Wider intellektuelle Moden

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Wider intellektuelle Moden
Robert Spaemann zum Gedächtnis
Editors: Höffe, Otfried | Windhöfel, Thomas
Zeitschrift für Lebensrecht. Beihefte, Vol. 1
(2025)
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Abstract
Robert Spaemann war nicht nur ein gelegentlicher Autor, sondern auch ein treuer Leser der Zeitschrift für Lebensrecht. Doch darin erschöpft sich seine eigentliche Bedeutung für uns nicht. Für viele, die sich in der Juristen-Vereinigung Lebensrecht und für die ZfL engagieren, gehörte er zu den geistigen Leitfiguren. Sein Tod am 10. Dezember 2018 hat eine Lücke weit über das Sichtbare hinaus gerissen. Man kann es als ein Symbol der bleibenden Bedeutung Spaemanns für die ZfL sehen, dass der erste Band unserer neuen Reihe, den Beiheften zur ZfL, dem Gedächtnis Spaemanns gewidmet ist. […] Möge dieser Band dazu beitragen, das Werk und das Andenken des Philosophen und Pädagogen Robert Spaemann für morgen und übermorgen im Bewusstsein zu halten - wider intellektuelle Moden. (aus der Vorbemerkung von Thomas Windhöfel)
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhalt | V | ||
Vorbemerkung der ZfL-Redaktion | 1 | ||
I. Robert Spaemann | 3 | ||
Otfried Höffe: Wider intellektuelle Moden | 5 | ||
I. Ambivalenzen: de Bonald und Rousseau | 5 | ||
II. Fénelon | 6 | ||
III. Kritik der politischen Utopie | 8 | ||
IV. War Spaemann konservativ? | 9 | ||
V. Atombomben? | 11 | ||
VI. „Europa ist unsere Heimat” | 11 | ||
VII. Zum Beispiel: Schutz des Sonntags | 12 | ||
VIII. „Weltethos als ‚Projektˋ” | 13 | ||
IX. Wer ist ein gebildeter Mensch? | 14 | ||
Walter Schweidler: Der Humanist Robert Spaemann | 17 | ||
II. Personsein und Menschenwürde | 31 | ||
Thomas Buchheim: „Keine Ethik ohne Metaphysik”. Robert Spaemann und der „Trugschluss” um die Menschenwürde | 33 | ||
I. Schwierigkeiten im Begriff der Menschenwürde | 36 | ||
II. Spaemanns Ringen um eine Behebung des „Trugschlusses” | 39 | ||
III. Die radikale Metaphysik von Spaemanns metaphysischer Ontologie der Würde | 42 | ||
IV. Möglicher Anfangspunkt einer moderat-metaphysischen Ontologie der Person | 44 | ||
Karl-Heinz Nusser: Menschenwürde, Menschenrechte und ihre naturrechtlichen Grundlagen bei Robert Spaemann | 47 | ||
I. Die Neugründung des Naturrechts in der Bundesrepublik Deutschland | 47 | ||
II. Naturrecht und Naturalismus im Streit um die Anerkennung der Menschenwürde | 51 | ||
III. Der normative Individualismus | 54 | ||
1. Die falsche Alternative: Die mathematisch-physikalische Natur oder die menschlichen Interessen | 54 | ||
2. Das Individuum als letzte Rechtfertigung | 55 | ||
3. Der Staat als Diener des Individuums | 57 | ||
Jakob Fortunat Stagl: Persona: Maske mit menschlichem Antlitz. Zur juridischen Archäologie einer Beobachtung Robert Spaemanns | 61 | ||
I. „Naturae rationalis individua substantia” | 61 | ||
II. Die Fessel des ‚Phersuˋ | 63 | ||
III. Das klassische „ius personarum” | 65 | ||
1. „Omnes homines aut liberi sunt aut servi” | 65 | ||
2. Freie und Sklaven | 67 | ||
3. Freigeborene und Freigelassene | 68 | ||
4. Römer und Fremde | 69 | ||
5. Der Hausvater und seine Gewaltunterworfenen | 69 | ||
6. Der pater familias als Vollberechtigter | 70 | ||
IV. Die Lockerung der ständischen Fesseln durch die römischen Juristen | 71 | ||
V. Wandel des Begriffs persona | 73 | ||
VI. Die Agenten des Wandels: das römische Naturrecht und der formale Gleichheitsgedanke | 76 | ||
1. Die Vier-Personen-Lehre des Panaitios von Rhodos | 77 | ||
