / Gertrude Cepl-Kaufmann / Jasmin Grande / Eliza Szymańska: Das Pommernland und das Rheinland. Gedächtnistopografien im Grenzraum. Konstruktionen – Muster – Beispiele | 9 | ||
I. Zum Triangle-Konzept. Ansätze – Reflexionen – Anmerkungen | 21 | ||
Roger Vorderegger: Triangle. Trilaterale Räume als Thema für die Kulturwissenschaften | 23 | ||
Rückblick auf ein Projekt | 24 | ||
Dreiländerecke: Symbole, Denkmäler, Grenzzäune und -zonen | 28 | ||
Abbildungsnachweis | 37 | ||
Jürgen Joachimsthaler: Wo ist das: „Zwischen den Kulturen“? Zur literarischen Grenzlandpoetik seit 1945 | 39 | ||
Gedächtnisraum „verlorene Heimat“ nach 1945 | 40 | ||
Grenzlandliteratur | 42 | ||
„Zwischen den Kulturen“ | 44 | ||
Grenzland und Identität nach 1945 | 46 | ||
Kriegsschuld und kulturelle Selbstverortung | 49 | ||
Eva Wiegmann: Revision des kulturellen Gedächtnisses im Spannungsfeld multipler Nah- und Fernfremde | 53 | ||
1. Der trilaterale Kultur- und Gedächtnisraum Luxemburg | 54 | ||
2. Kritische Reflexion des Topos vom interkulturellen Musterland im literarischen Diskurs | 56 | ||
3. Revision des kulturellen Gedächtnisses im nationalen Kontext | 58 | ||
4. Revision des kulturellen Gedächtnissesim Kontext von Migration und Globalisierung | 64 | ||
Miłosława Borzyszkowska-Szewczyk: Pomorze / Pòmòrskô / Pommernland als trilateraler Raum. Polnische, deutsche, jüdische und kaschubische Autobiografik als Gedächtnismedium und -repräsentation der kulturellen Verflechtung | 67 | ||
Das Schrifttum zum Pommernland als Literatur kultureller Grenzräume | 70 | ||
Autobiografische Texte und Gedächtnis. Der Begriff der „Gedächtnistopografie“ | 73 | ||
Pomorze / Pòmòrskô / Pommern. Zum Begriff in seiner Uneindeutigkeit | 77 | ||
1918/20, 1939, 1945 und 1989 als Traditionsbrüche. Asymmetrien und Ungleichzeitigkeit(en) | 82 | ||
Die Breite des Trilateralen | 88 | ||
„Kaschubisch-pommersche Literatur“ (Lech Bądkowski) als ein Beispiel für die Triangle-Konzeptualisierung | 94 | ||
Fazit | 95 | ||
II. Grenzräume Europas. Zwischen Bi- und Trilateralität | 99 | ||
Miloš Řezník: Grenzraum, Grenze und Geschichtskultur zwischen Sachsen und Böhmen nach 1989 | 101 | ||
Einführung | 102 | ||
1. Grenzregime und grenzüberschreitende Beziehungen – historischer Überblick | 104 | ||
2. Strukturelle Entwicklung im Grenzraum nach 1989 | 109 | ||
3. Bilaterale Beziehungen und das Geschichtsthema | 112 | ||
4. Historische Forschung | 114 | ||
5. Der Popularisierungsdiskurs und das Museumswesen | 121 | ||
Schlussbetrachtung | 130 | ||
Frank Pohle: Dreifaltig eine? Zur Konstruktion von Regionalität im Dreiländereck Deutschland–Belgien–Niederlande | 133 | ||
I. | 134 | ||
II. | 136 | ||
III. | 146 | ||
IV. | 151 | ||
Anastasia Telaak: Poetische Grenzräume. Uljana Wolfs Passagen durch deutsch-polnisches Gelände | 157 | ||
I. | 158 | ||
II. | 161 | ||
Passagen I: Traum und Trauma | 162 | ||
Passagen II: Der Körper – Metapher eines erotopoetischen Grenzraums | 167 | ||
Passagen III: Verwandtschaften | 169 | ||
III. | 170 | ||
Gedichte von Uljana Wolf | 171 | ||
III. Gedächtnistopografien im Pommernland / Pomorze | 177 | ||
Cezary Obracht-Prondzyński: Gebrochenes Gedächtnis. Erinnerungsnarrative nach 1945 im Bütower Raum | 179 | ||
Einführende Anmerkungen bzw. über die Spezifik des Gedächtnisses im Grenzraum | 180 | ||
Bütower Grenzraum | 183 | ||
Spezifik des Gedächtnisses hinsichtlich der kaschubisch-evangelischen Geschichte Bütows | 187 | ||
Das Drama der Zwischenkriegszeit und die Zwiespältigkeit des Gedächtnisses hinsichtlich der polnischen Traditionen nach dem Krieg | 189 | ||
Kontroversen um das Ende des Zweiten Weltkriegs | 193 | ||
Multikulturelles Gedächtnis | 195 | ||
Bütower Erinnerungsnarrative – eine Zwischenbilanz | 199 | ||
Katarzyna Szalewska: Topographies of Memory on a Borderline. The Example of Człuchów / Schlochau | 201 | ||
Daniel Kalinowski: The Wild / Black Huntress. The German-Kashubian-Polish Myth of Women | 221 | ||
Folk tales records of Otto Knoop | 223 | ||
A defender of home life – the perspective of Aleksander Majkowski | 226 | ||
