Handlungsformen des Umweltrechts der Europäischen Union

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Handlungsformen des Umweltrechts der Europäischen Union
Beiträge zu Grundfragen und Dimensionen des Wandels
Editors: Saurer, Johannes
Schriften zum Umweltrecht, Vol. 216
(2025)
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Abstract
Die Handlungsformenperspektive gehört zu den klassischen Perspektiven auf das EU-Umweltrecht. In neuerer Zeit rücken die Handlungsformen mit Phänomenen des Wandels wie einem zunehmenden Einsatz von EU-Verordnungen, veränderten Strukturen von Umweltplanungen und einer steigenden Bedeutung von delegierten Rechtsakten auf neuartige Weise in den Fokus des rechtswissenschaftlichen Interesses.Vor diesem Hintergrund thematisieren die in diesem Band versammelten Beiträge Grundfragen und Dimensionen des Wandels des Rechts der Handlungsformen im EU-Umweltrecht. Spezifische rechtliche Ausprägungen werden ebenso erschlossen wie primärrechtliche Maßstäbe, Bezüge zu Strategien der Bekämpfung von Vollzugsdefiziten und Aspekte der Partizipation. Auch werden veränderte politisch-institutionelle, informationstechnische und ökologische Kontexte, rechtliche Konturen iterativer planerischer Handlungsformen und die Entwicklung von Delegationsstrukturen thematisiert.Das Buch ist ein Beitrag zum DFG-Forschungsprojekt »Wandel der Handlungsformen im Umweltrecht der Europäischen Union« an der Universität Tübingen.»Legal Instruments in EU Environmental Law. Contributions to Fundamental Issues and Dimensions of Transformation«: The volume addresses a multi-dimensional process of transformation of legal instruments in EU environmental law. It explores a plurality of phenomena of transformation, e.g., the increased choice of EU regulations versus EU directives, the emergence of new procedural structures in EU environmental planning law and the growing significance of delegated regulations of the European Commission. Against this background, the contributions analyze fundamental questions and dimensions of the transformation of Legal Instruments in EU Environmental Law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Johannes Saurer: Einleitung | 9 | ||
Astrid Epiney: Rechtliche Strategien zur Durchsetzung des Umweltrechts der Europäischen Union in den Mitgliedstaaten | 15 | ||
I. Einleitung | 15 | ||
II. Zu den Durchsetzungsdefiziten des EU-Umweltrechts – Aufgezeigt an der Rechtsprechung des EuGH | 17 | ||
1. Verspätete oder fehlende Umsetzung oder legislative Durchführung | 17 | ||
2. Defizitäre Umsetzung oder Durchführung | 18 | ||
a) Form | 18 | ||
b) Inhalt | 21 | ||
3. Fehlende oder defizitäre (administrative) Anwendung | 24 | ||
4. Zwischenfazit | 28 | ||
III. Rechtliche Instrumente zur Durchsetzung des EU-Umweltrechts | 30 | ||
1. Zentrale Durchsetzungsmechanismen | 30 | ||
2. Dezentrale Durchsetzungsmechanismen | 34 | ||
a) Überblick | 34 | ||
b) Insbesondere: Zur Reichweite von Rechten Einzelner und von Verbänden | 39 | ||
aa) Rechte Einzelner | 40 | ||
bb) Zur Betroffenheit | 42 | ||
IV. Fazit und Perspektiven | 44 | ||
Kaja Rothfuß: Informationstechnologischer Wandel und Vollzug des EU-Umweltrechts | 47 | ||
I. Einleitung | 47 | ||
II. Leistungspotenziale moderner Kommunikations- und Informationstechnologien | 48 | ||
III. Auswirkungen auf den Rechtsrahmen für den EU-Umweltrechtsvollzug | 49 | ||
1. Kooperation zwischen Vollzugsakteuren verschiedener Mitgliedstaaten | 49 | ||
a) Verbesserung des EU-Umweltrechtsvollzugs durch Netzwerke | 51 | ||
b) Rechtliche Rahmenbedingungen | 53 | ||
2. Kooperation zwischen Kommission und Mitgliedstaaten | 54 | ||
a) Die Vertragsverletzungsbeschwerde | 55 | ||
b) Das EU-Pilot-Verfahren | 57 | ||
IV. Fazit | 58 | ||