2. Die naturrechtliche Gleichheit des Menschen | 79 | ||
3. Das Völkergemeinrecht | 79 | ||
4. Die Strafsklaverei | 80 | ||
5. Formale Gleichheit – eine List des Naturrechts? | 81 | ||
VII. Die Zähne der Maske | 82 | ||
III. Bioethik | 85 | ||
Gunnar Duttge: Deontologische Normbegründung in der säkularen Moderne – am Beispiel medizin- und biorechtlicher Grenzfragen | 87 | ||
I. Jenseits der „guten Zwecke”? | 87 | ||
II. Auf den Spuren Robert Spaemanns | 91 | ||
III. Begriff und Sonderheit des Deontologischen | 95 | ||
IV. Maßstab des „schlechthin Verbotenen” | 99 | ||
V. Ausblick | 105 | ||
Markus Rothhaar: Das Speziesargument in der bioethischen Debatte. Eine Rehabilitation | 107 | ||
I. Einführung | 107 | ||
II. Das aristotelische Argument der Spezieszugehörigkeit nach Gómez-Lobo | 108 | ||
III. Ein neoaristotelisches Speziesargument | 110 | ||
IV. Das transzendentalpragmatische Argument nach Robert Spaemann | 114 | ||
Peter Schallenberg: Interesse und Wohlwollen. Bioethische Konsequenzen der Philosophie Robert Spaemanns | 121 | ||
I. Der Unterschied zwischen „etwas” und „jemand” | 121 | ||
II. Christliches Menschenbild und die Bioethik | 123 | ||
III. Freiheit und Sinn | 124 | ||
IV. Naturrecht und Bioethik | 127 | ||
Max Gottschlich: Grundlagen des Lebensbegriffs bei Platon und Aristoteles | 129 | ||
I. Platon | 132 | ||
1. Ansatz | 132 | ||
2. Selbstbewegung als Prinzip des Lebens | 132 | ||
3. Zum fundamentalphilosophischen Kontext des Lebensbegriffs | 134 | ||
4. Das Prinzip menschlichen Lebens | 135 | ||
5. Kritik gegenwärtiger Positionen mit Platon | 136 | ||
6. Die logische Herausforderung im Denken des Lebens | 138 | ||
II. Aristoteles | 141 | ||
1. Differenzen zu Platon und zur neuzeitlichen Naturwissenschaft | 141 | ||
2. Das Lebendige als Entelechie | 143 | ||
3. Die Formen von Seele und das Leben des Menschen | 149 | ||
4. Menschwerdung durch „Sukzessivbeseelung”? | 151 | ||
5. Der Entelechiebegriff als Korrektiv gegen eine technizistische und vermenschlichende Betrachtung des Lebendigen | 154 | ||
6. Biotechnik als begriffliche Herausforderung | 155 | ||
7. Hat Aristoteles den Widerspruch im Begriff des Lebendigen gedacht? | 156 | ||
Manfred Spieker: Anfang und Ende des Lebens in Robert Spaemanns Bioethik | 159 | ||
I. Spaemanns Bioethik | 159 | ||
II. Genitum non factum | 161 | ||
III. Das Recht auf Leben | 164 | ||
IV. Sterben | 169 | ||
IV. Umwelt- und Forschungsethik | 175 | ||
Klaus Ferdinand Gärditz: Forschungsethik – Forschungsrecht | 177 | ||
I. Forschungsethische Positionen Robert Spaemanns | 177 | ||
II. Forschungsethik | 180 | ||
1. Forschungsethik als Grenze und Funktionsbedingung von Forschung | 180 | ||
2. Ethik der Richtigkeit und Begründbarkeit | 181 | ||
3. Dezentrale soziale Kontrolle | 182 | ||
III. Forschungsrecht | 182 | ||
1. Autonomie des Rechts, Forschungsrecht, Forschungsethik | 183 | ||
a) Verrechtlichung der Bedeutung | 184 | ||
b) Vielfalt der Ethiken, Bestimmtheit des Rechts | 184 | ||
c) Geltung statt Klugheit | 186 | ||
d) Ethik, Fachlichkeit, Rechtsnorm | 187 | ||
2. Verfassungsimmanente Schranken der Forschungsfreiheit | 188 | ||
3. Schutzverantwortung und Wissenschaftsethik | 190 | ||
4. Beispiel 1: Tierschutz | 191 | ||
5. Beispiel 2: Nachhaltigkeit bei Langzeitentscheidungen | 194 | ||
IV. Vom Eigenwert forschungsethisch reflektierten Forschungsrechts | 198 | ||
Winfried Kluth: Naturverständnis und Umweltschutz im Werk von Robert Spaemann | 201 | ||
I. Natur, Kultur und das Recht | 201 | ||