Woman and love in the novel by Lech Bądkowski | 229 | ||
Felicitas Söhner: Gedächtnis und Erinnerungskultur im deutsch-polnischen Grenzraum am Beispiel der Verbrechen der NS-Psychiatrie | 235 | ||
Gedächtnis und Erinnerungskultur | 236 | ||
Pommersche Psychiatriegeschichte am Beispiel Piasnitz (Piaśnica), Konradstein (Kocborowo) und Schwetz (Świecie) | 237 | ||
Schwetz (Świecie) | 242 | ||
Konradstein (Kocborowo) | 243 | ||
Piasnitz (Piaśnica) | 245 | ||
Erinnerung an die Verbrechen der NS-Psychiatrie am Beispiel Piasnitz, Konradstein und Schwetz | 247 | ||
Schwetz (Świecie) | 248 | ||
Konradstein (Kocborowo) | 249 | ||
Piasnitz (Piaśnica) | 250 | ||
Zur deutsch-polnischen Erinnerungskultur | 251 | ||
Maciej Dajnowski: Lithuanian Tatars, Karaites, Polish Armenians in Pomerania. Beyond the German-Kashubian-Polish Discourse | 257 | ||
Tatarzy – Lithuanian (resp. Polish) Tatars | 259 | ||
Ormianie – Polish Armenians | 266 | ||
Karaimi – Karaites | 272 | ||
‘Memory’ or recreating the Myth | 276 | ||
IV. Gedächtnistopografien im Rheinland | 279 | ||
Thomas Schleper: Bilder zur Erinnerungspolitik im „Dazwischen, Durch- und Miteinander“ einer Industrieregion | 281 | ||
Elektra: leuchtende Zukunft, dunkle Vergangenheit | 284 | ||
Herkules: Industriekultur als stolze Wiedergutmachung | 289 | ||
Sisyphos: Erinnern als reflexive Enttäuschungsarbeit | 295 | ||
Abbildungsnachweis | 302 | ||
Sikander Singh: Zur Ideengeschichte des Pazifismus. Grenzerfahrungen im Werk von René Schickele, Yvan Goll und Gustav Regler | 303 | ||
Vorüberlegungen | 303 | ||
Gustav Regler: Grenze als Imagination | 306 | ||
René Schickele: Überwindung der Grenze | 308 | ||
Yvan Goll: Grenze und Alterität | 310 | ||
Schlussüberlegung | 312 | ||
Magdalena Sacha: Das Grenzland Westpreußen als Museumsthema in Nordrhein-Westfalen. Zwischen einer „deutschen Heimat im Osten“ und einer „deutsch-polnischen Kulturregion“ | 315 | ||
Was ist „Westpreußen“? Westpreußen als administrativer und ethnografischer Begriff | 318 | ||
Die Kaschubei als eine Region in soziologischer Sicht | 320 | ||
Regionale Museen als Re-Präsentationen von Gruppen und Regionen | 321 | ||
Was macht das Westpreußische Landesmuseum in Nordrhein-Westfalen? Zur Geschichte einer Institution | 322 | ||
Die erste historische Ausstellung im WLM: Mythos vom „deutschen Westpreußen“? | 324 | ||
Die aktuelle historische Ausstellung im WLM: Eine deutsch-polnische Kulturregion? | 327 | ||
Arten der Objekte – Versuch einer Notation | 329 | ||
Offensichtliche und versteckte Mitteilungen – Versuch einer Konnotation | 330 | ||
Sakralisierung der verlorenen Heimat – Versuch einer Metakommunikation | 331 | ||
Das Grenzland als ein dekoratives Resümee? | 332 | ||
V. Danzig als Gedächtnisraum | 335 | ||
Janusz Mosakowski: Deutsche, Polen und Kaschuben in einer Stadt. Literarische Konstruktionen der Vergangenheit Danzigs im frühen Werk von Franciszek Fenikowski | 337 | ||
Marion Brandt: Die Erinnerung an die Geschichte Danzigs und Bezugnahmen auf die deutsche Literatur im Werk von Paweł Huelle | 353 | ||
Dinge als Wegweiser in die Vergangenheit | 354 | ||
Menschen als Zeugen der Geschichte | 354 | ||
Orte der Begegnung mit der fremdkulturellen Vergangenheit | 356 | ||
Zeiten der Begegnung | 358 | ||
Literarische Texte als Orte der Begegnung mitder fremdkulturellen Geschichte und Erinnerung | 360 | ||
Eliza Szymańska: Theater als Gedächtnisraum. Die „verdinglichte Vergangenheit“ in ausgewählten Aufführungen des Teatr Wybrzeże in Gdańsk | 367 | ||
Theater in Danzig / Gdańsk als Gedächtnisraum | 369 | ||
Die verdinglichte Vergangenheit | 370 | ||
Die verdinglichte Vergangenheit in „Tod in Danzig“ – eine Analyse | 371 | ||
Gegenstände versus Körperlichkeit | 372 | ||
Das Haus | 374 | ||
Die verdinglichte Vergangenheit in „Der Stein“ – eine Analyse | 376 | ||
Das Haus | 378 | ||
Das Hakenkreuz | 380 | ||
Der Stein | 381 | ||
Die Instrumente – das Klavier | 382 | ||
Resümee | 383 | ||
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren | 385 |