Anne C. Becker: Die Wahl der Handlungsform umweltrechtlicher Gesetzgebungsakte. Von Richtlinien über Beschlüsse und Verordnungen hin zum „Gesetz“ in Form einer Verordnung | 61 | ||
I. Einleitung | 61 | ||
II. Die Wahl der Handlungsform umweltrechtlicher Gesetzgebungsakte | 62 | ||
1. Primärrechtliche Vorgaben für die Unterscheidung der Handlungsformen | 62 | ||
2. Der Unterschied des Regelungsgehalts von Beschlüssen, Verordnungen und Richtlinien | 63 | ||
III. FORM FOLLOWS FUNCTION: Der Wandel der Handlungsformen seit 1990 | 66 | ||
1. Umweltrecht in der „Klassik“ (bis 2000): Richtlinien | 66 | ||
2. Erste Regelungen zum Klimaschutz in der „Neuzeit“ (ab 2000): Beschlüsse | 67 | ||
a) Die internationale Klimaschutzpolitik hält Einzug im Umweltrecht der Union | 68 | ||
b) Festlegung von Klimaschutzzielen und Regeln zum „accounting“ in Beschlüssen | 69 | ||
c) Gründe für die Wahl der Handlungsform eines Beschlusses | 71 | ||
3. Fortentwicklung des Klimaschutzrechts nach 2010 („Moderne“): Verordnungen | 72 | ||
a) Festlegung von Klimaschutzzielen und Fortentwicklung des „accounting“ in Verordnungen | 72 | ||
b) Gründe für die Wahl der Handlungsform einer Verordnung | 73 | ||
4. Verordnung 2021/1119 („Postmoderne“): ein „Gesetz“ in der Form einer Verordnung | 74 | ||
a) Ein neuer regulatorischer Ansatz aus dem Übereinkommen von Paris (ab 2015) | 74 | ||
b) Die Verordnung zur Schaffung des Rahmens für die Verwirklichung der Klimaneutralität („Europäisches Klimagesetz“) | 76 | ||
IV. Zusammenfassung und Ausblick | 78 | ||
Steffen Hurka: Die Komplexität von Richtlinien und Verordnungen der Europäischen Union. Empirische Trends und Konsequenzen für die Implementation | 81 | ||
I. Einleitung | 81 | ||
II. Das EUPLEX-Projekt | 82 | ||
III. Wie lässt sich die Komplexität von EU-Gesetzen messen? | 83 | ||
1. Struktur | 84 | ||
2. Sprache | 85 | ||
3. Interdependenz | 86 | ||
4. Der Komplexitätsscore | 87 | ||
IV. Empirische Trends | 87 | ||
1. Vergleich über Zeit und Politikbereiche | 87 | ||
2. Erklärungsansätze für die beobachtete Varianz | 89 | ||
3. Vergleich über Handlungsformen | 91 | ||
V. Umsetzungsdefizite bei komplexen Richtlinien: Die Verordnung als Ausweg? | 93 | ||
VI. Fazit | 96 | ||
Andreas Glaser: Primärrechtliche Vorgaben an die Wahl der Handlungsformen im EU-Recht | 99 | ||
I. Funktionale Verschränkung der Handlungsformen | 99 | ||
II. Abgrenzung von Rechtsetzungsakten und Vollzugsakten | 100 | ||
1. Gesetzgebungsakte als Rechtsetzungsakte | 100 | ||
2. Delegierte Rechtsakte als Rechtsetzungsakte | 101 | ||
3. Durchführungsrechtsakte als Rechtsetzungs- und Vollzugsakte | 101 | ||
III. Gesetzgebung im weiten Rahmen des Primärrechts | 102 | ||
1. Ermessen bei der Wahl zwischen Verordnung und Richtlinie | 102 | ||
2. Auswahlentscheidung in der Gesetzgebungspraxis | 104 | ||
a) Allgemeiner Trend zur Verordnung | 104 | ||
b) Bedeutungszuwachs der Verordnung im Umweltrecht | 106 | ||
IV. Exekutivische Rechtsetzung durch die Kommission | 108 | ||
V. Die Verordnung als Gesetzgebungsakt und exekutivischer Rechtsetzungsakt | 110 | ||
VI. Rechtspolitischer Ausblick: Auf dem Weg zum Europäischen Gesetz | 111 | ||
Birgit Peters: Partizipation in der Rechtsetzung im EU-Umweltrecht | 115 | ||
I. Einleitung | 115 | ||
II. Anspruch: Maßstäbe für Partizipation an umweltrechtlicher Rechtsetzung der Europäischen Union | 117 | ||
1. Bürgernahe EU | 117 | ||
2. Beteiligung an legislativen Entscheidungen nach der Aarhus Konvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) | 118 | ||
3. Völkerrechtliche Anforderungen | 121 | ||
III. Wirklichkeit | 122 | ||
1. Die Ebene demokratischer Legitimation | 123 | ||
a) Parlamentarische Beteiligung und Beteiligung im Rat | 123 | ||
b) Europäische Bürgerinitiative | 123 | ||
c) Komitologie | 124 | ||
d) Agenturwesen | 127 | ||
2. Legitimität, Akzeptanzsicherung | 127 | ||
a) Lobbying | 127 | ||