1. Ein Blick auf die Entwicklung von Umweltschutz und Umweltrecht | 201 | ||
2. Umweltschutz im Werk von Robert Spaemann | 203 | ||
II. Die Finalität von Natur | 205 | ||
1. Robert Spaemann als Aristoteliker | 205 | ||
2. Der Deutsche Idealismus als Wendepunkt | 205 | ||
3. Möglichkeiten der Rückbesinnung? | 206 | ||
III. Das Phänomen der Nebenwirkungen | 207 | ||
1. Die Gefährdung des Selbststands der Natur durch Nebenwirkungen | 207 | ||
2. Die Verantwortung für die Grenzziehung | 209 | ||
3. Die unterschätzte Dynamik der Natur | 210 | ||
IV. Die Herausforderung Klimawandel | 210 | ||
V. Herausforderungen für Staat und Recht | 212 | ||
Axel W. Bauer: Maschinen statt Menschen, Technikgläubigkeit statt Gottvertrauen? Reflexionen zur Realisierbarkeit von Geist und Gefühl in Robotern | 215 | ||
I. Einführung | 215 | ||
II. Vom Cartesianischen Dualismus zum Reduktiven Materialismus | 216 | ||
III. Humanoide Roboter zwischen Science Fiction und Realität | 219 | ||
IV. Die Turing-Maschine als Modell der Künstlichen Intelligenz | 219 | ||
V. Künstliche Intelligenz (KI), Künstliches Leben (AL) und der Turing-Test | 221 | ||
VI. Das Computerprogramm PSI – ein künstliches Tier? | 222 | ||
VII. Funktionalismus und Supervenienz als Schlüssel zur Philosophie des Geistes? | 223 | ||
VIII. Supervenienz des Mäusefangens und die Attraktivität des Funktionalismus | 225 | ||
IX. Das Bewusstsein – superveniente Funktion oder emergentes Merkmal des Gehirns? | 226 | ||
X. Die schwache Metaphysik des kausalen Emergentismus | 227 | ||
XI. Die Relevanz hermeneutischer Verfahren für die Erforschung des Bewusstseins | 229 | ||
V. Die Beweggründe sittlichen Handelns | 233 | ||
Christoph Böhr: Robert Spaemann über François Fénelon und die Krise der Moderne. Reflexion und Spontaneität im Widerstreit: über Grundlagen und Beweggründe sittlichen Handelns | 235 | ||
I. Warum der Streit zwischen Fénelon und Bossuet ein Beben auslöste | 236 | ||
II. Im Durchgang der Inversion zum Willen zur Selbstüberschreitung | 239 | ||
III. Von der reditio in seipsum zur abondon total | 241 | ||
IV. In Folge Fénelons: der Kampf um das subjektive Motiv des Handelns | 246 | ||
Konstantin Kuchenbauer: Von der Pflicht, den Gesetzen zu gehorchen, und ihren Grenzen | 251 | ||
I. Einleitung | 251 | ||
II. Gesetzesgehorsam aus der Sicht der katholischen Soziallehre | 252 | ||
1. Neues Testament und spätere Quellen | 252 | ||
a) Jesus und die Staatsgewalt | 252 | ||
b) Apostel Paulus | 255 | ||
c) Apostel Petrus | 257 | ||
d) Clemens von Rom | 258 | ||
e) Irenäus | 258 | ||
f) Origenes | 259 | ||
2. Augustinus | 260 | ||
a) Ursprung des Gemeinwesens | 260 | ||
b) Civitas dei und civitas terrena | 260 | ||
c) Aufgabe des weltlichen Gemeinwesens | 261 | ||
d) Gehorsam und Widerstand | 262 | ||
3. Thomas von Aquin | 263 | ||
a) Ursprung der staatlichen Gemeinschaft | 263 | ||
b) Aufgabe der staatlichen Herrschaft | 264 | ||
c) Begriff und Arten des Gesetzes | 265 | ||
d) Gehorsam und Widerstand | 267 | ||
4. Neuere Lehrschreiben der katholischen Kirche | 270 | ||
III. Gesetzesgehorsam aus der Sicht der Philosophie der Aufklärung | 275 | ||
1. John Locke | 275 | ||
a) Vorstaatlicher Naturzustand | 275 | ||
b) Gesellschaftsvertrag | 277 | ||
c) Legitime Herrschaft | 277 | ||
d) Widerstandsrecht | 279 | ||
2. Immanuel Kant | 281 | ||
a) Vorstaatlicher Naturzustand | 283 | ||
b) Staat als rechtlich verfasste Gemeinschaft | 283 | ||
c) Kants Rechtsbegriff | 286 | ||
d) Vereinigter Volkswille als Souverän | 288 | ||
e) Widerstandsrecht und Gehorsamsverweigerung | 290 | ||