b) Konsultationen | 128 | ||
IV. Schlussfolgerungen und Lösungen | 131 | ||
Angela Schwerdtfeger: Rechtsschutz für Individuen und Umweltvereinigungen bei Verstößen gegen das EU-Umweltrecht. Ebenen – Handlungsformen – Defizite | 133 | ||
I. Einführung | 133 | ||
II. Rechtsschutz in Umweltangelegenheiten auf nationaler Ebene | 134 | ||
1. Individualrechtsschutz | 134 | ||
2. Altruistische Verbandsklagen | 137 | ||
III. Rechtsschutz in Umweltangelegenheiten auf Unionsebene | 138 | ||
1. Das Rechtsschutzsystem | 138 | ||
a) Die Nichtigkeitsklage | 139 | ||
b) Das „umfassende unionale Rechtsschutzsystem“ | 141 | ||
c) Die Aarhus-Verordnung | 142 | ||
aa) Gegenstand | 142 | ||
bb) Rechtsschutzdefizite | 143 | ||
cc) Reform der Aarhus-Verordnung | 145 | ||
2. Rechtsschutzunterschiede nach Handlungsform | 150 | ||
a) Gesetzgebungsakte | 150 | ||
b) Rechtsakte mit Verordnungscharakter | 151 | ||
c) Einzelfallregelungen | 151 | ||
IV. Diskrepanz zwischen den Ebenen | 152 | ||
V. Fazit | 153 | ||
Claudio Franzius: Governance-Strukturen des EU Green Deal | 155 | ||
I. These | 155 | ||
II. Governance-Verordnung | 156 | ||
1. Emergenz iterativer Planungsprozesse | 156 | ||
2. Hardening of soft governance? | 157 | ||
III. Warum ist es so, wie es ist? | 158 | ||
1. Kompetenzgrenzen? | 158 | ||
a) „Es geht nicht anders“ | 158 | ||
b) Kompetenzverteilung in der Union | 159 | ||
c) Politikkoordinierung | 160 | ||
2. Neuer Steuerungsmodus | 161 | ||
a) „Es soll anders sein“ | 161 | ||
b) Paris-Abkommen als Vorbild | 163 | ||
c) Wechselseitiges Lernen | 163 | ||
IV. Green Deal als Integrationsmodell? | 164 | ||
V. Ausblick und Fazit | 165 | ||
Eva Julia Lohse: Richtlinien im EU-Umweltrecht und ihre Umsetzung in den EU-Mitgliedstaaten | 167 | ||
I. Einleitung: Richtlinien im Umweltrecht | 167 | ||
II. Charakteristika umweltrechtlicher Richtlinien | 168 | ||
1. Reaktion auf Besonderheiten des Umweltrechts | 168 | ||
2. Regelungsmethodik „Rahmenrichtlinie“ und „Pläne“ | 171 | ||
3. Verwaltungsrechtsverständnisse und ökologische Schutzziele | 172 | ||
III. Gestufte Rechtsangleichung im Umweltrecht – Wirk- und Erfolgsparameter | 173 | ||
1. Ablauf der Rechtsangleichung in Stufen | 173 | ||
2. Implementations- und Umsetzungsspielräume und ihre Wirkung | 176 | ||
3. Nutzen von Vertragsverletzungsverfahren | 177 | ||
4. Parameter einer erfolgreichen Rechtsangleichung im Umweltrecht | 179 | ||
IV. Illustration an Umweltrichtlinien | 182 | ||
1. UVP-Richtlinien und SUP-Richtlinie | 182 | ||
2. FFH-Richtlinie, Vogelschutzrichtlinie und die Entscheidung C-116/22 | 184 | ||
3. Wasserrahmenrichtlinie | 186 | ||
V. Fazit und Schlussfolgerungen | 188 | ||
Korbinian Reiter: Delegierte Rechtsetzung und Rechtsschutz im Rahmen der EU-Taxonomie | 191 | ||
I. Einleitung | 191 | ||
II. EU-Taxonomie | 191 | ||
1. System der Taxonomie-VO | 192 | ||
2. Praktische Bedeutung der Taxonomie | 193 | ||
III. Delegierte Rechtsakte im Rahmen der Taxonomie | 195 | ||
1. Rechtlicher Rahmen | 196 | ||
a) Primärrecht | 196 | ||
b) Taxonomie-VO | 197 | ||
2. Erlassene delegierte Verordnungen | 198 | ||
3. Machtfülle der Kommission | 199 | ||
IV. Rechtsschutz | 199 | ||
1. Nichtigkeitsklagen (Art. 263 AEUV) | 200 | ||
a) Klagebefugnis aus unmittelbarer und individueller Betroffenheit (Art. 263 Abs. 4 zweite Variante AEUV) | 200 | ||
b) Klagebefugnis gegen Rechtsakte mit Verordnungscharakter (Art. 263 Abs. 4 dritte Variante AEUV) | 201 | ||
aa) Unmittelbare Betroffenheit | 201 | ||
bb) Keine Durchführungsmaßnahmen | 204 | ||
cc) Zwischenfazit | 204 | ||
c) Begründetheit, insbesondere Kontrolldichte | 204 | ||
2. Untätigkeitsklagen | 205 | ||
a) Klagebefugnis | 205 | ||
b) Begründetheit | 207 | ||
3. Rechtsschutz über die nationalen Gerichte | 207 | ||
V. Fazit | 208 | ||
Autorinnen und Autoren | 209 |