IV. Gesetzesgehorsam im Unrechtsstaat | 293 | ||
1. Gustav Radbruch | 296 | ||
2. Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs | 298 | ||
3. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 300 | ||
V. Gesetzesgehorsam aus der Sicht des demokratischen Rechtsstaats | 301 | ||
1. Verfassungsrechtliche Begründung einer Pflicht zum Gesetzesgehorsam | 302 | ||
a) Gemeinschaftsbezogen- und Gemeinschaftsgebundenheit des Einzelnen | 303 | ||
b) Grundrechtliche Schutzpflichten | 304 | ||
c) Rechtsstaatsprinzip | 305 | ||
d) Mehrheitsprinzip | 306 | ||
2. Grenzen des Gesetzgebers und gesetzliches Unrecht | 308 | ||
3. Handlungsmöglichkeiten des Einzelnen gegen gesetzliches Unrecht | 311 | ||
a) Widerstandsrecht gegen gesetzliches Unrecht | 311 | ||
aa) Widerstandsrecht in Landesverfassungen | 312 | ||
bb) Widerstandsrecht im Grundgesetz | 313 | ||
(1) Verfassungskonvent von Herrenchiemsee und Parlamentarischer Rat | 314 | ||
(2) Entscheidung des BVerfG zu einem Verbot der KPD | 314 | ||
(3) Einführung des Art. 20 Abs. 4 in das Grundgesetz | 316 | ||
cc) Kleiner Widerstand | 317 | ||
b) „Ziviler Ungehorsam“ gegen gesetzliches Unrecht | 318 | ||
aa) Ausgewählte Literaturpositionen zum zivilen Ungehorsam | 319 | ||
(1) John Rawls | 319 | ||
(2) Jürgen Habermas | 322 | ||
bb) Ziviler Ungehorsam“ als Verstoß gegen fundamentale Prinzipien eines demokratischen Rechtsstaats | 324 | ||
(1) Verstoß gegen die Pflicht zum Rechtsgehorsam | 325 | ||
(2) Verstoß gegen die Friedenspflicht und Gefährdung des Rechtsfriedens | 325 | ||
(3) Verstoß gegen die Regeln des demokratischen Meinungsbildungsprozesses | 326 | ||
(4) Verstoß gegen das demokratische Mehrheitsprinzip | 327 | ||
(5) Verstoß gegen das Toleranzgebot | 328 | ||
(6) Anmaßung von Kompetenzen der rechtsprechenden Gewalt | 328 | ||
(7) Verstoß gegen die Rechte gleichberechtigter Dritter | 329 | ||
(8) Gefahr der Entgrenzung des „zivilen Ungehorsams“ | 329 | ||
c) Sonstige Handlungsmöglichkeiten | 330 | ||
A. Katarina Weilert: Der religiöse Gewissenskonflikt. Eine grundrechtsdogmatische Einordnung und seine Implikationen für Reichweite und Grenzen des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrags | 331 | ||
I. Prolog: Der Gewissensbegriff Spaemanns | 331 | ||
II. Das Gewissen | 333 | ||
III. Entwicklung der Gewissensfreiheit aus der Glaubensfreiheit | 334 | ||
IV. Religiöse Gewissensfreiheit unter dem Grundgesetz | 336 | ||
1. Gewissensbegriff | 337 | ||
2. Schutz der Gewissensbildung | 338 | ||
3. Schutz der Gewissensentscheidung | 343 | ||
V. Die religiös motivierte Gewissensentscheidung als Symbiose der Religions- und Gewissensfreiheit | 346 | ||
1. Verschiedene Ansätze der Einordnung der religiösen Gewissensentscheidung in der juristischen Literatur | 346 | ||
2. Die religiöse Gewissensentscheidung in der Rechtsprechung | 349 | ||
VI. Zusammenfassende Implikationen für die Gewissensfreiheit in der Schule | 351 | ||
VII. Ein Schlusswort | 353 | ||
Arnd Uhle: Christentum und säkularer Staat. Anmerkungen zu Entstehen und Gelingen freiheitlicher Verfassungsordnungen | 355 | ||
I. Verfassungstheoretische Vorklärung: Die doppelte Relevanz geistiger Ordnungsideen und ethisch-kultureller Anschauungen für die freiheitliche Verfassungsordnung | 356 | ||
II. Historische Vergewisserung: Der Beitrag des Christentums zur Entstehung von westlicher Moderne und freiheitlicher Verfassungsordnung | 361 | ||
III. Zukunftsbezogene Versicherung: Der Beitrag des Christentums zum Gelingen einer freiheitlichen Verfassungsordnung | 365 | ||
IV. Fazit | 368 |